Das Ticket für den DFB-Pokal gelöst und die Platzierung aus dem Vorjahr deutlich verbessert – der SV Waldhof darf zwei dicke Haken hinter seine vordringlichen Saisonziele machen. Doch beim Mannheimer Fußball-Drittligisten wären schlechte Sportler und Manager am Werk, wenn diese sich nicht im gleichen Moment fragen würden, ob mehr drin gewesen wäre. Vor allem mit Blick auf den Leistungsabfall von Hin- zu Rückrunde und den am Ende mickrigen drei Punkten zur Relegation wird deutlich, wie nah der SVW am großen Ziel war: dem Traum von der 2. Liga.
Mit einer besseren Effektivität vor dem gegnerischen Tor und einer besseren Ausbeute in den Duellen mit der direkten Konkurrenz wäre der Schritt nach noch weiter oben möglich gewesen, auf der anderen Seite nahmen die Waldhöfer aber auch den einen oder anderen Zähler noch mit, der schon verloren geglaubt war. Am Ende bekamen die Mannheimer wohl das, was sie verdienten.
Dazu hat auch Trainer Patrick Glöckner seinen Teil beigetragen, dessen Handschrift in seinem zweiten Amtsjahr immer deutlicher zu sehen war. Stabilisatoren wie Marc Schnatterer und Marco Höger waren für die Weiterentwicklung der Mannschaft natürlich unverzichtbar, doch neben ihnen konnten auch andere wachsen und die offensive Spielidee teilweise sehenswert umsetzen. Falls man dem Trainerteam in dieser Spielzeit etwas vorwerfen kann, dann vielleicht die Tatsache, dass die Winterneuzugänge nicht so schnell wie erhofft integriert werden konnten, manchmal die viel beschworene Galligkeit fehlte und vor allem das Offensivspiel im späten Winter etwas hakte.
Dort ging im Rückblick entscheidender Boden verloren, was auch damit zu tun hatte, dass Zugänge wie Pascal Sohm oder Dominik Kother erst spät und nach dem Trainingslager zum Team stießen. Eine offensivere Transferpolitik, mit der neben Sohm weitere Tor-Garanten zum SVW gelotst worden wären, hätte hier vielleicht Abhilfe schaffen können, was allerdings auch immer mit den finanziellen Möglichkeiten einhergeht.
Womit wir bei der Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität wären. Dieser Spagat dürfte die schwierigste Übung für den SV Waldhof in der nächsten Spielzeit werden. Glöckner hat diesen Spreizschritt mit ein paar Zerrungen hinbekommen, darauf nun aber offensichtlich keine Lust mehr. Sein Nachfolger sollte deshalb schon jetzt mal mit den Dehnübungen beginnen.
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