Fußball

Konstanz heißt das Zauberwort

Von 
Philipp Koehl
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Volltreffer: Marcel Seegert ist der Kopf und das Herz der SVW-Mannschaft. Hinter seinem Einsatz in Zwickau steht allerdings ein großes Fragezeichen. © Michael Ruffler

Mannheim. Waldhof-Trainer Patrick Glöckner geht mit gutem Beispiel voran: Bevor die Pressekonferenz am Freitagmittag offiziell losging, scherzte er mit den anwesenden Pressevertretern herum. „Ich muss mich erst noch kurz schlaumachen. Wann spielen wir? Ah, Sonntag, 13 Uhr schon, na okay“, sagte er mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen und ergänzte nach einem Zwischenruf, dass es gegen Zwickau ginge: „Aha, das ist der Gegner.“ Doch sobald die Pressekonferenz losging, zeigte er ein anderes Gesicht. Der Blick streng gerade aus, den Fokus komplett auf Sonntag und die nächste Aufgabe gerichtet. Und dieses gekonnte Wechselspiel, erwartet er auch von seiner Mannschaft.

„Wir haben eine gute Trainingswoche mit guter Qualität hinter uns. Die Stimmung in der Mannschaft ist nach den jüngsten Erfolgen entsprechend gut. Das Ziel ist es jetzt, dass wir die Leistung, die wir gegen die Löwen gebracht haben, auch beim Auswärtsspiel zeigen können“, betonte Glöckner. Der SVW ist im Jahr 2022 auswärts noch ungeschlagen. Für den 45-Jährigen liegt das auch an der wiedergewonnen Spielweise sowie am Zusammenhalt innerhalb des Teams. „Wir sind so eine gute Einheit geworden, dass wir momentan vor nichts Angst haben. Wir vertrauen uns gegenseitig so, dass jeder für jeden durchs Feuer geht“, sagte der Cheftrainer selbstbewusst.

Mentale Stärke wird entscheiden

Doch Spiele beim FSV Zwickau stehen im Fußballregister unter „äußerst unangenehm.“ Das weiß natürlich auch der 45-Jährige: „Zwickau ist sehr zielstrebig vor dem Tor, ist rund um den Sechzehnmeterraum torgefährlich und macht dort viel Alarm. Außerdem treten sie vor allem zu Hause sehr giftig und aggressiv auf.“ Hinzu kommt, dass auch die äußerlichen Bedingungen alles andere als angenehm werden. Niedrige Temperaturen und gegebenenfalls Schnee sind gemeldet. Ein Punkt, mit dem sich auch die Waldhöfer in ihrer Spielvorbereitung beschäftigt haben. „Sobald der Schiedsrichter anpfeift, ist das aber kein Thema mehr. Zwickau hat die gleichen Bedingungen und wir wollen keine Mannschaft sein, die das als Alibi nimmt, sondern wir nehmen jetzt jede Herausforderung an“, stellte Glöckner klar.

Vor allem der Kopf, also die mentale Stärke, wird für den Cheftrainer im Saisonendspurt ausschlaggebend sein. „Das ist das wichtigste Werkzeug. Wir haben wieder ein Endspiel, das du nur gewinnen kannst, wenn du mental voll da bist. Dass wir das können, haben wir zuletzt gezeigt. Aber jetzt müssen wir zeigen, dass wir das auch konstant können“, sagte er und nahm anschließend seine Schützlinge in die Pflicht: „Die Eigenmotivation muss von den Spielern kommen. Wir sind dafür da, um sie fit zu machen, ihnen einen guten Matchplan mitzugeben und ein gutes Gefühl zu vermitteln. Den letzten Punkt können die Spieler aber nur selber setzen.“

Ob dazu in Zwickau auch Kapitän Marcel Seegert und Torjäger Dominik Martinovic zählen, ist allerdings noch fraglich. Während sich Seegert bereits seit über einer Woche mit Problemen in der Gesäß- und Rückenmuskulatur herumquält, hat Martinovic im Training wieder einen Schlag auf den schon seit dem Verl-Spiel angeschlagenen Oberschenkel bekommen. Ihre Einsatzfähigkeit wird sich laut Glöckner erst kurzfristig entscheiden. Dafür stehen dem Cheftrainer mit Adrien Lebeau und „Willy“ Sommer, die schon im Landespokal zum Einsatz kamen, wieder zwei Alternativen für die Startelf zur Verfügung.

Apropos Pokalspiel: Ob das Finale im bfv-Pokal zwischen dem Waldhof und Türkspor Mannheim am 21. Mai im Carl-Benz-Stadion stattfinden wird, steht aktuell noch nicht fest, spielt für Glöckner momentan aber auch keine Rolle. „Das ist mir ehrlich gesagt völlig egal, weil ich mich nur auf Zwickau konzentriere. Das Pokalspiel kommt dann, wenn es so weit ist“, zählt für Glöckner nur die nächste Aufgabe. Immer gepaart mit dem Wechselspiel zwischen Ent- und Anspannung. Aber da geht er ja mit gutem Beispiel voran.

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