Mannheim. Die torgefährlichste Offensive, die stabilste Defensive und die meisten Siege – der SC Rot-Weiß Rheinau ist der verdiente Meister der diesjährigen Kreisliga-Saison. Schon seit vergangenem Sonntag, dem vorletzten Spieltag, steht der SC als Aufsteiger fest.
Nach dem 4:1 in Leutershausen und dem gleichzeitigen Patzer von Verfolger Srbija gegen Gartenstadt (0:1) war die Erleichterung spürbar. „Da ist schon eine gewisse Last abgefallen. Wir hatten selbst den Anspruch mit dieser Qualität im Kader aufzusteigen. In einer Saison kann aber eine Menge schiefgehen, daher sind wir einfach stolz und froh, den Aufstieg perfekt gemacht zu haben“, freut sich SC-Coach Maurice Hirsch.
Kaderplanung
Rot-Weiß Rheinau steht bereits einen Spieltag vor Schluss als Meister und Aufsteiger fest. Die Planungen für kommende Saison laufen.
Wie sich die Mannschaft in der Landesliga aufstellt, lassen die Verantwortlichen noch weitestgehend offen.
Topstürmer Darnell Hill (24 Saisontore) wird den SC in Richtung Gartenstadt verlassen.
Auch Stürmer Boban Peric und der langjähriger Torhüter Dominik Feth werden nicht mehr zur Verfügung stehen.
Erst Ende November war der einstige Bundesliga-Spieler vom Co- zum Cheftrainer befördert worden. Nach dem Abgang von Peter Brandenburger übernahm Hirsch, wurden binnen weniger Monate zum Meistertrainer, erlebte jedoch auf dem Weg dahin eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Vor allem nach dem Start aus der Winterpause wusste der jetzige Aufsteiger nicht zu überzeugen. „Gerade in dieser Phase gab es auch den ein oder anderen Zweifel, ob es am Ende wirklich reicht“, erinnert sich Hirsch.
Auch Jens Batzler, Abteilungsleiter Fußball, hatte im März nicht mehr vor purer Aufstiegseuphorie gesprüht: „Wir hatten es damals nicht mehr in der eigenen Hand, sind auf Platz zwei abgerutscht.“ Die Leistungen der vergangenen Wochen seien jedoch „einfach nur stabil und konstant“ gewesen. „Wir waren schon in den letzten Jahren oft am Aufstieg dran, glücklicherweise hat es jetzt endlich gereicht“, freut sich Batzler.
Nach fast zehn Jahren im Mannheimer Oberhaus steht kommende Saison also die Landesliga auf dem Programm. Beim Gedanken daran wird der bald 30-jährige Hirsch emotional: „Mein Vater hat mich vor langer Zeit zu diesem Verein gebracht, ich bin hier verwurzelt und kenne alles in- und auswendig. Mit Rheinau jetzt aufzusteigen, all das erleben zu können, ist ein großer Spaß.“
Dass er in seinem junge Alter das Amt des Cheftrainers ausüben darf, sieht Hirsch als Vertrauensbeweis an. Schon vor Monaten sagte er für die kommende Spielzeit zu. Damit den Rheinauern der Klassenerhalt in der Landesliga gelingt, laufen im Hintergrund schon lange die Arbeiten für die kommende Saison.
„Die Landesliga ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Ich glaube aber schon jetzt, dass wir mit den vorhandenen Spielern gut mithalten können“, zeigt sich der Cheftrainer zuversichtlich und sieht die höhere Spielklasse sogar als Vorteil für seine Mannschaft: „Vermutlich wird uns die Spielweise der dortigen Teams besser liegen.“ So könne seine Mannschaft bei den spielstärkeren Gegnern in der kommenden Saison auf Konter lauern.
Pokal-Kracher gegen Wallstadt
Bevor das Abenteuer Landesliga aber beginnt, empfangen die Rheinauer am letzten Kreisliga-Spieltag (Sonntag,15 Uhr) noch den MFC 08 Lindenhof. Der MFC braucht einen Dreier, um den dritten Tabellenplatz abzusichern. Doch auch für Rheinau soll es kein gemütlicher Saisonausklang werden. „Direkt danach ist auch noch ein Grillfest geplant und wir bekommen die Meisterschale überreicht, da wäre eine Niederlage vorab unangebracht“, hofft der Trainer auf den siebten Sieg in Folge.
Nach dem Liga-Abschluss wartet auf die Rot-Weißen noch ein letztes Highlight. Am 8. Juni steigt in Brühl (16 Uhr) das Finale im Kreispokal gegen die SpVgg Wallstadt. „Wir könnten das erste Double der Vereinsgeschichte einfahren. Duelle mit Wallstadt sind immer eng, ich hoffe aber, dass wir auch dieses Mal die Oberhand behalten“, freut sich Jens Batzler bereits auf den Pokal-Kracher.
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