Ketsch. Wenn am Samstag die Turnerinnen in Ketsch in die 1. Bundesliga starten, dann hat dieser Wettkampf eine ganz besondere Bedeutung. Schließlich ist er auch die zweite und letzte Qualifikation für die Europameisterschaften im italienischen Rimini (27. April bis 5. Mai) – und da wollen mit Janoah Müller (TSG Haßloch) und Silja Stöhr (SG Heddesheim) zwei junge Turnerinnen aus dem Mannheimer Leistungszentrum und Bundesstützpunkt ihre Chance auf einen Platz im EM-Team wahren.
Bei der 1. Quali in Frankfurt am vergangenen Samstag präsentierten sie sich fit, belegten die Plätze drei (Stöhr/49,35 Punkte) und vier (Müller/49,15). Zudem wurde jede einmal in den Top-Drei an den Einzelgeräten gelistet. Müller überzeugte am Barren (2./12,60 Punkte), Stöhr am Balken (12,40 Punkte).
„Auch wenn sie noch so jung sind, haben sie durchaus Chancen“, schätzt Mannheims Cheftrainerin Alina Korrmann die Situation ein. Vor allem, weil Bundestrainer Gerben Wiersma wegen vieler angeschlagener etablierter Turnerinnen nicht allzuviel Auswahl hat. Im in Frage kommenden Kader sind 14 Turnerinnen, in Frankfurt gingen nur acht an den Start. „Es wird ein junges, eher unerfahrenes EM-Team“, wagt Alina Korrmann eine Prognose.
Für Janoah Müller, die im Juli 17 Jahr alt wird, ist die Ketscher Neurotthalle, in der die Deutsche Turnliga bereits zum dritten Mal gastiert, ein gutes Pflaster. Denn dort turnte sie im Oktober 2023 erstmals über 50 Punkte, empfahl sich beim Bundestrainer und hatte 2024 schon zwei Weltcup-Einsätze. Die fast 16-jährige Stöhr musste zwar im letzten Jahr wegen Rückenbeschwerden ihr Training reduzieren, doch auch sie hat internationale Erfahrung. Bei den Juniorinnen gewann die vierfache DJM-Medaillengewinnerin 2022 Team-Bronze bei der JEM, bei der JWM 2023 wurde sie mit der Mannschaft Siebte.
Natürlich setzt das Trainerinnen-Duo Korrmann und Narina Kirakosjan auch für das Bundesliga-Team der TG Mannheim auf das Führungs-Duu des Leistungszentrums. „Silja hat ihre Rückenprobleme auskuriert, jetzt kann sie wieder einen Vierkampf turnen. Auch Janoah geht an alle vier Geräte“, sind die beiden gesetzt. Die übrigen Einsätze teilen sich die noch jüngeren Amelie Hering (AK 14), Luna Zimmermann und Clara Woltereck (bei AK 13). In der Hinterhand wartet noch die allerdings nicht ganz fitte Line Mayer.
„Der erste Wettkampf ist immer für Überraschungen gut“
„Das ist auf jeden Fall eine gute Basis, die Aussichten sind besser als letztes Jahr“, erinnert sich Korrmann nicht so gerne an den Auftakt 2023, als die TGM mit Platz acht startete, sich dann aber bis ins Finale der besten Vier steigerte. „Der erste Wettkampftag ist immer für Überraschungen gut“, ist sie gespannt, was die Konkurrenz von Tittmoning-Chemnitz, Stuttgart, Karlsruhe-Söllingen, Berkheim, Köln, Hannover und dem aus dem hohen Norden kommenden TurnTeam Kiehn Group bereithält. An turnerischer Qualität dürfte es aber am Samstag, 13. April, ab 17 Uhr in der Ketscher Neurotthalle wegen der entscheidenden EM-Qualifikation nicht mangeln.
Auf einen Blick: 1. Bundesliga Frauen und 2. EM-Qualifikation, 2. Bundeliga. Samstag, 13. April, Neurotthalle Ketsch, Mannheimer Str. 27. Beginn 1. Liga 17 Uhr, 2. Liga 12 Uhr. So., 14. April: 3. Liga (10 Uhr), Regionalliga (14.30 Uhr). Tickets: www.tgmannheim.de
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-mannheim-frauen-elite-geht-an-die-geraete-_arid,2194941.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html