Mannheim. Der Hamburger Mika Sosna (TSG Bergedorf) hat vor wenigen Tagen den Diskus auf den Junioren-Weltrekord von 71,37 m geschleudert, sein Disziplinkollege Marius Karges (Frankfurt/69,49 m) ist nicht weit davon entfernt. Solche Topleistungen rücken die 28. Bauhaus-Juniorengala am 2/3. Juli einmal mehr ins Licht, das dem weltweit größten Meeting für den Leichtathletik-Nachwuchs der U 20 gebührt. Wenn die drei südafrikanischen Sprinter, die auf den 100 Metern mit 10,08, 10,18 und 10,21 Sekunden gemeldet sind, ihre Zeiten in Mannheim bestätigen, wird das Festival im Michael-Hoffmann-Stadion seinem Ruf erneut gerecht, die perfekte Vorbereitung für internationale Meisterschaften zu sein. In diesem Jahr ist es die Junioren-WM in Cali in Kolumbien (1. bis 8. August).
„Ich fand die blaue Bahn im Stadion schon immer cool. Wenn ich sie gesehen habe, konnte alles nur gut gehen“, erinnert sich Weitspringerin Maryse Luzolo nur zu gerne an ihre Mannheimer Erfahrungen. Sie war deshalb auch sofort einverstanden, das Covergirl für das Plakat zu sein. „Die Gala stand im Training immer auf dem Plan, sie ist etwas Großes und Besonderes“, schwärmte sie bei einer Pressekonferenz am Dienstag im Hilton Garden Inn. Wie für viele Kolleginnen, die sie im letzten Sommer bei den Olympischen Spielen in Tokio wieder traf, war Mannheim auch ihr Karriere-Sprungbrett. Nach ihrem Gala-Sieg 2014 gewann sie Bronze bei der Junioren-WM. Mit der Bestmarke von 6,71 m ist die 27-Jährige vom Königsteiner LV, die wegen einer schweren Knieverletzung zwei Jahre pausierte, wieder in der Weltspitze angekommen. Sie erfüllte sich 2021 ihren olympischen Traum und freut sich auf ein ereignisreiches Jahr mit DM, WM und EM.
Startplätze weltweit begehrt
„Neben den deutschen Meisterschaften, dem Mehrkampf in Ratingen und den Leverkusener TrueAthletes-Classics für die Aktiven gehört die Juniorengala zu unseren großen Events“, hob DLV-Präsident Jürgen Kessing hervor. Als ehemaliger Stabhochspringer kennt der gebürtige Wormser „mit Wurzeln beim OSP Rhein-Neckar“ das Meeting von Beginn an und schätzt es „weil sich unsere Junioren hier an internationale Rahmenbedingungen gewöhnen“.
Immerhin erwarten Organisationschef Rüdiger Harksen (MTG) und der Sportliche Leiter Dietmar Chounard (DLV) rund 400 Talente aus 21 Nationen. Mit Unterstützung von OB Peter Kurz wurde zudem ein Quartett aus der Ukraine eingeladen. „Wir haben eine große Verantwortung. Die Sportlerinnen und Sportler werden zu uns geschickt, damit sie hier ihre Bestleistungen abrufen. Die Gala ist weltweit begehrt, wir können längst nicht alle Startwünsche erfüllen“, sagte Chounard. Als Bundestrainer der deutschen U 23 und U 20 hat er natürlich auch seine eigenen Schützlinge im Auge. „Die drei Besten jeder Disziplin werden eingeladen, gegebenenfalls auch noch ein paar mehr.“
Das hohe sportliche Niveau auf die gesamte Veranstaltung zu übertragen, ist das Anliegen von Harksen. „Es gibt in der Region wenig international so hochklassige Veranstaltungen. Die Messlatte ist hoch.“ So wird es auch wieder einen Live-Stream in alle Welt geben. Das Publikum vor Ort darf sich nach dem Ausfall 2020 und einer Light-Version 2021 wieder auf eine kompakte Veranstaltung mit Leichtathletik zum Anfassen freuen. „Es ist Sport pur. Bei uns gibt es weder Antrittsgelder noch Siegprämien, wir sind nicht kommerziell ausgerichtet. Alles Geld der Sponsoren wird ausschließlich für die Durchführung der Gala verwendet.“
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