Ladenburg/Schriesheim. Für die Ringer der RG Kurpfälzer Löwen geht am Samstag der Ligabetrieb wieder los. In der 2. Bundesliga-Süd treffen die Sportler der Ringergemeinschaft des ASV Ladenburg und des KSV Schriesheim um 19.30 Uhr auf den Aufsteiger SV Germania Weingarten (Mineralix-Arena in Weingarten).
Einfach dürfte das Unterfangen nicht werden, schließlich ist der Gastgeber mehrfacher deutscher Mannschaftsmeister und trotz des Status als Neuling der klare Favorit für den Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Doch ganz chancenlos sieht sich die RG laut Herbert Maier, stellvertretender Abteilungsleiter Ringen beim ASV Ladenburg, nicht. Überhaupt blickt er nach der Premierensaison der RG in Liga zwei recht optimistisch nach vorne. Neben dem SV Germania sieht er den SV Johannis Nürnberg als Bundesliga-Absteiger in der Favoritenrolle. Dahinter würden sich die Löwen gerne einreihen: „Der dritte bis vierte Platz ist realistisch. Es sind fast alle Mannschaften für uns schlagbar“, sagt Maier. In der vergangenen Saison reichte es zu Platz sechs – und damit landeten die Löwen einen Rang vor der Abstiegsrelegation.
Der Kader wurde in den vergangenen Monaten gut ergänzt. Maier schätzt die Truppe stärker ein als noch im vergangenen Jahr. So wurde etwa Schwergewichtler Attila Tamas, der eine vierjährige Dopingsperre absitzen muss, im klassischen Stil durch den Ungarn Attila Darius Vitek ersetzt, der 2021 Dritter bei der U-23-Weltmeisterschaft wurde. Maier freut sich aber vor allem auf Maxim Fricatel (75 kg F), der vom ASV Germania Bruchsal kam und rumänischer Abonnement-Meister in seiner Gewichtsklasse ist.
Aber auch sonst haben die Löwen den Kader verstärkt. Vom Ligakonkurrenten SV Germania Weingarten kam mit dem Ukrainer Mykailho Rudoi (80/86 kg G) Ersatz für den nach Reilingen-Hockenheim abgewanderten Stiven Brandy Schäfer. Maier geht davon aus, dass Rudoi mehr Punkte auf das Konto der Löwen bringen wird als Schäfer es in der Vorsaison geschafft hat.
Mit Abdullah Hasani (57 kg G), Armands Zvirbulis (98/130 kg F) und Mirco Minguzzi (98 kg F) kamen weitere Ringer, die die Qualität des Kaders heben dürften. Gerade bei Hasani hatten die Löwen Glück, da laut Maier Ligakonkurrent SV Hallbergmoos diesem nur einen Vertrag für eine halbe Saison angeboten hatte.
Bei den Löwen hat er nun die Möglichkeit, die gesamte Runde in der Klasse bis 57 Kilogramm zu ringen. „Im griechisch-römischen Stil ist er aber sicherlich stärker einzuschätzen“, sagt Maier.
Bonus für deutsche Talente
Insgesamt stehen nun fünf Ringer mit dem Status eines Ausländers im Kader. „Wir dürfen pro Kampf aber nur vier einsetzen“, sagt Maier. Das sei vor allem in der Hinrunde ein Thema. In der Rückrunde, wenn die Stilarten in den Gewichtsklassen geändert sind, sei dieses (Luxus-)Problem nicht mehr so gravierend.
Für jeden Ringer werden je nach Status Punkte vergeben. Nach den Vorgaben des Deutschen Ringerbundes dürfen die zehn Ringer einer Mannschaft insgesamt 28 Punkte zusammenbringen. So schlägt Vitek etwa mit sieben Punkten zu Buche, auch Fricatel, Minguzzi und Zvirbulis kommen mit fünf Punkten daher. Einen Bonus gibt es für junge deutsche Kämpfer. So bringen Alexander Riefling und Asis Isaev sogar zwei Minuspunkte in die Rechnung ein. „Selbst mit Attila Darius Vitek auf der Matte kommen wir in der Hinrunde auf 27, 28 Punkte“, sagt Maier – eine Punktlandung also.
Mit dem neuformierten Kader steht also gleich am Samstag eine erste echte Standortbestimmung in Weingarten an. Dafür muss Trainer Hossein Alizadeh, der nun neben dem Freistil auch für den griechisch-römischen Stil Verantwortung übernommen hat, auf Minguzzi und Vitek verzichten, die bis zum Wochenende bei den Weltmeisterschaften in Belgrad im Einsatz waren, dort aber ohne Medaille blieben. „Es wird sicherlich schwierig, aus Weingarten Punkte mitzunehmen. Wir wollen uns aber auf keinen Fall abschlachten lassen“, betont Maier.
Die Vorbereitung auf die neue Saison verlief laut Maier „supergut“. Im Training seien immer zwischen 20 und 25 Ringer der drei Löwen-Mannschaften gewesen. Dazu kamen verschiedene Trainingslager und Freundschaftskämpfe. „Wir gehen gut vorbereitet in die Saison“, sagt Maier.
Viel Zeit zum Ausruhen haben die Löwen übrigens nicht. Am Einheitstag, 3. Oktober (15 Uhr), gastiert bereits der langjährige Erstligist RKG Freiburg 2000 in der Ladenburger Lobdengauhalle (15 Uhr) zum zweiten Kampftag. Und am folgenden Samstag, 7. Oktober, geht es bereits zum SV Johannis Nürnberg. Spätestens dann dürfte sich zeigen, wohin die Reise gehen wird.
RG-Kader für die Hinrunde der 2. Liga Süd
Abdullah Hasani (Status: Deutsch), Virgil Munteanu (EU), Malik Bicekuev (D), Alexander Riefling (D), Maxim Fricatel (EU), Hossein Alizadeh (ringt vier Jahre durchgehend in Deutschland /N4 – gilt damit nicht mehr als Ausländer), Beat Schaible (D), Mykhailo Rudoi (N6 – gilt damit nicht mehr als Ausländer), Mirco Minguzzi (EU), Armands Zvirbulis (EU), Attila Darius Vitek (EU), Furkan Yildirim (D) und Asis Isaev (D).
Termine: 30. September: SV Ger. Weingarten (A); 3. Oktober: RKG Freiburg 2000 in Ladenburg; 7. Oktober: SV Nürnberg (A); 14. Oktober: RKG Reilingen-Hockenheim (A); 15. Oktober: KSV Rimbach in Schriesheim; 21. Oktober: SV Hallbergmoos (A); 28. Oktober: SRC Viernheim in Ladenburg. cg
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