Wolfsberg. Seine Vorfreude auf das ÖFB-Cup-Halbfinale gegen den Linzer ASK kann und will Angelo Gattermayer nicht verbergen. „Für viele von uns wäre es das erste Finale in der Karriere“, spricht der ehemalige Offensivspieler des SV Waldhof von „einem kleinen Traum“, den er sich am Mittwochabend (18.15 Uhr) mit dem Wolfsberger AC erfüllen könnte.
Am Einzug in die Runde der letzten Vier war Gattermayer entscheidend beteiligt. Beim 3:1 im Viertelfinale gegen Schwarz-Weiß Bregenz traf der 22-Jährige zur 1:0-Führung. Schon in Runde eins hatte er ein Tor beigesteuert. Auch sonst wähnt sich Gattermayer in Kärnten angekommen. Unter Ex-Nationalspieler Didi Kühbauer ist der Angreifer gesetzt. In bisher 20 Erstliga-Partien erzielte er drei Tore und lieferte drei Vorlagen. 14 mal stand Gattermayer in der Startelf.
In einem Team mit dem Ex-Sandhäuser Markus Pink
Für seinen Club, bei dem auch der Ex-Sandhäuser Markus Pink auf Torejagd geht, läuft es ebenfalls prächtig. Nach Platz sieben im Vorjahr löste der WAC als Vierter souverän das Ticket für die Meistergruppe. Ein internationaler Startplatz winkt. Doch Gattermayer bleibt bescheiden. „Es ist das erste Jahr, in dem ich mit dem Abstieg nichts zu tun habe“, merkt er an: „Vor allem nach dem Jahr in Mannheim ist es schön zu sehen, dass es wieder bergauf geht.“
Noch vor wenigen Monaten konnte Gattermayer nicht von so einer schnellen Karrierewendung ausgehen. Nach seinem Wechsel von Admira Wacker Mödling zum SV Waldhof im Sommer 2023 kam der gebürtige Wiener am ersten Spieltag gegen 1860 München zu einem Joker-Einsatz. Beim 8:0 gegen den FV Lauda im Badenpokal wenige Tage später erzielte er sogar einen Treffer. Danach war er bei Coach Rüdiger Rehm außen vor. „Ich habe leider nie verstanden und werde wohl auch nie verstehen, warum ich keine Chance mehr bekommen habe. Und wie ich schon mal gesagt habe: Meine Teamkollegen haben es auch nicht ganz verstanden“, schilderte der Youngster dieser Redaktion bereits im Juni seine damalige Situation.
„Ich will jetzt zeigen, dass ich ein richtig guter Kicker bin“
Anfang 2024 wechselte Gattermayer auf Leihbasis zum österreichischen Zweitligisten SKU Amstetten. Dort war wie schon in Mannheim Abstiegskampf angesagt. 14 Einsätze, in denen er auf drei Tore und drei Assists kam, waren aber wertvolle Spielpraxis für den Flügelstürmer, der parallel seiner Wehrpflicht nachkam. Anfang Juni feierte er das Comeback in Österreichs U21.
Zu einer Rückkehr an den Alsenweg kam es jedoch nicht. „Ich habe mich gegen Mannheim entschieden. Einerseits wollte ich wieder in der ersten Bundesliga Fuß fassen, andererseits ist nicht wirklich viel von Mannheim gekommen“, erklärt Gattermayer. Beim WAC habe „jeder von Anfang an mich geglaubt“, hält er fest: „Das machen nicht viele Vereine, wenn ein Fußballer ein schwieriges Jahr hatte. Ich will jetzt zeigen, dass ich ein richtig guter Kicker bin und den nächsten Schritt in Richtung alter Angelo machen.“ Nachtreten will Gattermayer indes nicht. „Die Fans und Mitspieler dort bedeuten einem noch was. Sie haben mir in der schwierigen Zeit sehr geholfen und waren immer für mich da“, stellt er klar: „Mein Fokus ist jetzt hier. Leider hat es in Mannheim nicht so funktioniert. Ich hoffe aber, dass sie da unten wieder rauskommen.“
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