Motorsport - Der Mannheimer Tim Wacker fährt bei der Rallye Stemweder Berg vorn mit

Ein Jahr Rennpause – na und?!

Von 
Jan Kotulla
Lesedauer: 
Nichts für schwache Bandscheiben: Tim Wacker und Co-Pilotin Chioma Monix unterwegs am Stemweder Berg. © ADAC Motorsport

Mannheim. Das Kribbeln bei Tim Wacker wurde immer stärker – nach über einem Jahr Pause saß der Mannheimer jetzt wieder hinter dem Steuer eines Rallye-Autos und jagte bei der Rallye Stemweder Berg über die befestigten und unbefestigten Pisten.

Dass der 26-Jährige während seiner Auszeit nichts verlernt hat, stellte Wacker mit Co-Pilotin Chioma Monix glänzend unter Beweis. Im 180 PS starken Renault Clio Rally gewann er nach zwölf Wertungsprüfungen in der RC5-Klasse und war im Nicht-Allrad-Klassement (2WD) Fünftbester. „Der Abstand zur Spitze dieser Wertung ist für mich unter diesen Umständen absolut in Ordnung“, war Wacker angesichts vieler Vollgaspassagen und zahlreicher 90-Grad-Abzweige mit seiner Leistung zufrieden. Doch natürlich ist der Ehrgeiz geweckt: „In Zukunft kann ich mit der richtigen Streckencharakteristik sicherlich noch den einen oder anderen Platz nach vorn fahren“, wartet im Rahmen der Deutschen Rallye Masters Mitte August die Saarland-Pfalz Rallye in St. Wendel auf das Duo Wacker/Monix.

Möglichst viele Kilometer

Um die Wartezeit bis dahin zu verkürzen, ist für kommendes Wochenende die Teilnahme an der mehrfach verschobenen Birkenfelder Löwenrallye geplant, ehe es im Juli mit der Rallye Alzey im Rahmen des DMSB Rallye Cups weitergeht.

„Diese Saison wollen wir ausgewählte DRM-Läufe fahren, die uns in den letzten Jahren am besten gefallen haben und auch ein paar Eintages-Veranstaltungen“, erklärt Wacker. Siege seien in der ersten Saison mit dem neuen Auto nicht so wichtig, wie möglichst viele Kilometer zu absolvieren. „Es geht darum, ein Gefühl für das neue Fahrzeug zu bekommen. Da ich nicht gerade untermotorisiert bin und Fahrer aus Frankreich und Spanien bereits aufgezeigt haben, was mit diesem Auto möglich ist, wäre es schön, für die eine oder andere Überraschung sorgen zu können“, will Wacker aber auch nicht hinterherfahren.

Die Begeisterung für Motor- und insbesondere Rallyesport wurde Wacker buchstäblich in die Wiege gelegt. Vater Rainer und Mutter Cornelia bildeten in den 1980er Jahren ein Rallye-Duo. „Als ich mich dann – ohne familiären Druck – dafür entschied, Rallyes zu fahren, war mein Vater natürlich Feuer und Flamme“, verrät Tim Wacker über seinen Start als 15-Jähriger. „Mein Vater steht mir immer noch mit Rat und Tat zur Seite, wie es kein anderer könnte“, ist er froh um die Unterstützung.

Neben einigen Erfolgen habe es natürlich auch Rückschläge gegeben. „Ausrutscher gehören zu dem Sport einfach dazu. Man ist permanent am Limit des Fahrzeugs und des Möglichen unterwegs und da ist der Grenzbereich einfach sehr dünn“, formuliert es der 26-Jährige. „In meiner Laufbahn hatte ich schon vier ,größere‘ Unfälle. Aber die sind alle ohne Folgen geblieben“ – und so soll es bleiben.“

Redaktion Sportredakteur

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen