Mannheim. Nach dem Matchball warf Bernabé Zapata Miralles vor Erleichterung über seinen knappen Sieg und voller Euphorie über die errungene Vizemeisterschaft seinen Schläger mit Schwung ins Publikum. Der Spanier hatte im Match-Tiebreak nach Rückstand gerade noch den Kopf aus der Schlinge gezogen und Grün-Weiss Mannheim vor 2500 Zuschauern den vierten Einzel-Sieg gesichert. Am Ende fuhr der Tennis-Bundesligist einen ungefährdeten 5:1-Heimerfolg gegen den Gladbacher HTC ein und verdrängte diesen damit von Platz zwei.
„Das war für uns ein überragender Saisonabschluss. Dass wir Vizemeister werden, hat man vor der Saison nicht erwarten können. Mit der vierten Vizemeisterschaft ist es ein Jahr, das ein wenig in die Annalen bei Grün-Weiss eingeht. Das ist etwas Besonderes“, schwärmte Mannheims Teamchef Gerald Marzenell nach dem starken Saisonendspurt mit zwei deutlichen Siegen und einem Remis, der die Mannheimer innerhalb einer Woche von Platz sechs auf zwei katapultierte.
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Für die Mannheimer Initialzündung sorgte einmal mehr Pedro Martinez. Der Spanier bezwang auf dem voll besetzten Center Court Tim Sandkaulen und hatte nur zu Beginn Probleme, ins Spiel zu finden. Angestachelt vom 1:3-Rückstand sicherte sich Martinez die folgenden elf Spiele bis zum souveränen 6:3 und 6:0-Sieg. Für den 26-Jährigen war es saisonübergreifend der zehnte Erfolg in Serie - eine außergewöhnliche Leistung in der so ausgeglichenen und mit Topspielern gespickten Bundesliga.
„Von den Einzeln habe ich in diesem Jahr kein einziges verloren. Sieben von sieben gewonnen, was nicht so einfach ist“, erzählte Martinez strahlend und voller Stolz über seine anhaltende Siegsträhne. Seine letzte Niederlage kassierte der Rechtshänder mit den gefühlvollen Stopps am ersten Spieltag der vergangenen Saison gegen Filip Krajinovic vom BASF TC Ludwigshafen.
Eine beeindruckende Serie, für die Martinez sogar darauf verzichtet, sich auf Hartplatz auf die in der nächsten Woche anstehende US-Open-Qualifikation einzuspielen. „Ich wollte nicht für so lange Zeit verreisen und lieber für Mannheim spielen, was ich sehr mag“, sagte der Publikumsliebling, der sich zurecht einen Extra-Applaus abholte.
Zeitgleich schlug Mannheims Andrea Pellegrini den 17-jährigen Max Stenzer ohne Probleme. Auch Max Rehberg löste seine Pflichtaufgabe gegen den 18-jährigen Finn Hopfe und machte sich danach schon Gedanken über die nächsten Jahre. „Ich bin total glücklich, hier zu spielen und irgendwann will ich dann auch mal den Titel holen“, sagte der 19-Jährige nach der Vizemeisterschaft in diesem Jahr.
Zapata Miralles sichert den Sieg
Am spannendsten machte es dann Zapata Miralles gegen die ohne ihre Topspieler angetretenen Gladbacher. Den ersten Satz gab der Spanier sichtlich angefressen mit einer „Alles-oder-Nichts-Spielweise“ gegen Aleksandr Nedovyesov noch ab. Die Schreie über seine Unzufriedenheit hallten über die gesamte Anlage. Erst im zweiten Satz spielte der 26-Jährige mit weniger Risiko. „Bernabé war dann ruhiger, hat längere Ballwechsel gespielt und erst dann den Schuss gemacht“, lobte Marzenell seinen Schützling für die dosiertere Herangehensweise.
Als Belohnung stand nicht nur der Sieg für den Weltranglisten-64., sondern auch der frühzeitige Erfolg für Grün-Weiss. Nach Platz sieben in der als Übergangsjahr titulierten Spielzeit 2022 ließen die Mannheimer (10:6 Punkte) nun Platz zwei hinter dem Meister TC Bredeney (12:4) folgen.
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