Mannheim. Eine faustdicke Überraschung glückte in der zweiten Runde des bfv-Landespokals dem VfB Gartenstadt. Der Fußball-Landesligist setzte sich trotz eines dezimierten Kaders verdient mit 4:3 (2:1) gegen den Verbandsligisten DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal durch und wetzte somit auch eine Scharte der vergangenen Saison aus. Damals unterlagen die Gelben Bären in der Liga dem späteren Meister Ziegelhausen mit 0:8 (0:2). Entsprechend positiv fiel nach dem Überraschungserfolg dann auch das Fazit des Gartenstädter Cheftrainers Kristijan Vidakovic. „Ich kann einfach nur den Hut vor den Jungs ziehen. Das war eine überragende Leistung“, lobte der VfB-Coach das Team.
Eigentlich waren die Voraussetzungen für eine Überraschung eher ungünstig. Urlauber und verletzte Spieler dünnten die Personaldecke massiv aus. Vidakovic sah sich sogar dazu veranlasst, seinen eigenen Namen auf den Spielberichtsbogen zu vermerken. 15 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit feierte er dann tatsächlich das unerwartete und ungewollte Comeback auf dem Feld. Sein bis dahin letzter Einsatz lag bereits drei Jahre zurück. „Auch wenn ich die Erfahrung nicht verloren habe, fehlte logischerweise die Basis. Beim ersten Kopfballduell fiel es mir beispielsweise schwer, überhaupt hoch zu springen“, erklärte der 38-jährige Coach schmunzelnd.
Was Vidakovic jedoch wesentlich mehr imponierte als die eigene Leistung, war der Gesamtauftritt seiner Mannschaft. An diesem Nachmittag lief beim VfB sehr viel zusammen. Gartenstadt war effizient, ließ den Ball ordentlich laufen und operierte erfolgreich mit einem neuen Spielsystem, das noch nicht groß trainiert wurde. „Ein paar Tage zuvor absolvierten wir gegen Mutterstadt noch einen Test, der überhaupt nicht nach Plan lief“, berichtete Vidakovic von einer beeindruckenden Leistungssteigerung.
VfR Mannheim erneut ohne Mühe und in Torlaune
Ebenfalls für die nächste Runde hat sich der Oberligist VfR Mannheim qualifiziert. Im Gegensatz zum Gartenstädter Coup war der Erfolg der Rasenspieler jedoch standesgemäß. Mit 11:1 (6:0) setzte sich der VfR vor 200 Zuschauern souverän beim Kreisligisten VfL Kurpfalz Neckarau durch. Ähnlich wie in der ersten Pokalrunde ließen die Rasenspieler dem Gegner keine Chance. „Die Jungs waren extrem fokussiert und haben das Spiel früh eingetütet. Daher bin ich mit der Leistung auch einverstanden“, resümierte VfR-Coach Marcel Abele. Für ihn war die Partie in Neckarau auch ein „guter letzter Test“ vor dem Oberligaauftakt am Samstag (18.30 Uhr) gegen die TSG Backnang.
Seinem Neckarauer Trainerkollegen Marco Annese blieb nach Abpfiff hingegen nichts anderes übrig, als die deutliche Überlegenheit des Kontrahenten anzuerkennen. „Der Gegner war sehr dominant. Sich hier etwas auszurechnen, wäre fernab der Realität gewesen“, so Annese. „In der ersten Viertelstunde haben wir noch gut dagegengehalten und hätten sogar in Führung gehen können, unterm Strich war der Unterschied von drei Spielklassen jedoch deutlich zu spüren.“ Dennoch blickt man in Neckarau zufrieden auf die Pokalsaison zurück. Laut Annese war das VfR-Spiel nach dem Sensationserfolg gegen Eppingen in der ersten Runde ohnehin nur ein „Bonbon“.
Srbija profitiert gegen Türkspor von breitem Kader
Während das Duell Neckarau gegen VfR den erwarteten Verlauf annahm, bot die Begegnung zwischen den beiden Mannheimer Landesligisten FC Türkspor und FK Srbija deutlich mehr Spannung. Nach einer mageren ersten Halbzeit streckte sich der Favorit Srbija im zweiten Durchgang ordentlich und gewann schlussendlich mit 5:2 (1:2). „In der zweiten Halbzeit hat man auch gemerkt, dass wir nun die notwendige Breite im Kader haben. Diese hat uns vergangene Saison noch gefehlt“, erklärte Srbijas Trainer Danko Boskovic zufrieden. Doch auch aufseiten des FC Türkspor herrschte trotz der Niederlage keineswegs Enttäuschung vor. Die aktuelle Entwicklung stimmt zuversichtlich, wie Trainer Atilla Birlik betonte. „Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht und unsere Vorhaben in der ersten Halbzeit alle umgesetzt. Nach Wiederanpfiff fehlte uns dann ab der 50. Minute etwas die Fitness“, erläuterte der ehemalige Waldhof-Profi.
Erste Hürde für den SV Waldhof ist der FV Mosbach
Ob sich aus dem Mannheimer Fußballkreis nun ein Trio oder Quartett für die dritte Pokalrunde qualifiziert, in der dann auch der SV Waldhof (beim FV Mosbach) einsteigen wird, muss sich noch zeigen. Die Partie des FV Fortuna Heddesheim beim 1. FC Mühlhausen wurde wegen Unbespielbarkeit des Rasens abgesagt. Der TSV Amicitia Viernheim scheiterte hingegen am höherklassigen Verbandsligisten SG Heidelberg Kirchheim mit 0:1 (0:0).
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-mannheim-vfr-mannheim-im-pokal-weiter-auf-torejagd-_arid,2319038.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/neckarau.html