Fußball

Punktgewinn des SVW in letzter Minute

Von 
Thorsten Hof
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Wehens Torhüter Arthur Lyska liegt am Boden, die Waldhöfer Jesper Verlaat (Mitte) und Gilian Jurcher schauen zu, wie der Ball die Linie überquert – 1:1. © PIX

Mannheim. Mit einem Treffer in buchstäblich letzter Minute hat der SV Waldhof mit dem 1:1 (0:1) gegen den SV Wehen-Wiesbaden die zweite Heimniederlage vermieden. Er verpasste es aber zugleich, den zweiten Platz zurückzuerobern. In einer chancenarmen Partie lief der Mannheimer Drittligist lange dem frühen Rückstand (2.) hinterher und ließ die nötige Durchschlagskraft vermissen. Am Ende sorgte dann aber ein kurioses Eigentor des Wehener Schlussmanns Arthur Lyska (90.) für den Endstand.

„Natürlich hat das Spiel schlecht für uns begonnen. Nach zwei Minuten lief es in eine komplett andere Richtung als gedacht“, gestand SVW-Trainer Patrick Glöckner nach dem Abpfiff. „Wir waren zu hektisch, das lief in der zweiten Halbzeit besser. Am Ende waren wir über das 1:1 definitiv froh“, so der Coach.

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SV Waldhof Mannheim verhindert Heimniederlage in letzter Minute

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Glöckner vertraute erwartungsgemäß der Elf, die zuletzt so erfolgreich war, die Vorbereitung der Wehener verlief dagegen deutlich unruhiger. Wenige Stunden vor dem Spiel vermeldete der Ex–Zweitligist nach Emanuel Taffertshofer den zweiten Corona-Fall im Team, die Austragung der Partie war allerdings nicht gefährdet, da weitere Tests negativ ausfielen. Davon ließen sich die Hessen allerdings nicht beirren und erwischten einen Traumstart in die Begegnung. Maximilian Thiele schlenzte nach nicht einmal zwei Minuten einen Freistoß mit links neben den Pfosten, Waldhof-Keeper Timo Königsmann konnte nur hinterherschauen – 0:1 (2.).

Bei Temperaturen um den Nullpunkt kam also eine kalte Dusche hinzu und auch in der Folge kam der SVW nicht so recht auf Betriebstemperatur. Mit der Führung im Rücken gab Wehen zwar relativ schnell das hohe Pressing auf und die Mannheimer hatten auf den ersten Blick mehr Raum zum Spielaufbau, konnte daraus aber kein Kapital schlagen.

Der SVW kam nicht Richtung Grundlinie, bei eigenem Ballbesitz sah sich der Waldhof immer wieder einer neongelben Fünfer-Kette im Mittelfeld gegenüber. Wehen ließ nichts zu, die Blau-Schwarzen brauchten schon einen Standard, um am Ausgleich zu schnuppern. Doch Marcel Seegerts Kopfball nach einer Schnatterer-Ecke holte SV-Schlussmann Lyska spektakulär unter der Latte hervor (18.).



Auf der Gegenseite wurde es dann nochmals kitzlig, als Seegert den Ball im Strafraum einklemmte und Schiedsrichter Patrick Kessel auf indirekten Freistoß entschied. Seegert selbst klärte allerdings die Situation, als er sich in Thieles Schuss stürzte und den zweiten Treffer des Mittelfeldspielers verhinderte (25.). Ansonsten gab es bis zum Halbzeitpfiff wenig zu notieren, da sich die Abwehrreihen in der kernig geführten Partie keine Blößen gaben.

Nach dem Wechsel brachte Glöckner den Franzosen Adrien Lebeau für Niklas Sommer, der zu wenige Bälle nach vorne anbringen konnte. Dafür rückte Costly zurück in die Vierer-Kette, Lebeau sollte das Angriffsspiel zusätzlich beleben. Das tat der Tempo-Dribbler dann auch mit dem entsprechenden Engagement. Der SVW brachte sich allerdings auch immer wieder mit Abspielfehlern und technischen Unzulänglichkeiten aus dem Rhythmus. So hatte es die Wehener Defensive um ihren umsichtigen Abwehrchef Sascha Mockenhaupt nicht besonders schwer, die Blau-Schwarzen vom eigenen Tor fernzuhalten.

SV Waldhof: Königsmann – Sommer (46. Lebeau), Verlaat, Seegert, ...

  • SV Waldhof: Königsmann – Sommer (46. Lebeau), Verlaat, Seegert, Donkor (57. Gottschling) – Höger, Saghiri (84. Ekincier) – Costly, Boyamba (74. Jurcher), Schnatterer – Martinovic.
  • SV Wehen-Wiesbaden: Lyska – Fechner, Mockenhaupt, Gürleyen, Rieble (90.+3) – Jacobsen, Kurt (90.+4), Hollerbach (74. Goppel) , Thiel (74. Brumme), Farouk (66. Prokop) – Nilsson.
  • Tore: 0:1 Thiel (2.), 1:1 Lyska (Eigentor, 90.)
  • Karten: Boyamba, Schnatterer, Martinovic – Thiel, Rieble, Kurt.
  • Beste Spieler: Seegert, Höger – Nilsson.
  • Schiedsrichter: Patrick Kessel (Norheim).
  • Zuschauer: 750

So folgte die Partie dem bisherigen Schema. Erst der eingewechselte Marcel Gottschling schaffte es, hinter die Abwehr zu kommen. Seine Hereingabe fand Boyamba, doch der SVW-Wirbelwind wurde im letzten Moment geblockt (67.). Diese Aktion war wie ein leiser Weckruf. Als Boyamba wenig später den Pfosten traf, war allerdings schon längst Abseits gewunken.

Wehen beschränkte sich weiter auf konzentrierte Verteidigungsarbeit und durfte erst bei einem Freistoß wieder auf mehr hoffen. Wieder nahm Thiel Maß, dieses Mal ging der Ball aber knapp daneben (71.). Die restliche Spielzeit lief der SVW vergeblich an und als alles schon nach der zweiten Heimniederlage aussah, rauschte der aufgerückte Innenverteidiger Jesper Verlaat nach Gottschlings Flanke mit Torwart Lyska zusammen und der Ball fand den Weg von Lyskas Faust zum 1:1-Endstand ins Tor (90.). Schiedsrichter Kessel sah keinen Grund zum Eingreifen, es blieb beim für den SVW etwas glücklichen Unentschieden.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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