Fußball

Gianluca Korte beendet sein Kapitel VfR Mannheim mit einem guten Gefühl

Mit dem 2:2 des VfR Mannheim gegen den TSV Essingen endet nicht nur die Spielzeit des Oberligisten, sondern auch die Saison eines Führungsspielers.

Von 
Reiner Bohlander
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Gianluca Korte (rechts) verabschiedete sich am Samstag nach dem 2:2 gegen den TSV Essingen vom VfR Mannheim. Wie es sportlich bei dem 34-Jährigen nun weitergeht ist noch offen. © Berno Nix

Mannheim. In der dritten Minute der Nachspielzeit ging Gianluca Korte vom Platz. Die 354 Zuschauer, Spieler und Betreuer spendeten dem 34-Jährigen großen Applaus. Der Mittelfeldspieler beendete am Samstagnachmittag mit dem 2:2 (1:0) gegen den TSV Essingen sein Kapitel VfR Mannheim. Nach einer Saison verlässt Korte die Rasenspieler wieder. Und das mit einem positiven Gefühl. „Ich hatte hier eine schöne Zeit. Wir haben eine tolle Saison gespielt. Es waren eben mit Meister SG Sonnenhof Großaspach dem Tabellenzweiten TSG Balingen zwei Mannschaften stärker. Das muss man akzeptieren. Allerdings sollte das die starke Saison von uns nicht schmälern“, sagte Korte nach dem Saison-Finale in der Fußball-Oberliga.

Insgesamt bestritt der gebürtige Speyrer 20 Spiele für die Mannheimer, zwölf davon als Kapitän. Muskuläre Probleme verhinderten mehr Einsätze. „Es war schon ganz schön anstrengend“, gab Korte zu, der bei den Rasenspielern die Leader-Rolle ausfüllen sollte. „Es war eine tolle Erfahrung hier.“ Wie es für den Spielmacher, der mit dem Stadtrivalen SV Waldhof zweimal die Regionalliga-Meisterschaft gewann, nun sportlich weitergeht, ist ungewiss. Seine persönliche und berufliche Zukunft ist immerhin sicher. „Ich bin gerade an meiner Abschlussarbeit in meinem Sportmanagement-Studium. Darauf will ich mich nun erst einmal konzentrieren“, sagt Korte – und auf die Familie zu Hause. „Mit den langen Auswärtsfahrten am Wochenende war das schon immer zeitaufwendig“, betont Korte, der junger Vater ist.

Andrew Wooten wechselt nach Mechtersheim

Wohin Kortes Teamkollege Andrew Wooten gehen wird, gab nach dem abschließenden Saisonspiel der Mannheimer Hakan Atik bekannt. „Andrew geht zum TuS Mechtersheim“, sagte der Sportliche Leiter des VfR. Manfred Osei Kwadwo wird zum FSV Jägersburg ins Saarland gehen und Yakup Polat schließt sich Arminia Ludwigshafen an. Torwart Michel Witte und Abwehrspieler Altin Vrella standen bereits als Abgänge fest. „Wir haben eine super Saison gespielt und insgesamt 67 Punkte gesammelt. Man muss schon sehen, wo wir herkamen. Eine Saison zuvor haben wir noch bis zum Schluss um den Ligaverbleib gespielt. Wir sind zufrieden mit der Runde“, befand Atik.

Das Endergebnis der abschließenden Partie gegen den TSV Essingen gefiel Trainer Marcel Abele allerdings nicht. Der Grund: Sein Team verspielte in den letzten sechs Minuten der Begegnung noch einen Zwei-Tore-Vorsprung und musste sich mit einem 2:2 begnügen. Isaac Okwubor hatte zunächst für die 1:0 (24.)-Führung zur Pause gesorgt. Nach einer Stunde erhöhte der Angreifer nach Vorarbeit von Korte auf 2:0 (60.). Kurz vor Schluss stellten dann Dean Melo (88.) und Manuel Abele (90.+4) – nicht verwandt oder verschwägert mit dem Mannheimer Coach – auf Unentschieden und sorgten für einige betretene Gesichter bei den Rasenspielern. „Auch wenn es vielleicht um nichts mehr geht. Aber dieser späte Ausgleich ärgert uns richtig“, sagte VfR-Mittelfeldmann Jannik Marx.

Hochkarätiger Mittelfeldspieler auf der Wunschliste

Trainer Abele war ebenfalls unzufrieden. „Hinten heraus ist uns der Tank leer gegangen. Dass wir dann noch mit dem letzten Schuss des Spiels das 2:2 kassieren, ist ein Stück weit ärgerlich.“ Der Coach stellte aber dann schon gleich das Positive heraus: „Wir müssen das große Ganze sehen und sind mit dem dritten Platz mehr als nur zufrieden. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Die Jungs haben alles investiert.“

Derzeit ist der VfR an weiteren Neuverpflichtungen dran. Ein regionalligaerfahrener Stürmer und ein zweiter Torwart stehen auf der Prioritätenliste ganz oben. Zudem soll auch ein hochkarätiger Mittelfeldspieler kommen. Ein Typ Leader, Marke Gianluca Korte.

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