Mannheim. Noch vor ziemlich genau einem Jahr hatte der MFC Phönix Mannheim mit dem Rücken zur Wand stehend einen kleinen Schritt nach vorne gemacht. Von einer Abmeldung vom Spielbetrieb war damals hinter vorgehaltener Hand die Rede, zahlreiche Spieler hatten den Club verlassen, zudem Trainer Battal Külcü das Handtuch geworfen. Mit einem Kraftakt rappelte sich der MFC wieder auf. Der Kader wurde aufgefüllt und mit Philipp Bochinski trat zudem ein alter Phönix-Kicker das Traineramt an. Aus dem vermeintlichen Abstiegskandidaten mauserte sich später die drittbeste Rückrundenmannschaft, die auch noch erfrischenden Fußball spielte.
Als nun im Sommer auch noch eine zweite Mannschaft in der B-Klasse ins Rennen geschickt wurde, schien der Seuchensommer 2024 endgültig ad acta gelegt worden zu sein. Mit weiteren Verstärkungen und der Ambition, die vergangene Rückrunde zu bestätigen, ging es in die neue Saison. Ausgerechnet jetzt, mitten hinein in diese Aufbruchstimmung, gab es wieder negative Schlagzeilen. Im Achtelfinale des Mannheimer Kreispokals verursachten zwei Spieler des MFC einen Spielabbruch. Bis zur Pause (1:3) sei es nach Berichten von Bochinski „ein ganz normales Pokalspiel“ gewesen.
Unruhe und Tumulte vor Spielabbruch gegen Rohrhof
„Dann gab es eine Situation, in der einer unserer Spieler des Feldes verwiesen wurde. Dann kam ein zweiter dazu und auch er hat dann Rot bekommen.“ Nach einiger Unruhe und Tumulten wurde die Partie dann sogar wieder angepfiffen, doch die Gemüter hatten sich noch immer nicht beruhigt. „Die beiden Spieler sind dann noch einmal auf dem Feld aufgetaucht und dann hat der Schiedsrichter abgebrochen“, schildert Bochinski weiter.
Augenzeugen berichten von wüsten Beschimpfungen der beiden in Richtung des Rohrhofer Lagers. „Wir als Verein haben dann auch umgehend unsere Konsequenzen gezogen und die beiden mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Wir können ein solches Verhalten nicht dulden“, führt der Phönix-Coach weiter aus.
Machen die Neuzugänge Phönix zum Überraschungsteam der Saison?
Es ist fest damit zu rechnen, dass die Partie vor dem Sportgericht für den SV Rohrhof gewertet wird. Bei dem Club aus dem Herzogenried liegt der Fokus nun aber wieder auf der neuen Spielzeit. Und die Habenseite auf der Transferbilanz lässt die Erwartung zu, dass der MFC Phönix mehr als nur eine Überraschungsmannschaft werden könnte. Brandon Wiley (ASV Feudenheim), Hilmi Tunahan Dokgöz (FC Hochstätt Türkspor), Caner Aydingülü (VfB Gartenstadt) und Hussein Ibrahim stehen für höherklassigen Fußball. „Hussein nimmt die Mannschaft mit seinen 37 Jahren sehr gut mit. Er strahlt eine unheimliche Ruhe aus“, sagt der MFC-Trainer.
Dennoch übt man sich bei den Schwarz-Grünen in Understatement. „Wir haben nicht über eine Platzierung gesprochen. Wir wollen eine saubere Runde spielen, attraktiven Fußball bieten und unsere Spielidee aus der Rückrunde festigen und daran anknüpfen“, sagt Bochinksi. Dann wird es auch wieder positive Schlagzeilen geben. Zum Saisonstart verlor der MFC durch ein Gegentor in der Nachspielzeit mit 1:2 auswärts gegen den SKV Sandhofen.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-mannheim-getruebte-aufbruchstimmung-beim-mfc-phoenix-mannheim-_arid,2325838.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html