Turnen

In Ketsch gehen die Besten an die Geräte

Bundesliga-Wettkampftag in der Neurotthalle mit Stars wie Elisabeth Seitz und den Talenten der TG Mannheim

Von 
Sibylle Dornseiff
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Barren-Europameisterin Elisabeth Seitz ist für Serienmeister MTV Stuttgart gemeldet. Die Altlußheimerin kehrt am Wochenende in die Heimat zurück. © Christoph Soeder/dpa

Mannheim. Der Programmpunkt „Bundesliga im Quadrat“ sollte der sportliche Höhepunkt der 150-Jahr-Feier des Mannheimer Turngaus werden, doch der Ukraine-Krieg hat auch Auswirkungen auf die 1. Bundesliga der Turnerinnen. „Da die für den Heimkampf vorgesehene GBG-Halle lange als Flüchtlingsquartier blockiert war, wir aber rechtzeitig planen mussten, haben wir nun die Neurotthalle in Ketsch als Austragungsort gewählt“, sagt Joachim Fichtner, der als Sportvorstand des Ausrichters und Erstligisten TG Mannheim selbst aus dem zum Turngaugebiet gehörenden Ketsch stammt und beste Kontakte zur dortigen TSG hat. Immerhin werden am 1. und 2. Oktober nicht nur die Vereine der 1., sondern auch die der 2. und 3. Bundesliga sowie der Regionalliga an die Geräte gehen. Mitausrichter ist Regionalligist TV Neckarau.

Favorit im Oberhaus ist der deutsche Serienmeister MTV Stuttgart um die im LZ Mannheim groß gewordene Barren-Europameisterin Elisabeth Seitz. Ebenfalls am Start sind die für Tittmoning startende Balken-Europameisterin Emma Malewski und weitere Gewinnerinnen der Team-Bronzemedaille bei den European Championships in München.

Noch liegt die TG Mannheim in der 1. Liga nach zwei Wettkampftagen auf Tabellenplatz sechs – und da wollen die Turnerinnen aus dem Leistungszentrum auch nach dem Heimauftritt am 1. Oktober (Samstag, 16 Uhr) bleiben. Keine leichte Aufgabe, denn die Kranken- und Verletztenliste des jüngsten Teams der Liga hat sich in der Sommerpause nicht wesentlich verbessert. Doch Trainerin Narina Kirakosjan ist optimistisch und will sich auf Silja Stöhr (14 J.), Janoah Müller (15), Julia Goldbeck (14), Line Meyer (13) und Amelie Hering (12) verlassen.

Weil aber alle etwas angeschlagen sind, hat die TGM sich kurzfristig mit Marta Chefranova verstärkt. Die 14-Jährige stammt aus der Ukraine, lebt seit Kriegsbeginn in Deutschland, trainiert am Stützpunkt Buchholz und wird einen kompletten Vierkampf für die TG Mannheim turnen. Ebenso wie Silja Stöhr, die durch ihr Teambronze bei der JEM in München natürlich viel Selbstvertrauen gewonnen hat. „Unser Ziel ist es, dass wir als Team zusammenhalten und uns gegenseitig unterstützen“, sagt Kirakosjan. „Wir geben alle unser Bestes, um am Ende in der 1. Liga zu bleiben.“

TV Neckarau in der Regionalliga

Auch in der 2. Bundesliga (Samstag, 11 Uhr) turnt eine Lokalmatadorin. Bea Fichtner, die viele Jahre im LZ Mannheim trainierte, startet mittlerweile für die KTG Heidelberg, mit der sie 2021 aus der 3. Liga aufgestiegen ist. Der Klassenerhalt ist für den Tabellensiebten das Ziel. Lokalkolorit gibt es zudem in der Regionalliga (Sonntag, 9.30 Uhr). Seit 2018 ist der TV Neckarau Mitglied in der Deutschen Turnliga, war 2021 Siebter und will – nun als Wettkampfgemeinschaft mit der TSG Haßloch – auch 2022 nicht absteigen. Nach den Plätzen sechs und acht ist die WKG aktuell Siebter.

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