Mannheim. Für den besten U-20-Nachwuchs aus aller Welt öffnet sich seit 30 Jahren bei der Bauhaus-Junioren-Gala in Mannheim das Tor zur internationalen Leichtathletik. Das ist auch bei der 31. Auflage im Michael-Hoffmann-Stadion so, wenn sich am Wochenende (28. Juni ab 13 Uhr, 29. Juni ab 11 Uhr) 600 Talente aus 20 Nationen begegnen.
Für 17 europäische Delegationen ist es zudem ein Kräftemessen im Vorfeld der Junioren-Europameisterschaften im finnischen Tampere (7. – 10. August). Die endgültige Entscheidung, wer die pro Disziplin höchstens drei Besten sind, die den Deutschen Leichtathletik-Verband vertreten, fällt bei den „Deutschen“ (11. – 13. Juli) in Bochum-Wattenscheid.
MTG-Dreispringer Peter Osazee hat das EM-Ticket schon fast sicher
Lokalmatador Peter Osazee hat das Ticket für die Junioren-EM so gut wie in der Tasche. Der 19-jährige Dreispringer von der MTG landete jüngst bei den Süddeutschen Meisterschaften der U 23 in Kandel einen Coup, als er seinen persönlichen Rekord um 33 Zentimeter auf 15,55 m verbesserte, in der DLV-Bestenliste somit auf Rang eins kletterte und sich in Europa auf Platz neun schob. Im Gegensatz zur Gala 2024, als er als Zweiter trotz PB 15,23 m die Norm für die Junioren-WM (15,35 m) verpasste, hat er sie in diesem Jahr frühzeitig gesichert. Osazee ist derzeit der einzige DLV-Springer mit Norm, am Samstag (16.55 Uhr) ist der Ukrainer Ivan Bulich (15,72 m) sein größter Konkurrent.
Bei den Hammerwerferinnen des DLV (Sa., 13.20 Uhr) haben fünf die Norm (59 m), doch der Sieg dürfte wohl nur über Nova Kienast (SSC Berlin) gehen. Sie ist mit 68,54 m die aktuell Beste in Europa, die Nummer zwei in der Welt und führt die Gala-Meldeliste vor Johanna Marwitz (München/66,44 m) und der Finnin Pinja Kärhä (65,66 m) an. Der Meeting-Rekord ist 69,26 m (2021).
Diskuswerferin Curly Brown ist die Nummer zwei der Welt
Auch bei den Diskuswerferinnen (Sa., 15 Uhr) kommt die Topfavoritin aus Deutschland. Vorjahressiegerin Curly Brown (Eintracht Frankfurt) hat sich auf die europäische Bestweite 58,99 m gesteigert – damit ist sie weltweit die Nummer zwei – und scheint in der Lage, ihre Konkurrentinnen Nadjela Wepiwe (53,13) und Andrea Tankeu (Spanien/51,85 m) zu düpieren. Bei den Kugelstoßerinnen (Sa., 16.10 Uhr) ist Emily Scherf (SC Neubrandenburg) die einzige Starterin, die über 15 Meter kommt (15,66 m).
Bei den Werfern darf das Publikum ebenfalls auf attraktive Wettbewerbe hoffen: im Hammerwurf (Sa. 15.25 Uhr) zwischen Timo Port (SV Go! Saar/73,96 m), dem Briten Berry Jabez (74,14 m) und dem Finnen Aatu Kangasniemi (76,32.). Dieser ist auch im Kugelstoßen (20,51 m) gemeldet und am Sa., 14 Uhr, der Favorit gegen Simon Kunkel (USC Mainz/19,05 m).
Schnelle Zeiten haben in Mannheim Tradition
Traditionell sorgt der Mannheimer Sprint für schnelle Zeiten. Auf den 100 Metern (Sa., 15.00/16.55 Uhr) misst sich Jakob Kemminer (Quelle Fürth/PB 10,34 sec) als bester von fünf DLV-Norm-Erfüllern mit dem Briten Teddy Wilson (PB 10,26 sec/SB 10,34 sec). Auf den 200 Metern (So., 13.25 Uhr) hat es ein von Mika Dedekind (Jena/21,22 sec) angeführtes DLV-Trio mit drei Sprintern aus Portugal und Großbritannien zu tun, die unter 21 Sekunden laufen. Auf der Stadionrunde (So., 11.10 Uhr) ist Europas Nummer zwei Oliver Park (GB/50,48 sec) Topfavorit, auf den 800 Metern (So., 12.20 Uhr) setzte vor wenigen Tagen Joshua Hoffmann (SC Berlin) als nun Zweiter in Europa mit 1:46,67 min ein starkes Zeichen. Im Hürdensprint (Sa., 13.20/14.20 Uhr) reist Kendry Fuentes (Qatar) als einziger Starter mit einer Zeit unter 13 Sekunden an (12,93 sec).
Bei den Juniorinnen haben zwei DLV-Läuferinnen realistische Siegchancen. Über 100 m (Sa., 15.25/17.40 Uhr) kommt Philina Schwartz (SC Berlin) als europäische Nummer zwei (11,24 sec) und trifft auf die Britin Mabel Akande (11,27 sec.) Auch Emma Goretzka (LAC Berlin/11,49) und die Südafrikanerin Hannah Hope Vermaak (11,44) kämpfen bei der Gala um die vorderen Plätze. Ebenso wie Schwartz über 100 m ist Judith Bilepo Makobe (USC Mainz) über 200 m für Tampere eine Medaillenkandidatin. Ende Mai lief sie bei der Kurpfalzgala in Weinheim in 23,11 sec europäische Jahresbestzeit, bei ähnlich guter Form dürfte sie in Mannheim (So., 13.45 Uhr) konkurrenzlos sein. Die Südafrikanerin Chane Vermeulen bringt zwar eine PB 23,19 mit, die Zeit stammt allerdings aus 2024. Ihre Saisonbestzeit ist 23,60 – die von Hannah Vermaak 23,45 sec.
Viel Spannung verspricht der Hürdensprint (Sa., 13.45/14.40 Uhr), denn die Französin Laura Montauban, die 2024 den Galasieg mit 13,07 sec bejubelte, ist erneut am Start (SB 13,19 sec). Mit 13,17 sec war die Schweizerin Jill Sanchez 2025 aber etwas schneller, Dritte der Meldeliste ist Samita Schatz (Pullheimer SC) mit 13,33 sec.
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