Mannheim. Mit einem starken Team reist die MTG Mannheim am Wochenende zu den Deutschen Hallen-Leichtathletikmeisterschaften nach Dortmund. Alle aus der 13-köpfigen Gruppe haben eine Finalchance, fünfmal ist eine Medaille möglich.
Allen voran bei Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye, die in Manchester in einem internationalen Wettbewerb mit 18,04 m einen Rekord aufstellte und in der Bestenliste des DLV hinter Topfavoritin Sara Gambetta (SV Halle/18,57 m) die Nummer zwei ist. Allerdings hat die in diesem Winter noch nicht angetretene Katharina Maisch (LV Erzgebirge/PB 18,12 m) ein Sonderstartrecht. „Yemi ist gut drauf und will die Medaille unbedingt“, sagt Ogunleyes Trainerin Iris Manke-Reimers. „Edelmetall ist drin, aber kein Selbstläufer.“
„Hatten wir lange nicht“
Auf dem Papier ist auch Weitspringer Simon Batz ein heißer Medaillen- oder sogar Goldkandidat, mit 7,91 m führt er überlegen die Bestenliste an. „Das ist extrem gut für einen 20-Jährigen, so eine Leistung hatten wir lange nicht in Deutschland“, ist MTG-Leistungssportchef Rüdiger Harksen gespannt, wie Batz mit der Situation umgeht. „Sein Trainer Sebastian Bayer hat in dieser Saison den Fokus allein auf die Stabilisierung der Technik gelegt. Wenn da jetzt schon so ein Ergebnis rauskommt, ist das hervorragend. Aber Simon soll völlig ohne Druck springen“, freut er sich auf den ersten Start des Zugangs im MTG-Trikot.
Genauso gespannt ist er auf die 60 m der Männer: „Da haben wir eine außergewöhnliche Leistungsdichte, zehn Starter sind schneller als 6,70 Sekunden.“ Mit Robin Ganter (6,68), Felix Kunstein (6,69) sowie den im Bundesleistungszentrum im Pfeifferswörth trainierenden, aber für Hamburg startenden Owen Ansah (6,59) und Lucas Ansah-Peprah (6,66) kommen allein vier aus Mannheim. „Alle haben eine Finalchance“, gehört der Sprint für Harksen zu den DM-Höhepunkten. Auf den 200 m führt Ganter mit 21,27 sec die Meldeliste an. Da Patrick Domogala (5./21,42 sec) und Timo Lange (8./21,52) ebenfalls weit vorne zu finden sind, eröffnet das beste Perspektiven für die 4x200-Meter-Staffel, für die auch Jonas Kriesamer (21,67 sec) gemeldet ist. Als Nummer zwei hinter München, aber noch vor Wattenscheid und Hamburg reist die MTG an. „Diese vier Clubs machen die Medaillen unter sich aus“, ist Harksen überzeugt. Allerdings könnte die technisch schwer zu laufende Dortmunder Rundbahn allen Vorhersagen einen Strich durch die Rechnung machen. „Denn im Zenit der Kurve gibt es Unebenheiten. Wer eine erwischt, hat schlechte Karten“, weiß Harksen.
Der nächste Medaillenkandidat ist Hürdensprinter Yannick Spissinger, der schon 2022 Silber gewann und sich in einem engen Feld durchsetzen will. Der MTG’ler ist mit 7,82 sec die Nummer vier in der Bestenliste, ihn trennen nur vier Hundertstel von Rang eins. „Spissi hofft wieder auf eine Medaille“, ist auch sein Coach Michael Manke-Reimers guter Dinge. Da er weiter auch die zum VfL Sindelfingen gewechselte Jessica-Bianca Wessolly trainiert („Es hat sich außer dem anderen Trikot nichts geändert“), ist für ihn eine weitere Medaille möglich, denn Wessolly gehört mit 23,62 sec zu den Favoritinnen über 200 Meter.
Sportverbot für Lobe
Realistische Finalchancen haben zudem die Dreispringerinnen Fehintola Oladejo (12,91 m) und Ruth Hildebrand (12,80 m), aber auch Sprinterin Lisa Nippgen ist für die Top Acht gut. Sie ist zwar mit ihrer Wettkampfleistung noch nicht zufrieden (7,41 sec), „doch sie ist immer da, wenn es um was geht“, traut ihr Harksen eine Steigerung zu. „Auch wenn die Medaillen voraussichtlich an Gina Lückenkemper, Lisa Mayer und Alexandra Burkhardt gehen.“ Nur sechs Läuferinnen erreichen das 400-Meter-Finale, doch Hannah Mergenthaler sollte es schaffen. Zumal sie mit ihren bisher erzielten 54,97 Sekunden noch nicht glücklich ist. Eine erweiterte Chance hat ihre Kollegin Antonia Giesche.
Ihren Start absagen musste Hürdensprinterin Ricarda Lobe, sie hat eine Thrombose in der Wade und absolutes Sportverbot. Kugelstoßer Cedric Trinemeier ist nach einer OP erst wieder im Aufbau, Stabhochspringerin Jacqueline Otchere lässt die Hallensaison aus.
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