Radsport

Trauer um Achim Stadler

Der Olympia-Starter von 1984, Achim Stadler, ist mit 60 Jahren verstorben.

Von 
Thorsten Hof
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Mannheim. Wer ihm begegnet ist, hat ihn sicher in Erinnerung behalten. Auf den ersten Blick extrovertiert, das Kurpfälzer Herz immer auf der Zunge, manchmal sprunghaft, aber auf jeden Fall jemand, von dem selten ein „Nein“ zu hören war: Achim Stadler gehörte in der regionalen Radsportszene zur Prominenz. Es gab kaum hiesige Rennfahrer, denen der gebürtige Speyerer kein Begriff gewesen wäre. Doch nun trauert die Szene, Achim Stadler ist in der Nacht auf den vergangenen Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit mit 60 Jahren verstorben.

Seine erfolgreichste Zeit im Sattel erlebte Stadler zu Beginn der 80er Jahre. Im Trikot des RC Chio Mannheim setzte er 1980 mit dem Sieg beim Klassiker „Rund um Köln“ ein erstes Ausrufezeichen, ein Jahr später durfte er sich dann sein erstes Meistertrikot überstreifen. Gemeinsam mit Werner Stauff, Thomas Freienstein und Werner Wüller gewann er das Vierer-Mannschaftszeitfahren auf der Straße.

In Los Angeles auf der Straße

1983 fuhr der damals 22-Jährige unter anderem bei der Großbritannien-Rundfahrt bei der ersten Etappe auf Platz drei, sein erfolgreichstes Jahr erlebte Stadler dann allerdings 1984: Neben Platz drei bei der DM im Mannschaftszeitfahren und einem Etappensieg bei der Friedensfahrt, krönte die Olympia-Teilnahme im Straßen-Rennen von Los Angeles (36.) Stadlers bisherige Karriere.

Nach seiner aktiven Zeit war der gebürtige Pfälzer mit seinem Rad-Geschäft in Weinheim eine der ersten Adressen der Region und machte sich während dieser Zeit auch als Veranstalter einen Namen. So war er etwa 2005 regionaler Mitorganisator der Deutschland-Tour-Etappe von Ludwigshafen nach Weinheim, die Jan Ullrich vor 80 000 Fans gewann. Auch beim hessischen Klassiker „Rund um den Henninger Turm“ (heute Eschborn – Frankfurt) war Stadler zeitweise eingebunden.

Nachdem er sein Radgeschäft aufgeben musste, war es etwas ruhiger um den ehemaligen Klasse-Fahrer geworden. Stadler engagierte sich aber beispielsweise weiter als verlässlicher Mitarbeiter an der Radrennbahn des RRC Endspurt Mannheim im Herzogenried. „Der Endspurt trauert um einen wertvollen Menschen und engagierten Helfer“, schrieb der Traditionsverein auf seinen sozialen Kanälen. 

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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