alle. Der Mannheimer Tennis-Bundesligist TK Grün-Weiss arbeitet heimlich, still und leise an der großen Sensation. Eigentlich wollte Teamchef Gerald Marzenell von Anfang an oben mitspielen - das Wort Meisterschaft hat er aber bewusst nicht direkt in den Mund genommen. Inzwischen kristallisiert sich allerdings ein Zweikampf an der Spitze heraus, den auch Marzenell nur noch schwer leugnen kann. "Wir haben im Normalfall keine Chance - aber vielleicht ist genau das unsere Möglichkeit", schmunzelt der Teamchef.
Der Blick auf die Tabelle spricht dagegen schon eine deutlichere Sprache: Sowohl der Tabellenführer und Titelfavorit Blau-Weiß Halle als auch Grün-Weiss Mannheim haben nur zwei Zähler abgegeben. Keines der beiden Teams hat bisher ein Spiel verloren. Am Sonntag ab 11 Uhr kann sich das aber ändern, denn dann treffen beide Teams aufeinander. "Ich denke, die Chancen stehen 15 zu 85 gegen uns", sagt Marzenell und erklärt seine bescheidene Rechnung: "Unser bester Spieler würde es bei Halle nicht einmal in die Aufstellung schaffen. Er dürfte zur Mannschaftsvorstellung mit auf den Platz - und das war es dann."
Dass dies nicht unbedingt die sichere Niederlage bedeuten muss, haben die Mannheimer jedoch schon oft gezeigt. Auch dieses Mal sind sie wieder mit einem verschworenen Haufen auf dem Weg nach Halle. Mit Daniel Brands, Peter Gojowczyk, Tobias Kamke, Björn Phau, Robin Kern und Andreas Beck sind sechs deutsche Spieler mit von der Partie. "Halle wird mit drei Top- 50-Spielern antreten", rechnet Marzenell allerdings mit starker Gegenwehr. Jan-Lennard Struff, Nikoloz Baislashvili, Joao Sousa - die Blau-Weißen haben klangvolle Namen in ihren Reihen.
Andreas Beck ist schon vor Ort
Grund genug für Andreas Beck, sich besonders ausführlich auf den kommenden Gegner vorzubereiten. "Wir fahren um zehn Uhr los", bestätigt Marzenell den Reiseplan seines Teams. Beck wird dann aber nicht im Bus sitzen, denn der ist bereits in Halle. "Er ist gestern gefahren, so hat er einen Tag mehr zum Trainieren", erläutert der Teamchef.
Der "Mr. Zuverlässig" der Mannheimer will nach der jüngsten Niederlage im Einzel - der ersten in zwei Jahren - alles für den nächsten Sieg tun. Da Mannheim aktuell noch eine Partie weniger als Halle bestritten hat, steht bislang Rang zwei zu Buche. Doch Grün-Weiss lauert und kratzt an der Spitzenposition. "Wenn wir einen Punkt mitnehmen, dann sind wir dabei", denkt Teamchef Marzenell: "Dann flattern Halle nämlich nächste Woche die Nerven gegen Düsseldorf."
Doch dazu müsste Mannheim die bestens besetzte Blau-Weiß-Mannschaft erst einmal bei einem Unentschieden halten. "Wenn sie uns schlagen, dann ist es durch", sagt Marzenell nüchtern: "Dann müssen wir uns über die Meisterschaft keine Gedanken mehr machen."
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