Fußball

Gürsoy dämpft beim FC Türkspor Mannheim die Erwartungen

Serif Gürsoy kehrt als Trainer zurück zum Fußball-Landesligisten FC Türkspor Mannheim. Vom Aufstieg möchte er in dieser Saison noch nicht reden, mittelfristig ist die Verbandsliga aber schon ein Ziel.

Von 
Reiner Bohlander
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„Die Mannschaft und ich müssen erst einmal zusammenfinden. Ich kenne viele Spieler, aber das braucht Zeit“, betont Serif Gürsoy. © Berno Nix

Mannheim. Gesprochen hat er mit den Spielern schon. Serif Gürsoy ist zurück beim FC Türkspor Mannheim. Nach dem abschließenden Landesligaspiel in diesem Jahr entließ der Vereinsvorstand völlig überraschend das erst im Sommer installierte Trainerduo Feytullah Genc und Bernd Wigand – und präsentierte sofort einen Nachfolger: Gürsoy, der in der vergangenen Spielzeit schon zusammen mit Caner Dönmez das Team trainiert hatte. „Im Frühling haben ich und der Verein keine gemeinsame Linie gefunden. Deshalb haben wir uns damals getrennt“, erzählt Gürsoy.

Die vergangene Saison verlief für den FC Türkspor sehr erfolgreich. Die Mannheimer, die ihre Heimspiele auf der Anlage im Gartenschauweg in der Nähe des Carl-Benz-Stadions austragen, spielten in der Landesliga Rhein-Neckar bis zum Ende um den Aufstieg, wurden letztlich knapp Ligavierter. Im Badischen Fußball-Verbandspokal erreichte Türkspor das Endspiel, in dem sich die Mannschaft gegen den Drittligisten SV Waldhof zwar mit 0:3 geschlagen geben musste, sich aber sehr gut aus der Affäre zog.

Aufstieg kein Thema

In der laufenden Saison belegt der FC Türkspor den sechsten Rang und hat sechs Punkte Rückstand auf das Spitzenduo FC Victoria Bammental und SG Heidelberg-Kirchheim. Die Entlassung von Genc und Wigand kann deshalb als überraschend gewertet werden. Beide hatten vor der Runde ein neues Team geformt und schnitten ergebnistechnisch besser ab als erwartet.

Doch Türkspor wollte nun Gürsoy zurück. „Der Verein hat mich kontaktiert, ich sagte, ich habe Interesse, aber zunächst muss der Club das mit seinen aktuellen Trainern klären. Als sie das gemacht haben, habe ich zugesagt“, sagt Gürsoy, der die Erwartungen aber gleich dämpft: „Von einem Aufstieg in die Verbandsliga in dieser Saison will ich nicht reden. Die Mannschaft und ich müssen erst einmal zusammenfinden. Ich kenne viele Spieler, aber das braucht Zeit.“

Zwar will Gürsoy mit der Mannschaft „einen guten und erfolgreichen Fußball spielen.“ Ganz oben auf dem Zettel hat der Trainer aber andere Teams: „Die Favoriten sind Mannschaften wie der aktuelle Spitzenreiter Bammental. Ich habe die Liga in dieser Runde verfolgt, das ist das Team, das ich ganz vorn sehe.“

Viele Rückkehrer im Gespräch

Dass Rahmi Can Bas – der Türkspor nach der vergangenen Saison mit 27 Toren auf dem Konto verlassen hatte, in die türkische Zweite Liga wechselte, dort aber nicht glücklich wurde – im Winter ebenfalls zurückkommt, dürfte wohl einiges mit Gürsoy zu tun haben. „Er kam aus der Türkei und wir haben dann Kontakt aufgenommen“, erläutert Gürsoy. Zudem hat der FCT den 24-jährigen Linksverteidiger Njaga Manneh zurückgeholt. Der Defensivspieler war in der vergangenen Saison Stammspieler bei Türkspor. Beim Verbandsligisten Fortuna Heddesheim, zu dem er im Sommer wechselte, bekam er nur wenig Einsatzzeit und wollte wieder zurück. „Außerdem sind wir noch an ein, zwei anderen Spielern dran“, sagt Gürsoy. Unter anderem könnte auch der technisch versierte Mittelfeldspieler Youel Tesfagaber, der zuletzt beim Landesligakonkurrenten DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal spielte, wieder bei Türkspor aufschlagen.

Neuer Co-Trainer von Gürsoy ist übrigens Celal Kocak, der zuletzt die zweite FCT-Mannschaft betreute. Das Amt des Teammanagers übt bei den Mannheimern Murat Altuntas aus. Für die Sportliche Leitung haben Selcuk Aksoy und Sefa Öztürk die Verantwortung. „Nach der Rückrunde setzen wir uns vereinsintern wieder zusammen und schauen, wie es lief“, sagt Gürsoy und bestätigt: „Sicher, der Verein will mittel- und langfristig in die Verbandsliga.“

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