Mannheim. Es ist das unbestrittene Topspiel der Fußball-Kreisliga: Die Spvgg 06 Ketsch empfängt am Sonntag, 15 Uhr, Spitzenreiter FC Türkspor Mannheim. Es geht um nicht weniger als die Meisterschaft und den damit verbundenen direkten Aufstieg. "Wir freuen uns auf das Spiel. Wir haben ja etwas wiedergutzumachen", betont Ketschs Trainer Frank Eissler.
Wiedergutmachung? Klar! Ketsch verlor das Hinspiel mit 0:2, und auch im Kreispokal setzte es in Mannheim eine 2:3-Niederlage. Aber: Es waren beides Auswärtsspiele. "Wir sind zu Hause stark, diesen Vorteil wollen wir nutzen", sagt Eissler, dessen Team die beste Heimmannschaft der Kreisliga ist. Ketsch kassierte erst eine Niederlage und ein Remis vor eigenem Publikum.
Duell der Superlative
Die Gäste stellen dagegen die beste Auswärtself. In der Ferne gab es für das Team von Trainer Feytullah Genc nur zwei Unentschieden neben zehn Siegen. Die beiden bisherigen Partien gegen Ketsch blendet Genc aus: "Das wird ein ganz anderes Spiel. Ketsch hat ebenfalls einen Lauf und in den letzten 14 Begegnungen zwölf Siege und zwei Unentschieden geholt. Sie waren für mich von Anfang an ein Aufstiegsfavorit."
Es wären wichtige Punkte im Rennen um den ersten Platz - für beide Teams. Aktuell liegt Ketsch auf Platz zwei nur einen Punkt hinter Türkspor, deren Spiel beim Tabellendritten Weinheim jedoch noch nicht in der Wertung ist. "Ich gehe davon aus, dass wir vier Punkte Rückstand haben, da das Spiel wohl 3:0 für Türkspor gewertet wird", äußerte Eissler und gab so die Marschrichtung vor: Ein Sieg ist Pflicht, um den Druck auf Türkspor zu erhöhen. "Das wäre psychologisch wichtig, vor allem, weil es die erste Niederlage für Türkspor wäre", so Eissler. Das sieht auch Feytullah Genc so. Er appelliert an sein Team: "Klar wäre ein Sieg wichtig. Es wäre eine Ansage und würde noch mal einen Motivationsschub bringen. Aber der Sieger ist nicht automatisch Meister."
Natürlich, Türkspor möchte aufsteigen. Nach der bisherigen Saison wäre es verdient. 15 Siege, sieben Unentschieden und dazu die beste Abwehr der Liga, sowie den zweitbesten Sturm - alles andere als Platz eins wäre wohl eine Enttäuschung. "Wenn man fast die ganze Saison da oben steht, will man es natürlich auch am Ende."
Gegen Ketsch erwartet den Tabellenführer endlich ein Gegner, der sich nicht hinten reinstellt. "Türkspor und auch wir sind es in der Saison gewohnt, gegen ein Abwehrbollwerk anzulaufen. Dieses Mal wird es ein offener Schlagabtausch", schätzt Eissler. Darauf werden sich nicht nur die Spieler freuen, sondern auch die Zuschauer im Ketscher Waldstadion. "Türkspor hat eine starke Mannschaft mit guten Einzelspielern. Außerdem sind sie inzwischen auch eingespielt", lobt Eissler den Gegner.
Türkspor ist gewarnt. "Ketsch hat eine erfahrene Mannschaft mit großer individueller Klasse. Wir müssen konzentriert und konsequent bleiben." Gerade in der Konsequenz hat Türkspor in der Rückrunde leichte Probleme: Die Chancenverwertung war mau - auch wenn das ein Makel auf hohem Niveau darstellt. Am Sonntag, da sind sich beide Trainer sicher, entscheidet die Tagesform ein Duell auf Augenhöhe.
Kreisliga-Gipfeltreffen
Ketschs Güc hat sich das Handgelenk gebrochen. Es ist fraglich, ob er in dieser Saison noch einmal spielt.
Ketsch ist die stärkste Heimmannschaft der Liga. Sie kassierte erst eine Niederlage und ein Remis.
Türkspor hingegen ist das beste Auswärtsteam mit nur zwei Unentschieden.
Tabellenführer Türkspor muss auf zwei Stammkräfte verzichten: Azad (Syndesmosebandanriss) und Dönmez (Muskelfaseriss). tobi
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