Fußball

Marc Schnatterer: Fußball-Legende geht mit Mannheimer Unterstützung

Bei seinem Abschiedsspiel bekommt Marc Schnatterer in Heidesheim auch Besuch aus seiner letzten Profi-Station, dem SV Waldhof Mannheim

Von 
Edgar Deibert
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Fußballspieler Marc Schnatterer feierte mit den Heidenheimer Fans. © Imago

Heidenheim. Als der Größte ging, war auch der Kleinste immer in seiner Nähe. Mit seinem Sohn Luis betrat Marc Schnatterer vor seinem Abschiedsspiel beim 1. FC Heidenheim den Rasen der Voith-Arena. „Natürlich war es etwas Besonderes, dass ich bei meinem Abschied meinen Sohn auf dem Arm hatte. Das Herz hat da vielleicht etwas mehr geschlagen. Es sind einfach Glücksgefühle“, sagte der 37-Jährige.

Beim Torspektakel (die Traditionsmannschaft des FCH siegte gegen Schnatti & Friends mit 11:6) gelangen Schnatterer, der zuletzt noch zwei Jahre beim SV Waldhof Mannheim gespielt hat, vor 6601 Zuschauern vier Tore. Er selbst trug jeweils eine Halbzeit lang das Trikot jeder Mannschaft.

Marc Schnatterer mit seinem Sohn. © IMAGO/Eibner

Unter den Zuschauern waren auch welche aus Mannheim, wie Schnatterer beim Autogramme schreiben nach dem Spiel feststellte, als zwei Jungs ihm jeweils ein Trikot mit der Trikotnummer sieben (die beim FCH Schnatterer zu Ehren der Legende nicht mehr vergeben werden soll) hinhielten. „Wir sind extra aus Mannheim gekommen“, rief einer der beiden Schnatterer zu, der antwortete: „Ja? Das ist ja stark!“

Mannheimer standen auch während der Begegnung auf dem Platz. Oder besser gesagt: Ein Mannheimer Spieler durfte vor der Partie einlaufen und wurde im Stadion unter seinem Spitznamen „Cello“ begrüßt. Allerdings konnte er nicht spielen: Marcel Seegert hatte sich zuletzt eine Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk zugezogen, hatte aber mit seinem Zwillingsbruder Nico guten Ersatz parat.

„Marcel meinte am Donnerstag zu mir, dass Schnatti gesagt hat, ich soll einspringen“, berichtete Nico Seegert, der vor zwei Jahren seine aktive Karriere beendet hatte und bis Ende Juni Trainer der Waldhöfer U 23 war. „Ich habe zwei Jahre nicht gekickt. Wenn man dann 70 Minuten in der Hitze spielt, hängt man echt in den Seilen. Aber es hat auch mega Spaß gemacht.“

Guter Draht zu den Seegerts

Marcel Seegert ist mit Marc Schnatterer sehr gut befreundet. „Über Cello hatte ich eh schon einen guten Draht zu Schnatti“, so Zwillingsbruder Nico, der schmunzelnd anfügte: „Da Schnatti die Trainerlizenz macht, hat er sich bei mir auch Tipps geholt.“ Auch der verletzungsbedingt verhinderte Marcel Seegert schwärmte vom Abschiedsspiel. „Es war mega schön. Und es war ja alles angerichtet. Das Wetter, echt viele Zuschauer, alle hatten ihre Familien dabei und es war sehr emotional“, sagte Seegert. „Mir hat es auch Spaß gemacht, von draußen zuzuschauen. Es war ein lockerer Sommerkick mit einem gewissen Niveau. Und Schnatti hat sich mit ein paar Toren gebührend verabschiedet.“

Dank an Familie, Frau und Freunde

Marc Schnatterer selbst stellte nach seinem Abschiedsspiel in einer Ansprache die Bedeutung des FCH, seiner Familie, seiner Frau und seiner Freunde heraus. „Natürlich möchte ich auch meiner Familie, meinen Freunden danken, die mich immer unterstützten. Schon während meiner Zeit in Bönnigheim (seinem Heimatort, Anm. d. Red.).“ Bei diesen Worten versagte Schnatterer fast die Stimme, weil er mit den Tränen kämpfte. „Ich weiß, dass heute ein ganzer Bus aus meiner Heimat da ist. Das ist auch nicht selbstverständlich“, erwähnte der 37-Jährige.

Auch die Seegert-Zwillingen Marcel und Nico waren mit von der Partie. © Deibert

Und er dankte auch seinen Eltern. „Ich hätte es nie erleben dürfen, Profi-Fußballer zu werden, hätten sie mich nicht unterstützt. Ich hatte vielleicht das Glück, dass ich Einzelkind bin. Da habe ich die volle Aufmerksamkeit meiner Eltern bekommen. Danke, dass ihr vieles hintangestellt und mich unterstützt habt. Mama, Papa, dankeschön. Ich liebe euch. Und danke für Alles!“, so Marc Schnatterer.

Natürlich richtete er auch besondere Worte an seine Ehefrau Maxi: „Ich möchte auch meiner Frau danken, die mich die letzten Jahre begleitet hat. Ich weiß, Fußball ist viel und hat uns alles gegeben. Aber das Größte ist unser Sohn, den du mir geschenkt hast. Und ich bin unheimlich stolz drauf, wenn ich seh‘, wie lebendig er ist und wie er uns auf Trab hält. Das ist einfach das Schönste und auch das Wichtigste. Ich hoffe, dass wir uns hier in Heidenheim weiter wohlfühlen Ich liebe dich!“

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Beeindruckt zeigte sich Schnatterer auch davon, dass so viele Zuschauer zu seinem Abschiedsspiel gekommen waren. „Dass heute mehr als sechseinhalb Tausend hier sind – ich sag‘ es ehrlich: Das hätte ich mir nicht träumen lassen. Ich bin unheimlich stolz, dass ihr hier hochgekommen seid.“ Verabschiedet wurde er mit dem Gesang der Fans: „Schnatti, du Legende! Schnatti, du Legende, Schnatti, du Legende – FCH!

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