Leonhardt kämpft sich zurück

Mannheim. "Das ist Wahnsinn", kann Kanutin Carolin Leonhardt (Bild) noch nicht fassen, wie gut sie trotz ihrer Gesundheitsprobleme in der Vorbereitung wieder in Schwung gekommen ist. Hoffte sie im April noch darauf, zum erweiterten WM-Kader zu gehören, eroberte sie sich für den Weltcup in Posen nicht nur die 2008 verlorene Position als Schlagfrau im siegreichen Vierer zurück, sondern gewann im neu besetzten Zweier auch ihr zweites Gold.

"Wir waren nach den Qualis alle so dicht zusammen, dass keine von uns wusste, wo sie eingesetzt wird", schilderte die 23-Jährige vom WSV Sandhofen die Gefühlslage in der Nationalmannschaft. "Für mich waren die beiden Einsätze eine schöne Überraschung. Im Zweier hatten Tina Dietze und ich nur eine Trainingsfahrt, aber das Boot lief gut", freute sich Leonhardt, dass sie und die 21-jährige Sportsoldatin aus Leipzig auf Anhieb harmonierten.

Trainingslager steht an

Trotz widriger Bedingungen war der neu formierte K2 klar schneller als das zweite DKV-Kanu. Auch der Vierer in der Besetzung Leonhardt, Nicole Rheinhart (WSV Lampertheim), Katrin Wagner-Augustin (Potsdam) und Dietze fuhr in Posen souverän zu Gold. "Aber die Ungarinnen fehlten", wagt Leonhardt für die Europameisterschaften in Brandenburg Ende Juni keine Prognose. Bei der Heim-EM kann sie wegen des Zeitplans nur im K4 oder im K2 starten.

"Noch wissen wir gar nichts", ist sie schon gespannt auf das nächste Trainingslager in Kienbaum ab 9. Juni. An die WM im kanadischen Dartmouth im August denkt sie noch gar nicht, aber an ihren Lebensgefährten Torsten Eckbrett, der im olympischen Bronze-Vierer die neue innerdeutsche Konkurrenz klar in die Schranken wies. "Ich bewundere ihn, wie er das mit der Belastung seines BA-Studiums und dem relativ geringen Training geschafft hat." Nach der EM ziehen sie in eine gemeinsame Wohnung.

Weil der Welt-Cup in Posen so gut verlief, beschloss Bundestrainer Reiner Kießler, auf den Weltcup in Szeged zu verzichten. Dort wird die U 23-Nationalmannschaft starten. Mit dabei die 18-jährige Sabine Volz (WSV Sandhofen). sd