Mannheim. Der ersten Enttäuschung folgte bei den Handball-Damen der HSG Mannheim schnell wieder Zufriedenheit. Nach 60 dramatischen Minuten in der Richard-Möll-Halle verpasste das Team von Trainer Karl-Heinz Klefenz gegen den Tabellenzweiten TS Ottersweier zwar einen möglichen Sieg, blieb nach dem 31:31 (15:13)-Remis in eigener Halle aber weiter ungeschlagen und stabilisierte seinen fünften Platz in der BW-Oberliga.
Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven. Nach dem zwischenzeitlichen 19:14 (35.) und 26:22 (45.) versäumte es die HSG, den Sack frühzeitig zuzumachen. Die Gäste aus Mittelbaden kämpften sich Tor um Tor heran und kamen 15 Sekunden vor dem Abpfiff noch zum Ausgleich.
"So ist das, wenn man in der entscheidenden Phase Chancen liegen lässt. Wir hatten zwei Gegenstöße gegen Ende, einen verworfenen Siebenmeter und eine unglückliche Zeitstrafe gegen Ina Runkel: Irgendwie kam alles zusammen. Trotzdem bin ich mit dem Gesamtauftritt der Mannschaft zufrieden. Es war ein hochklassiges Spiel mit viel Kampf", resümierte Klefenz, der am kommenden Wochenende mit seinem Team in Holzheim antreten muss.
Sonderlob vom Trainer gab es für die starke Defensive und Torfrau Katharina Jakobi: "Sie hat wie schon in den vergangenen Spielen sehr stark gehalten und uns so in der Defensive viel Sicherheit gegeben. Besonders in der zweiten Halbzeit", betonte der Coach.
Schnelle Auffassungsgabe
Die 26-Jährige wechselte zu Saisonbeginn vom Landesligisten SG Weinheim/Oberflockenbach zur HSG. "Eine ihrer Stärken liegt sicher auch darin, dass sie unser Tempospiel gut einleiten kann", weiß Klefenz. Der Übungsleiter benötigte für seinen Kader vor Rundenbeginn sogar zwei Torfrauen. Junioren-Nationaltorhüterin Melanie Veith war zu Zweitligist HSG Bensheim-Auerbach gewechselt. Von dort zog es schließlich Janin Zilles nach Mannheim. Die musste aber wegen einer Risswunde am Schienbein an diesem Wochenende aussetzen und wurde von Torwarttrainerin Simone Saggau vertreten.
Mit der Gesamtsituation zwischen den Pfosten ist Klefenz bisher zufrieden: "Beide schenken sich nichts, sind praktisch gleich stark, verstehen sich menschlich gut und kommen auch im Wechsel zum Einsatz." Die HSG hat nun eine kleine Serie von drei Spielen ohne Niederlage, die in Holzheim ausgebaut werden soll.
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