Mannheim. Zwanzig deutsche Meisterschaften an vier Tagen: Die Finals, die seit gestern und noch bis Sonntag in Dresden stattfinden, haben erneut das Zeug, ein Massenpublikum in die Sportstätten und an die Bildschirme zu locken. Ein wesentlicher Bestandteil dieser „kleinen olympischen Spiele“ ist die Leichtathletik. Die MTG Mannheim schickt für Samstag und Sonntag eine elfköpfige Crew an den Start und hat Chancen auf Titel im Kugelstoßen, Weitsprung und Hürdensprint. Schließlich haben Yemisi Ogunleye, Simon Batz und Ricarda Lobe schon 2024 Gold gewonnen.
Alle Augen werden sich auf Olympiasiegerin Ogunleye richten, die mit ihrer Hallen-Bestmarke 20,27 m und den 19,67 m in dieser Saison als Topfavoritin gilt. „Unser Ziel ist natürlich der Titel“, sagt Trainerin Iris Manke-Reimers. „Yemi hatte zuletzt Probleme mit der Achillessehne, was sich auf die Technik ausgewirkt hat. Aber bis Sonntag sollten wir alles im Griff haben, die Form stimmt“, hofft das Duo auf gutes Wetter. In Ogunleyes Sog hat sich Katharina Maisch (LV Erzgebirge/19,25 m) deutlich gesteigert, zwei weitere Stoßerinnen kratzen an den 19 Metern.
Ricarda Lobe führt die Bestenliste an
Im Hürdensprint erwartet MTG-Sportvorstand Rüdiger Harksen „den vielleicht spannendsten Wettkampf“ der DM. „Es wird auf die Tagesform ankommen. Fünf der Starterinnen haben in diesem Jahr schon Zeiten unter 13 Sekunden, zwei weitere sind mit 13,03 sec ganz nahe dran. Alle sind rund zehn Jahre jünger als Ricarda.“ Doch wegen ihrer Erfahrung sieht er einen kleinen Vorteil bei der Mannheimerin, die mit ihrem gerade erst erzielten Rekord 12,82 sec die DLV-Bestenliste anführt. Für ihn ist Marlene Meier (Leverkusen/13,03) eine starke Konkurrentin, aber er schätzt neben Rosina Schneider (TV Sulz/12,89 sec) und Franziska Schuster (Leverkusen/12,94) auch Hawa Jalloh (Wiesbaden/12,92 sec) hoch ein. Die 22-Jährige ist seit Winter in Lobes Mannheimer Trainingsgruppe von Coach Sebastian Bayer und hat enorme Fortschritte gemacht.
Ebenfalls von Bayer wird Acht-Meter-Weitspringer Simon Batz betreut. Auch wenn der 23-jährige Olympiasechste derzeit Probleme hat, Anlauf und Absprung zu koordinieren. „Ich traue ihm den Titel wieder zu. Bei den „Deutschen“ hat er immer abgeliefert“, ist Harksen zuversichtlich. Seine größten Konkurrenten sind Luka Herdan (Münster/8,01 m) und Simon Plitzko (Bergedorf/8,00 m).
Koletzko wieder fit und Finalkandidat
Ein Finalkandidat ist auch Batz‘ Trainingskollege Oliver Koletzko, der verletzt die U-23-EM verpasste, aber wieder fit ist. Auch Stabhochspringer Louis Pröbstle will unter die Top-Acht. Über 3000 m Hindernis und 800 m haben sich mit Maren Guthier und Ben Friedrich zwei Schützlinge von Christian Stang in die nationale Top-Ten vorgearbeitet. Zum erweiterten Finalkreis gehören U-23-EM-Halbfinalistin Sina Kammerschmitt (100 m) und Sila Sönmezcicek (Viernheim/100 und 200 m). Hannah Mergenthaler und Antonia Giesche wollen auf der Stadionrunde an ihren Zeiten feilen, auch der süddeutsche Speerwurfmeister Simon Schmitt peilt eine Bestmarke an.
Mit Owen Ansah, Lucas Ansah-Peprah (beide 100/200 m) und Jessica-Bianca Wessolly (200 m) gehört zudem ein in Mannheim trainierendes Trio zu den Topfavoriten.
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