Fußball

Rückkehr nach Oberhausen: Waldhof-Held Alfred Schön glaubt an Aufstieg

Der SV Waldhof kehrt beim Drittliga-Spiel gegen Dortmund II in Oberhausen an einen geschichtsträchtigen Ort zurück. Die damaligen Spieler Alfred Schön und Ulf Quaisser einnern sich an die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft 1980

Von 
Andi Nowey
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Deutscher A-Jugend-Meister 1980 SV Waldhof: Alfred Schön ist der Sechste von rechts in der hinteren Reihe, Ulf Quaisser kniet als Zweiter von rechts. © Imago/Horstmöller

Oberhausen. Nordrhein-Westfalen, Oberhausen, Stadion Niederrhein, 12. Juli 1980 – ein geschichtsträchtiger Ort mit einem bedeutsamen Datum in der Historie des SV Waldhof. „Ich hatte gar nicht mehr auf dem Schirm, dass das Spiel in Oberhausen war. Jetzt erst, nachdem Sie das sagen“, bekennt Ulf Quaisser im Gespräch mit dieser Redaktion. Er war einer der Protagonisten bei jenem denkwürdigen 2:1-Sieg der Waldhöfer A-Jugend-Mannschaft gegen den FC Schalke 04, der für die Blau-Schwarzen die erste und bislang einzige Deutsche Meisterschaft in dieser Juniorenklasse bedeutete. „Immerhin habe ich eines der drei Tore geschossen“, berichtet Quaisser mit einem Schmunzeln.

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Der heute 60-Jährige hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Gelsenkirchener erzielt – mit einem Eigentor. „Es war eine scharfe Hereingabe und ich habe sie irgendwie ans Bein bekommen, und der Ball ist ins Tor gesprungen. Hätte ich ihn nicht gemacht, wäre hinter mir Wolfram Wuttke parat gestanden und hätte ihn reingemacht“, erinnert sich Quaisser an diese Aktion, als wäre sie gestern gewesen. Immerhin ist dieses Spiel, dieses historische Datum, fast 43 Jahre her. Einen festen Platz in der Waldhof-Historie hat es dennoch gefunden.

Die A-Jugend-Helden von Oberhausen, darunter auch Torhüter Uwe „Zimbo“ Zimmermann und die Tsionanis-Brüder, bildeten den Grundstock des legendären Teams, das mit dem Bundesliga-Aufstieg 1983 das „Wunder Waldhof“ sieben Jahre lang auf die große Bühne führten.

1500 Mannheimer beim Finale

Am Samstag (14 Uhr) kehrt der SVW in seinem Drittligaspiel bei Borussia Dortmund II in dieses Stadion zurück – als Ausweichspielort für die Westfalen, deren eigentliche Spielstätte, das Stadion Rote Erde, derzeit aufgefrischt wird. Doch zurück ins Jahr 1980 und einem Junioren-Endspiel, dem 10 000 Zuschauer beigewohnt hatten. Immerhin 1500 Zuschauer aus der Quadratestadt hatten sich auf den Weg nach Oberhausen gemacht.

Für Alfred Schön, damals ebenfalls in der Startelf der Waldhof-Buben, hat das möglicherweise den Unterschied ausgemacht. „Wir waren in den zwei Jahren zuvor bereits bis ins Halbfinale gekommen und hatten gerade bei den Heimspielen immer viele Zuschauer. In Oberhausen war alles nochmal etwas mehr. Uns hat das besonders angespornt“, so Schön, der heute im Scouting der TSG Hoffenheim tätig ist.

In einem ausgeglichenen Spiel hatte der spätere Nationalspieler Uwe Rahn die Mannheimer in Führung gebracht. Nach Ulf Quaissers Eigentor war es Egbert Zimmermann, der in der 78. Minute den Siegtreffer markierte.

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Eine große Bedeutung wird diesem Erfolg auch dem Ehepaar Renate und Kurt Kobberger zugeschrieben, die als Trainer, Betreuer, aber auch als Vertrauenspersonen fungierten. „Wir sind zwar als Außenseiter ins Spiel gegangen, aber am Ende hatten wir vielleicht doch den besten Kader“, sagt Quaisser. „Im Nachhinein hat man gesehen, dass wir das Team waren, bei dem später die meisten Spieler den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben.“

Und der SV Waldhof des Jahres 2023? Alfred Schön, der später erster Bundesliga-Torschütze des SV Waldhof war, traut dem heutigen Team Großes zu. „Die 3. Liga ist eine Spielklasse mit großer Ausgeglichenheit. In den letzten Jahren war es so, dass der Club mit der größten Konstanz am Ende oben steht. Und die ist beim Waldhof zuletzt eingekehrt“, rechnet Schön damit, dass die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen wird.

Sollte es am Ende wirklich zum großen Wurf reichen, könnte mit einem Sieg gegen die U 23 des BVB ein weiterer wichtiger Mosaikstein im Stadion Niederrhein Oberhausen hinzugefügt werden – einem Ort, an den alle Fans des SV Waldhof gute Erinnerungen haben.

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