Mannheim. Als Stürmer stets in vorderster Reihe, mit exzellentem Kopfballspiel und Schüssen von Urgewalt, später als Defensivspezialist ein großer Rückhalt der Abwehr, ebenso ein souveräner Dirigent und ein Vorbild an Einsatz – das war Paul Lipponer (Bild), der am Dienstag vor 100 Jahren geboren wurde und nach 1945 innerhalb der Waldhof-Mannschaften als großer Kämpfer Legendenstatus erreichte.
Als der Fußball in Mannheim nach Ende des Zweiten Weltkriegs allmählich wieder den Trümmern entstieg, war Lipponer einer der Männer der ersten Stunde. Am 9. September 1945 führte er als 21-Jähriger den SVW im ersten genehmigten Fußballspiel in Mannheim beim 3:1 gegen den VfR Mannheim auf den Platz. Wenige Tage später folgte die Revanche, die die Blau-Schwarzen gar mit 8:0 gewannen. In dieser Partie ging der Stern Lipponers auf, der vier Treffer erzielte. Am vierten Spieltag der neu gestarteten Oberliga Süd besiegte er Phönix Karlsruhe beim 4:0 mit vier Treffern im Alleingang. Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte Lipponer, dessen Vater viele Jahre in Diensten des 1.FSV Mainz 05 aktiv war, im Jahr 1953, als er neben Fritz Rößling in die B-Nationalmannschaft berufen wurde und den 5:2-Sieg gegen Spanien in Düsseldorf miterlebte.
Auch nach dem Abstieg hielt Paul Lipponer dem SV Waldhof, für den er über 600 Spiele absolvierte, die Treue, wechselte nun aber gelegentlich von der Mittelstürmer- in die Abwehrposition. 1954 wurde er in den 22er-WM-Kader von Seppl Herberger berufen, musste aber wegen einer Verletzung verzichten. Am 10. Juni 1993 verstarb Lipponer im Alter von 69 Jahren. (Bild: red)
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