Leichtathletik

Trauer um Loßdörfer

Hürdenmeister und Sportarzt verstorben

Von 
red
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Gerd Loßdörfer beim Gewinn der deutschen Meisterschaft 1966. © red

Mannheim. Ob als Hürdenstar in der Leichtathletik-Szene der 60er Jahre oder als Orthopäde und Sportarzt in Mannheim und der Region – Gerhard „Gerd“ Loßdörfer hat in vielfältiger Weise seine Spuren hinterlassen. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Loßdörfer bereits am 13. Juli im Alter von 79 Jahren verstorben.

Glanzpunkte als Sportler setzte der gebürtige Nordhesse vor allem über die 400-Meter-Hürden-Strecke: 1966 feierte Loßdörfer mit der deutschen Meisterschaft in der deutschen Rekordzeit von 49,9 Sekunden seinen sportlichen Höhepunkt und verwies so starke Läufer wie Gieseler, Hennige und Schubert auf die Plätze zwei bis vier. Im gleichen Jahr ließ er in Budapest in 50,3 Sekunden noch EM-Silber hinter dem italienischen Weltklasseläufer Roberto Frinolli folgen. Loßdörfer war zudem ein guter Fünfkämpfer, als A-Jugendlicher stellte er einen deutschen Rekord auf und löste damit Martin Lauer ab. Loßdörfer startete für seinen Heimatverein TuS Fritzlar, den KSV Hessen Kassel und zuletzt für den USC Heidelberg.

Während seiner Zeit als Leichtathlet begann Loßdörfer sein medizinisches Studium in Freiburg und Heidelberg und spezialisierte sich auf die Orthopädie. 1976 gründete er in Mannheim-Gartenstadt mit seinem Kollegen Dr. Vowinckel eine orthopädische Gemeinschaftspraxis, die auch Physiotherapie, Schwimmbad und Reha an einem Ort vereinte. 1983 baute er mit Bernd Herbeck mit „sportomed“ die erste Reha-Einrichtung auf, die speziell auf Sportverletzte ausgerichtet war. Größen wie Steffi Graf oder Boris Becker waren hier zur Behandlung, zugleich war Loßdörfer als Vereinsarzt des MERC 1981 am Gewinn der deutschen Meisterschaft beteiligt und auch beim SV Waldhof engagiert. red

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Veröffentlicht
Von
Marcus Oehler
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