Mannheim. Serif Gürsoy, Cheftrainer des Landesligisten FC Türkspor Mannheim, darf den kommenden Partien nach vier Siegen in Folge optimistisch entgegenblicken. Aktuell plagen ihn keine größeren Verletzungssorgen, die Trainingsintensität ist sehr hoch und zudem scheint sich seit einigen Wochen auch eine Startformation gefunden zu haben. „Da sämtliche Spieler in den Einheiten überzeugen, fällt es mir trotzdem sehr schwer, die Anfangself zu benennen“, erklärt Gürsoy sein gegenwärtiges Luxusproblem.
„Zurzeit müssen wir nur auf Izzeddine Noura und Youel Tesfagaber verzichten. Youel trauert gerade um seinen verstorbenen Bruder. Ich möchte an dieser Stelle mein Beileid zum Ausdruck bringen“, macht der FCT-Coach deutlich, dass der Sport manchmal schnell in den Hintergrund gerät.
Am Sonntag (15 Uhr) steht gegen den ASV Eppelheim nun ein echtes Top-Spiel an, schließlich empfängt Türkspor als Tabellenvierter den Zweiten. Gürsoy bezeichnet die Partie gegen seinen Trainerkollegen Frank Engelhardt als „wegweisend“. Sein Schützling Ayhan Sabah spricht sogar von einem „Sechs-Punkte-Spiel“: „Eppelheim ist vielleicht die kompletteste Mannschaft der Liga und somit auch ein Top-Favorit“, so Türkspors Chefcoach.
Auch bei Oguzhan Yildirim ist die Vorfreude auf das anstehende Spitzenspiel sehr groß. Der kommunikative Teamkapitän trägt seit einer guten Dekade das Türkspor-Trikot und duellierte sich bereits mehrfach mit den Heidelbergern: „Das sind immer besondere Partien. Beide Teams agieren fußballerisch auf hohem Niveau und schenken sich nichts“, erklärt der zuversichtliche Stürmer den besonderen, manchmal auch etwas hitzigen Charakter dieses Landesligaschlagers. Seinen Optimismus führt der 30-jährige Spielführer speziell auf die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft zurück. Das Team bestehe zwar aus unterschiedlichen Persönlichkeiten, allerdings würden diese Woche für Woche als Gemeinschaft stärker zusammenwachsen: „Somit können wir nicht nur feinen Fußball spielen, sondern auch Partien über den Kampf gewinnen. Das ist sehr wichtig“, berichtet Yildirim, der in zehn Jahren Türkspor etliche Höhen und Tiefen erlebt hat. Als er zum FCT stieß, spielte dieser noch in der Kreisliga und verfügte nicht mal über ein eigenes Vereinsgelände: „Wir trainierten auf drei unterschiedlichen Sportanlagen“, erinnert er sich an den holprigen Start. Doch in den vergangenen Jahren konnten die mittlerweile am Gartenschauweg beheimateten Halbmondkicker sowohl auf infrastruktureller Ebene wie auch im sportlichen Bereich viele Erfolgsgeschichten schreiben.
Vom Training zur Nachtschicht
Um das nächste große Ziel, den Aufstieg in die Verbandsliga, zu realisieren, engagiert sich Yildirim mit hoher Hingabe für den Verein. Dabei versucht er, einen anspruchsvollen Spagat zwischen der Schichtarbeit beim Hygienepapierhersteller Essity und seiner Fußballleidenschaft zu vollziehen: „Freitagabends geht es für mich nach dem Training häufig sofort zur Nachtschicht. Manchmal kommt es bedauerlicherweise auch vor, dass ich am Wochenende arbeiten muss und nicht spielen kann“, erläutert er die immense Herausforderung. Doch für das große Projekt Aufstieg ist Oguzhan Yildirim gerne bereit, diese Strapazen auf sich zu nehmen
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