Fußball - Dominik Martinovic ist einer der großen Faktoren für den Waldhöfer Höhenflug / Gute Erinnerungen an Wehen Wiesbaden

SV Waldhofs Dominik Martinovic: Torversicherung in blau-schwarz

Von 
Thorsten Hof
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Seinen ersten Dreier-Pack im Profi-Fußball erzielte Dominik Martinovic beim 3:3 gegen den VfL Osnabrück vor zwei Wochen. © Pix

Mannheim. Wenn Dominik Martinovic am Montagabend (19 Uhr, Carl-Benz-Stadion) mit dem SV Waldhof gegen den SV Wehen-Wiesbaden antritt, dürfte der in dieser Saison bislang erfolgreichste Angreifer der Mannheimer sicher an einen ganz besonderen Punkt in seiner Karriere erinnert werden. Schließlich war es im Trikot der Wehener, als Martinovic Ende April 2018 sein Profi-Debüt in der 3. Liga gab und gleich das tat, was er momentan am besten kann: Tore schießen. In der 90. Minute eingewechselt, stand der damals 21-Jährige goldrichtig und traf zum 3:0-Endstand gegen den FSV Zwickau.

Allerdings hat sich seitdem viel getan. Vom Status eines Einwechselspielers, über den er eine weitere Halbserie in Wehen nicht hinauskam, oder von der überschaubaren Trefferquote bei seiner nächsten Station in Großaspach (32 Einsätze, 5 Tore) hat sich Martinovic im seinem zweiten Jahr beim SV Waldhof endgültig freigeschossen. Gemeinsam mit Michael Eberwein vom Halleschen FC führt der Waldhof-Torgarant mit zehn Einschlägen die Torschützenliste der 3. Liga an, bei den Scorern ist nur Baris Atik (17 Punkte) von Herbstmeister 1. FC Magdeburg besser als der gebürtige Stuttgarter (15 Punkte). Über die eigene Befindlichkeit zu diesen Werten gefragt, formuliert es Martinovic diplomatisch: „Sagen wir mal so: Ich bin nicht unzufrieden.“

„Quote zeigt seine Wichtigkeit“

Andere werden da schon offensiver, wenn die Qualitäten des Mittelstürmers beschrieben werden, der bislang nur eine Partie verpasst hat und an acht der jüngsten neun Waldhof-Tore direkt (6) oder indirekt beteiligt war – auch wenn dabei drei Elfmeter in die Statistik fallen. „Aber die Quote zeigt natürlich, welche Wichtigkeit er für uns hat. Ein Stürmer muss Tore machen, sonst kannst du ihn letztlich nicht gebrauchen“, sagt Waldhof-Trainer Patrick Glöckner mit einem Grinsen, schätzt aber nun ganz ernsthaft noch wesentlich mehr an seinem besten Angreifer. „Auch die Bereitschaft, mit der er in jedes Spiel reingeht – das ist für mich das Entscheidende“, lobt Glöckner, der noch weitere Pluspunkte aufzählt. „Von der Laufleistung her oder wie er den Ball mittlerweile auch mit dem Körper behaupten kann – das passt momentan alles“, sagt der Coach, der bei Martinovic allerdings auch die nötige Portion Bodenständigkeit und den Willen, sich weiter zu verbessern, ausgemacht hat.

„Ich bin zuletzt eher unter die Frühaufsteher gegangen“, verriet der deutsch-kroatische Schwabe nach dem 3:1 in Duisburg etwa eine Umstellung der Tages-Taktung. Auch auf die Ernährung legt der dreifache U-19-Nationalspieler Kroatiens einen neuen Fokus und absolviert nach dem Training Sonderschichten, die sich zuletzt mit dem tollen Linksschuss zum Endstand beim MSV ausgezahlt hatten.

Und mit dem Erreichen der 3. Liga sollte nach dem Selbstverständnis des Zehn-Tore-Stürmers das Ende der persönlichen Entwicklung noch lange nicht erreicht sein. Nach seinen Anfängen bei den Stuttgarter Kickers und dem großen Nachbarn VfB, mit dem er 2013 deutscher B-Jugend-Meister wurde, folgten schließlich Stationen im Unterbau von Bayern München und auch bei der später aufgelösten zweiten Mannschaft von RB Leipzig war Martinovic in relativ engem Kontakt mit dem deutschen Spitzenfußball.

Nun greift der Stürmer über einen Umweg vielleicht zum zweiten Mal an. Da sein Vertrag im nächsten Sommer ausläuft, wird sich der 24-Jährige so lange wie möglich alle Optionen offenhalten, wenn es um den nächsten Schritt geht. Dass dieser mit dem SV Waldhof gelingen könnte, ist dabei nicht ausgeschlossen, und Dominik Martinovic könnte weiterhin seinen Beitrag dazu leisten. Vielleicht schon am Montagabend gegen Wehen-Wiesbaden. Es wäre schließlich nicht das erste Mal, dass die Hessen Zeugen eines besonderen Moments in Martinovics Karriere wären.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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