Mannheim/Viernheim. Das 30. Albert-Schweitzer-Turnier ist in vollem Gange - schon am Freitag steht die Finalrunde an. Im Gespräch mit dieser Redaktion hat U-18-Bundestrainer Alan Ibrahimagic die zwölf Basketball-Nachwuchsteams einem Halbzeit-Check unterzogen.
Australien (Gruppe A): „Eine typische australische Mannschaft, die sehr physisch verteidigt. Ein Großteil der Mannschaft kennt sich seit Jahren, so dass sie wohl das am besten eingespielte Team sind. Ein Rocco Zikarsky in der Mitte ist für jeden Gegner schwer zu spielen. Ein Roman Siulepa ist jetzt nicht der Finesse-Spieler. Mit seiner Power ist er aber eine echte Herausforderung.“
Deutschland U18: „Ich finde, wir werden mit jedem Tag etwas sicherer im Zusammenspiel. Genau darauf liegt unser Fokus. Unsere Tiefe im Kader nutzen wir gut, alle haben ihren Beitrag geleistet. In Spiel zwei gegen Slowenien sind wir etwas langsamer aus den Startlöchern gekommen, aber wir haben eine gute Antwort in der zweiten Halbzeit gegeben.“
Japan: „Japan hat gegen Australien über weite Strecken ein sehr gutes Spiel gemacht. Das ist ein Gegner, gegen den ich sehr gerne spiele, weil es immer eine andere Art und Weise zu spielen ist. Lücken werden sehr aktiv bespielt. Sie zeigen sehr viel Tempo und Begeisterung und geben nicht auf.“
Slowenien: „Das ist eine Mannschaft, die schon als U16 gut gespielt hat. Sie haben viele gleich große Spieler, die aggressiv verteidigen, und gute Werfer wie Vit Hrabar, der uns viele Probleme bereitet hat. Gegen uns hatten sie außerdem Pech mit der Verletzung eines Leistungsträgers.“
Tschechien (für Argentinien nachgerückt): „Ich war ja mit involviert und weiß, wie kurzfristig es gehen musste. Es war für sie auch nicht einfach, dass die vermeintlich besten Gegner gleich am Anfang kamen, aber sie haben es angenommen und können sich jetzt weiter steigern.“
Türkei: „Eine 2007er Mannschaft, die sich auf die Heim-WM im Sommer vorbereitet. Für eine U17 ist das schon eine ziemlich physische Mannschaft mit sehr vielen offensiven Sets und einem überragenden Guard. Durch das eine Jahr mehr waren wir ihnen körperlich wohl etwas voraus.“
"Die Mannschaft hat Talent und Qualität"
Ägypten (Gruppe B): „Von Ägyptens Herren-Nationaltrainer Henrik Rödl (Herren-Bundestrainer von 2017 bis 2021, Anm. d. Red.) hatte ich schon gehört, dass das eine der besseren Generationen ist. Gegen unsere U17 haben sie viel mit Zonenverteidigung gespielt, aber man sieht, dass die Mannschaft auch Talent und Qualität hat.“
China: „China habe ich bisher leider gar nicht gesehen. Deshalb will ich mir kein Urteil erlauben.“
Deutschland U17: „Sie haben großes Pech, dass vier Leistungsträger ausfallen. Mit der kompletten Mannschaft würden sie eine gute Rolle in Gruppe B spielen. Ich finde, dass sie sich gesteigert haben. Mit Italien haben sie gegen ihren bis jetzt besten Gegner über drei Viertel gut gespielt. Für die Jungs ist es wichtig zu lernen, damit umzugehen, wenn es mal nicht läuft. Auch das bringt sie nach vorne.“
Griechenland: „Sie sind sehr physisch, sehr schlau, sehr wettkampfstark. Dazu haben sie einen sehr guten Werfer auf der Guard-Position, der in der Lage ist, in kurzer Zeit das Spiel zu drehen. Vielleicht haben sie ein bisschen Lospech, dass die Top-Spiele gegen Italien und Serbien erst jetzt kommen.“
Italien: „Sie sind etwas größer als sonst, spielen aber sehr aggressiv und mit viel Drive. Von meinem Gefühl sind sie die stärkste Mannschaft in der Gruppe B, wobei ich nur wenige Minuten von ihnen live gesehen habe.“
Serbien: „Beim Auftakt gegen Italien haben sie sehr physisch gespielt. Auch wenn sie dieses Spiel knapp verloren haben, sehe ich sie immer noch im Kreise der Favoriten. Soweit ich weiß, sind sie mit ihren besten Leuten hier. Mit Savo Drezgic haben sie einen Mann, der das Spiel lenkt. Flügelspieler Mitar Bosnjakovic ist ein unglaublich starker Verteidiger und ein guter Werfer. Ihre Spielkultur kann sich wirklich absolut sehen lassen.“
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