Mannheim. Am ersten Spieltag der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar ließ der VfR Mannheim II nichts anbrennen. Souverän bezwangen die neu formierten Rasenspieler den Aufsteiger FC Sportfreunde Dossenheim mit 6:1 (2:1) und schoben sich somit gleich auf den zweiten Tabellenplatz. Am Sonntag (17 Uhr) dürfte solch ein deutlicher Sieg jedoch nicht mehr herausspringen: Die blau-weiß-rote U23 gastiert beim FV Brühl, einem der großen Meisterschaftsfavoriten.
„Wir sind in dieser Partie auf jeden Fall Außenseiter“, möchte VfR-Trainer Kaan Erdogdu daher keineswegs überzogene Erwartungshaltungen wecken. Das Ziel bleiben die Top Fünf. Doch trotz demütiger Worte sind die Rasenspieler mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden. „Wir konnten eine gute Vorbereitung mit wenig Urlaubern und kaum verletzten Spielern absolvieren“, erläutert Erdogdu. In diesen sechs Wochen sei es seinem Trainerkollegen Serif Gürsoy und ihm geglückt, eine gute Stimmung in der Mannschaft zu erzeugen und dadurch eine homogene Einheit zu formen. Bereits gegen Dossenheim war zu spüren, dass trotz insgesamt 22 neuer Spieler die Pass- und Laufwege gut aufeinander abgestimmt sind.
Mischung aus Routiniers und Talenten
Der runderneuerte Kader des VfR II setzt sich aus einer Mischung routinierter Akteure und jüngerer Talente zusammen. Erfahrene Spieler wie Torhüter Hamdi Koc, Teamkapitän Dennis Lodato oder Allrounder Joseph Olumide bilden die Säulen des Teams. Demgegenüber stehen Akteure wie Benet Derguti und David Seiberling, die mit 19 Jahren erstmals eine komplette Saison im Herrenbereich absolvieren werden. Der Altersdurchschnitt des Teams beträgt 23,5 Jahre. „Obwohl einige Spieler altersmäßig ausreißen, verfügen wir über ein vergleichsweise junges Team“, erklärt Erdogdu. Dennoch benötige auch eine „zweite“ Mannschaft den einen oder anderen Routinier. „Wir haben uns schon bewusst für diesen Schritt entschieden. Um erfolgreich zu sein, braucht es einfach das eine oder andere Bindeglied“, so der Coach.
Ein Spieler, der beispielsweise in die Kategorie „erfahrener Haudegen“ fällt, ist Teamkapitän Lodato. „Deto“, wie er von seinen Mannschaftskollegen stets genannt wird, verfüge laut Erdogdu über die notwendige Reife und Einstellung, um diese wichtige Funktion zu bekleiden. „Er kann eine Mannschaft führen“, lobt der Coach den 30-jährigen Mittelfeldspieler mit knapp 150 Verbandsligaeinsätzen. Für Lodato selbst wird die Partie am Sonntag auch eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Vergangene Runde spielte er noch in Brühl und scheiterte nur knapp in der Relegation am Verbandsliga-Aufstieg.
Als letztjähriger U19-Trainer des VfR weiß Erdogdu jedoch um das Potenzial des Nachwuchses. Gemeinsam mit Gürsoy möchte er den jungen Spielern Vertrauen schenken und möglichst viel Einsatzzeit ermöglichen. Spieler, die aus der eigenen U19 hochgezogen werden, sollen keinesfalls eine Statistenrolle einnehmen. In Brühl wird sich zeigen, ob in der runderneuerten VfR-Mannschaft sowohl die Routiniers als auch die Talente überzeugen können.
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