Leichtathletik

Nikki Johnstone, Vielstarter und Geheimtipps beim Mannheimer Dämmermarathon

Von 
Thorsten Hof
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Nikki Johnstone jubelte 2018 vor dem Rosengarten. Mit dem Schotten ist auch am Samstag wieder zu rechnenn. © Binder

Mannheim. Während so mancher Hobby-Läufer lediglich das Ziel hat, einmal im Leben einen Marathon zu absolvieren, steht Nikki Johnstone am ganz anderen Ende des Spektrums. Der in Düsseldorf lebende Schotte spult Rennen über die historische 42,195-Kilometer-Distanz inzwischen wie am Fließband ab, im Januar standen sogar drei Marathon-Starts innerhalb von nur 20 Tagen auf dem Programm. Dass der Vorjahressieger des SRH-Dämmermarathons Metropolregion Rhein-Neckar am Samstag (19 Uhr) bei seinem sechsten Langdistanz-Lauf 2019 erneut an der Startlinie vor dem Mannheimer Rosengarten steht, versteht sich da fast von selbst. „Marathonlaufen macht süchtig“, sagt der Brite mit Blick auf seine beeindruckende Vielstarterei.

Neue Bestzeit auf Madeira

Und Johnstone läuft nicht nur viel, sondern auch schnell. Obwohl er im Januar schon die Starts in Zürich und Kevelaer in den Beinen hatte, stellte er beim Madeira-Marathon gleich noch eine neue persönliche Bestzeit von 2:21,50 Stunden auf und war damit sechseinhalb Minuten schneller als bei seinem Sieg in Mannheim vor Jahresfrist.

Sollte sich Johnstone erneut in diesen Sphären bewegen, dürfte ihm der Sieg kaum zu nehmen sein, geht die Zeit Richtung 2:30 Stunden kommen allerdings noch andere Namen ins Spiel. So hat etwa der in Belgien lebende Äthiopier Firaa‘ol Eebbisaa Nagahool angekündigt „sehr schnell“ laufen zu wollen und hat sein Potenzial bereits 2016 mit Platz zwei in 2:26,14 unter Beweis gestellt und auch Starter wie der Heidelberger Michael Chalupsky sowie Holger Exner und Christophe Krech (beide TV Schriesheim) dürften nicht nur in der Regio-Cup-Wertung eine Rolle spielen. Vor allem Krech steht im Blickpunkt: Der Langstreckenspezialist wagt sich am Samstag an seinen ersten Marathon.

„Er wird ein super Debüt hinlegen“, ist sich Merle Brunnée sicher - und die Vorjahressiegerin bei den Frauen muss es wissen. Nach ihrem Überraschungserfolg im 2018 wechselte die 24-Jährige zur MTG Mannheim und absolvierte mit Krech und Co. zahlreiche Trainingseinheiten innerhalb des engelhorn-sports-Laufteams.

Doch nicht nur Krech dürfte sich in den vergangenen Monaten deutlich gesteigert haben, auch Brunnée profitiert vom nun professionalisierten Training. „Die Intensität hat natürlich zugenommen, aber auch der Spaß in den Wettkämpfen“, berichtet die Medizinstudentin und betont auch das Gemeinschaftserlebnis in der Trainingsgruppe.

„Das motiviert unheimlich“, sagt die Senkrechtstarterin von 2018, die nach einem Unfall mit dem Rennrad allerdings mit einigen „Auf und Abs“ zu kämpfen hatte. Dennoch soll die Zeit aus dem Vorjahr (3:01,12 Stunden) fallen, ein Ergebnis unter drei Stunden ist das erklärte Ziel. „Ob das dann 2:59 oder 2:55 werden, ist schwer einzuschätzen“, sagt Brunnée, die aber auf jeden Fall um den Sieg mitlaufen will. Ihre härteste Konkurrentin dürfte dabei Dioni Gorla sein, die 2018 Dritte wurde. Allerdings hat die Lebensgefährtin von Nikki Johnstone erst vor zwei Wochen den Ober-Elbe Marathon in Dresden in 2:56,46 Stunden absolviert und könnte demnach Probleme mit der Frische haben.

Für die Favoriten auf der Halbmarathon-Strecke sollte das weniger ein Thema sein. Die Experten haben hier vor allem Raoul Jankowski (Hannover Athletics) auf dem Zettel, der gerade erst im April mit 1:10,10 Stunden eine neue persönliche Bestzeit verbuchte. Bei den Frauen wird über die 21,1-Kilometer-Distanz Anna Plinke (LG Regensburg), die eine Bestzeit von 1:17:08 Stunden vorweisen kann, hoch gehandelt.

Alle Infos: www.daemmermarathon-mannheim.de 

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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