2. Fußball-Bundesliga - Vertrag von Rúrik Gíslason wird nicht verlängert / Roman Hauk wechselt nach Walldorf

Planungssicherheit beim SV Sandhausen

Von 
Maximilian Wendl
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Der Isländer Rúrik Gíslason wird den Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen am Ende der Saison verlassen. © dpa

Sandhausen. So richtig freuen durfte sich zwar noch niemand, aber nach dem 0:0 am Freitagabend gegen Bielefeld müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn der SV Sandhausen doch noch in die Drittklassigkeit absteigt. Aus Sicht der Kurpfälzer dürfte man sich zwar über den 2:1-Derbysieg des Karlsruher SC gegen VfB Stuttgart ebenso ärgern wie über den 2:1-Erfolg des SV Wehen Wiesbaden bei Holstein Kiel. Trotzdem ist der achte Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga nacheinander zum Greifen nahe, weil die Hausaufgaben erledigt wurden.

„Hätte mir vor der Saison jemand gesagt, dass wir am 31. Spieltag die 40 Punkte knacken, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagte der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca erlöst. Geschäftsführer Volker Piegsa erklärte: „Ich bin erleichtert, dass wir unser erstes Etappenziel erreicht haben. Wir wissen jetzt, wo wir stehen und wie wir planen können. Das ist beruhigend zu wissen.“

Für die Verantwortlichen beginnt jetzt die intensive Phase der Kaderplanung. Bislang waren die Vertragsgespräche – auch wegen der ungewissen Phase in und nach der Corona-Zwangspause – auf Eis gelegt worden. Klar ist in personeller Hinsicht bislang nur, dass Rúrik Gíslasons Vertrag nicht verlängert und Talent Roman Hauk sich dem Regionalligisten FC Astoria Walldorf anschließen wird.

Nachholbedarf im Angriff

Die größte Baustelle im Aufgebot des SVS ist die Offensive. Mit Kevin Behrens, dem besten Torjäger, und dem verletzungsanfälligen Aziz Bouhaddouz verfügt der SVS über lediglich zwei nominelle Stürmer – zu wenig findet auch Kabaca: „Wir wollen den Angriff aufstocken.“ Potenzielle Namen wolle er nicht kommentieren, aber schon im Winter hatte sich der SVS beispielsweise mit Valmir Sulejmani vom SV Waldhof beschäftigt. Sollte der 24-Jährige bis zum Saisonende keine 20 Spiele für den Drittligisten absolviert haben, wäre er ablösefrei zu bekommen.

In den kommenden Wochen dürften die Gespräche und Spekulationen Fahrt aufnehmen. Nebenbei geht es für Sandhausen auch noch um die beste Saisonplatzierung in der 2. Liga. Sollten die Schwarz-Weißen nach 34 Spieltagen besser als Platz zehn stehen, hätten sie auch dieses Ziel erreicht. Torhüter Martin Fraisl, der sich in seiner ersten Saison glänzend eingelebt und der Mannschaft Sicherheit verliehen hat, gibt sich kämpferisch: „Wir haben uns nach der Corona-Pause vorgenommen, hinten stabil zu stehen und einige Partien zu null zu spielen. Unser Ziel ist es, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen.“

Luft zum Durchschnaufen gibt es nicht. Drei Spiele stehen noch aus, und nachdem Sandhausen mit Arminia Bielefeld einen Favoriten ins Straucheln gebracht hat, dürften der VfB Stuttgart, bei dem der SVS am Mittwoch (18.30 Uhr) gastiert, sowie der Hamburger SV gewarnt sein. Dazwischen trifft das Koschinat-Team noch auf Schlusslicht Dynamo Dresden.

Mit dem Wissen, den Klassenerhalt so gut wie sicher zu haben, geht der SVS mit einer breiten Brust in den Endspurt, unterstreicht Kabaca: „Wir bleiben weiter hungrig. Es sind noch neun Punkte zu vergeben, die wollen wir holen und unsere Platzierung noch weiter verbessern.“

Redaktion Maximilian Wendl ist freier Mitarbeiter vor allem im Bereich Sport. Er betreut unter anderem den SV 1916 Sandhausen (Fußball), die Kurpfalz-Bären (Frauenhandball) und die HG Oftersheim/Schwetzingen (Männerhandball). Außerdem ist er Experte für Motorsport.

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