Mannheim. Peter Osazee stand die Freude ins Gesicht geschrieben. Der 17-Jährige von der MTG Mannheim durchbrach bei seinem ersten Start bei der Bauhaus-Juniorengala im Dreisprung erstmals mit 15,23 Metern die 15-Meter-Schallmauer. „Ich wusste, dass ich nah dran bin, landete schon bei den süddeutschen Meisterschaften bei 14,94 m. Dass es gerade heute geklappt hat, macht mich glücklich und stolz“, freute er sich über die Unterstützung seiner Familie und über Platz zwei.
Dass nur noch 27 Zentimeter zur Norm für die Junioren-WM fehlen, hat der Schüler des Mannheimer Friedrich-List-Gymnasiums zwar registriert, doch das Ticket ist kein vorrangiges Ziel. „Lima wäre schön, aber ich bin ja das erste Jahr in der U 20“, gibt er sich noch Zeit und konzentriert sich auf nahe liegende Ziele wie die DM der U 23 und der U 20.
Seit sechs Jahren macht er Leichtathletik, seit drei Jahren entwickelt er sich unter den Fittichen von Trainer Thorsten Brendel im Dreisprung weiter und schaffte es in seinem zweiten U-18-Jahr sogar zu den Europäischen Olympischen Jugendspielen (EYOF), wo er Platz neun belegte: „Da war ich aber nicht sehr gut, da passte nicht alles zusammen.“ Doch die totale Harmonie ist sein Ziel. „Wenn bei Anlauf, Step, Hop und Jump alles stimmt, dann geht es weit – dann ist der Dreisprung auch sehr ästhetisch. Die Ästhetik fehlt bei mir aber noch oft“, grinste er.
MTG-Hammerwerfer Koch fehlt die Fitness
Weniger gut lief es bei seinem MTG-Kollegen Luis Koch, der als Sechster im Hammerwerfen mit 58,35 m unter seinen Möglichkeiten blieb. „Der Regen ist kein Grund, der Ring war in Ordnung“, sah er die Ursache woanders. „Ich war vor zwei Wochen krank und letzte Woche im Trainingslager. Mir fehlte die Fitness“, sagte der 17-Jährige, der von Khalid Alqawati trainiert wird.
Der Schüler des Ludwig-Frank-Gymnasiums freute sich allein schon über die Gala-Nominierung. „Das war eine Ehre für mich. Ich habe als Kind die Körbchen rumgetragen und freue mich sehr, dass ich jetzt selbst starten durfte.“
2017 hat er mit der Leichtathletik begonnen und sich ein Jahr später auf den Hammer konzentriert. „Hammer ist völlig anders als Diskus oder Kugel. Ich finde die Technik sogar anspruchsvoller. Schon nach der ersten Drehung ist das Gerät in Bewegung, und man muss es halten“, erklärt er seine Faszination.
Da er trotz seiner 1,90 m noch nicht ausgewachsen ist, galt bisher der Fokus im Training der Technik. „Ich kann noch bei Kraft, Schnellkraft und Schnelligkeit zulegen.“ Zwar träumt er von einem großen internationalen Wettbewerb, „aber ich setze mir keine langfristigen Ziele.“ Der nächste Schritt geht zu den „Deutschen“ Ende Juli. „Ich mache mir keine Illusionen, es gibt viele Konkurrenten, die zwischen 61 und 65 Meter werfen können. Aber wenn ich meine Bestweite von 62,13 m übertreffe und ich mit meiner Leistung zufrieden bin, ist alles okay.“
Ralf Botta (TSV Amicitia Viernheim) brach den Weitsprung-Wettkampf nach Versuch eins ab. sd
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