Mannheim. Bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften, die am Wochenende in Kassel ausgetragen werden, ist die MTG mit einem ambitionierten 14-köpfigen Team vertreten, das einige Medaillen- und etliche Finalchancen hat. „Es ist eine gut gemischte Gruppe, in der die jüngere Generation zum Zug kommt. Die wird uns super vertreten“, sagt Sportvorstand und Vize-Präsident Rüdiger Harksen. „Einige unserer Arrivierten sind leider verletzt, jetzt ist eben die sportliche Zukunft der MTG dran.“
Und die könnte mehrfach zuschlagen. Beispielsweise Sprinter Robin Ganter, dem Harksen „in einem ganz engen Feld mit hoher Leistungsdichte“ eine Medaille zutraut. In der Bestenliste des DLV ist er auf Rang drei (10,16 Sekunden), aber zwischen den Plätzen eins und acht liegen nur zwölf Hundertstel. „Das wird sehr spannend“, so Harksen.
Um bei der U-23-EM in der Woche nach den „Deutschen“ nicht ausgelaugt zu sein, wird er auf die 200 Meter verzichten, wohl aber die MTG-Staffel verstärken. Im 4 x 100-Meter-Quartett wird der ebenfalls für die U-23-EM nominierte und frisch gekürte deutsche Meister Felix Frühn wegen muskulärer Probleme fehlen. „Aber mit den weiteren 100-Meter-Startern Felix Kunstein, Timo Lang, Jonas Kriesamer und Tim Kolbe wird Trainer Harald Ganter einen schnellen Vierer basteln“, ist Harksen überzeugt.
Eine in seinen Augen „sichere Medaillenkandidatin“ ist Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye, die mit 19,31 Meter die DLV-Rangliste anführt. „Ein Treppchenplatz ist kein Selbstläufer, aber Yemi begeistert mich in dieser Saison auch wegen ihrer internationalen Auftritte.“ Beim EC-Cup in Portugal gewann die 24-Jährige Gold und Silber, bei der Team-EM wurde sie Zweite.
Auch Weitspringer Simon Batz ist für Edelmetall gut. „Er hat durch seinen Start bei der Team-EM internationalen Rückenwind erhalten. Und dass er es kann, hat er mit Gold bei der Hallen-DM bewiesen“, erwartet Harksen eine enge Auseinandersetzung. Mit 7,86 Meter ist Batz die Nummer drei im DLV, zu Platz eins fehlen nur fünf Zentimeter, zu Platz vier sind es sieben.“ Erweiterte Medaillenchancen sieht er für Hannah Mergenthaler (400 m) und für Sprinterin Lisa Nippgen (11,36 sec). Wie bei den Männern erwartet er auch bei den Frauen auf den 100 Metern enge Rennen. „Außen vor ist Gina Lückenkemper, doch dahinter ist vieles möglich – auch für Lisa.“ Nippgen wird voraussichtlich auch auf den 200 Metern ihre Chance suchen, hier liegt sie auf Platz fünf der Rangliste (23,32 sec). Mergenthaler ist in dieser Saison auf der Stadionrunde mit 52,95 Sekunden im DLV die viertschnellste Zeit gelaufen.
Trinemeier im Aufwärtstrend
„Carolina Krafzik startet über die Hürden, Laura Müller ist die klare Favoritin. Dahinter ist vieles offen“, setzt Harksen auf Mergenthalers Kampfqualitäten. Eine „erfreuliche Entwicklung“ sieht er bei Antonia Giesche, die sich – „das ist ein Quantensprung“ – auf 53,31Sekunden verbessert hat. „Ein Traum für sie wäre das Finale der besten Acht.“
Die absolut Jüngste im Feld der Diskuswerferinnen ist die 22-jährige Antonia Kinzel. Im Kreis des deutschen Weltklassefeldes hat sie als Nummer sechs zwar keine Medaillenchancen, will sich aber als Verfolgerin positionieren und ihre Bestleistung von 59,98 Meter angreifen.
Nach einer Operation und einem der Reha vorbehaltenen Winter ist Kugelstoßer Cedric Trinemeier wieder im Kommen. Seine 18,67 Meter bedeuten Rang elf, sein Ziel ist der Endkampf. Nach drei Versuchen noch weitermachen zu dürfen, ist auch der Traum von Dreispringerin Fehintola Oladejo, die noch zur U 23 gehört. Noch jünger ist Disziplinkollegin Ruth Hildebrand, die nach ihrem Sieg bei der Bauhaus-Juniorengala (13,21 m) in Kassel aber den Weitsprung als Vorbereitung auf die JEM der U 20 nutzt.
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