Mannheim. Es ist ein Spektakel unter dem Hallendach, das vor allem jüngere Fußball-Fans in seinen Bann zieht. Deutschlands Jahrhundert-Spieler Toni Kroos hat als Konkurrenz zur bereits etablierten Baller League im September die Icon League gegründet. Claudio Pizarro und David Alaba fungieren in diesem Spaß-Format als Teamchefs, Franck Ribéry kickt sogar gelegentlich selbst mit. Prominente Namen, unter denen sich seit kurzem auch ein ehemaliger Profi des SV Waldhof tummelt: Pascal Sohm, zwischen und Januar 2022 und Juni 2024 Stürmer in Mannheim, läuft für ein Team namens „The Pack“ auf, das von Ex-Zweitliga-Torjäger Simon Terodde und Fußball-Kommentator Wolf-Christoph Fuss gecoacht wird.
Finalturnier am 15. Dezember in München
„Es liegt mir, weil ich trotz meiner Größe ein technisch sehr versierter Spieler bin“, sagt der 33-Jährige, der seit dem Sommer auf Vereinssuche ist. Das Angebot aus der Kleinfeld-Liga nahm er erst mit Verzögerung an, da er bis Oktober hoffte, noch einen passenden neuen Arbeitgeber im Profifußball zu finden.
Eingefädelt hatte Sohms Engagement in der Icon League übrigens ein anderer ehemaliger Waldhöfer: Julian Riedel gab seinem guten Freund und „The Pack“-Teamchef Terodde die Nummer des Modellathleten aus der Region Heilbronn-Franken. „Ich habe gesagt: Ich mach’ da mit und kann mich unter anderen Bedingungen fit halten. Man hat den Wettbewerbscharakter. Das war für mich entscheidend“, sagt Sohm.
Das Format, bei dem auf einem 22 mal 45 Meter großen Feld Vier gegen Vier gespielt wird, gefällt dem 33-Jährigen. „Mir macht es viel Spaß. Durch die Rundumbande passiert vor dem Tor viel. Das gefällt jedem Fußballer“, sagt Sohm, in dessen Team mit Daniel Caligiuri (Freiburg, Mainz) oder Christian Clemens (Köln) auch andere bekannte Namen kicken.
Bei den „DNA Analytics“ steht in Niklas „Willy“ Sommer übrigens ein weiterer früherer Waldhof-Profi im Aufgebot. Das sportliche Niveau sei sehr anständig. „Ich habe es am Anfang auch unterschätzt. Aber auf dem Platz sind viele Spieler, die auf das Kleinfeld spezialisiert sind“, sagt Sohm. Ins Finalturnier am 15. Dezember im Münchner SAP Garden geht „The Pack“ mit dem Ex-Mannheimer (1 Tor in der Icon League) sogar als Geheimfavorit.
Sohm sieht die Teilnahme beim Kleinfeld-Event aber nur als Zwischenetappe bei seinem konkreten Vorhaben, im Winter-Transferfenster bei einem neuen Verein anzuheuern. „Ich will weiter professionell Fußballspielen und bin auf Vereinssuche. Ich könnte von heute auf morgen wiedereinsteigen“, sagt er. Zu diesem Zweck hat der erfahrene Angreifer (50 Tore in 274 Drittliga-Spielen) eine Garage zu seinem persönlichen Fitnessstudio umgebaut. Er sei „körperlich in einem richtig guten Zustand“. Schon im Sommer, als seine Zeit beim SVW zu Ende ging, habe es mehrere Angebote gegeben.
Warum Pascal Sohm zahlreiche Angebote ausgeschlagen hat
Sohm sagte den interessierten Vereinen aber ab. Der Grund: Er will nicht mehr weit weg von der Heimat irgendwo in Deutschland spielen. „Es gab einige Angebote, die ich vor drei, vier Jahren noch angenommen hätte. Die waren aber alle zu weit weg“, sagt Sohm. „Ich habe mit meiner Frau und meiner Familie besprochen, hier in der Gegend bleiben zu wollen. Das Risiko gehe ich bewusst ein. Ich will eine 1a-Lösung und nicht etwas machen, nur um etwas zu machen.“
Das Private wird mit dem Alter eben wichtiger. Sohm baut gerade sein Haus im Hohenlohekreis, die Bodenplatte ist schon da. Sein Ziel bleibt die 3. Liga, aber es sollte ein Verein sein, bei dem er im Idealfall nach Hause pendeln kann. Und wenn das nicht klappt vielleicht ein Regionalligist? „Das wäre auch eine Möglichkeit, ich gucke aber eher Richtung 3. Liga“, sagt Sohm, der für Dynamo Dresden auch achtmal in der 2. Liga gespielt hat. „Wenn es in die Regionalliga runtergeht, muss es schon ein Verein sein, der die Ambition hat, aufzusteigen. Das ist ganz wichtig für mich.“
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