SC RW Rheinau

„Die Null muss häufiger stehen“

Die Brandenburger-Elf gehört einmal mehr zu den Mitfavoriten der Kreisliga – wenn sich die Defensive stabilisiert

Von 
Bastian Hauk
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Rheinaus Trainer Peter Brandenburger betrachtet die Kreisliga als so ausgeglichen wie lange nicht mehr. © Berno Nix

Mannheim. Die Enttäuschung beim SC Rot-Weiß Rheinau nach der vergangenen Kreisliga-Saison war spürbar. Die Elf von Peter Brandenburger hatte sich mehr ausgerechnet und musste im Saisonendspurt auf Patzer der Konkurrenz hoffen, die ausblieben. Die Rheinauer beendeten die Spielzeit auf dem dritten Platz, der Aufstiegstraum platzte. „In den entscheidenden Spielen waren wir nicht immer präsent genug. Teilweise hatte ich das Gefühl, wir waren regelrecht überrascht, wie intensiv manche Gegner dagegengehalten haben. So kannst du in dieser Liga deine Ziele nicht erreichen“, erkannte Brandenburger deutliche Einstellungsdefizite seiner Mannschaft.

Der 50-jährige Coach der Rot-Weißen ist für seine ambitionierte und engagierte Art bekannt, eine klare Zielsetzung in Richtung Aufstieg ist Brandenburger aber wie gewohnt nicht zu entlocken. Dennoch: Die Rheinauer kommen in diesem Jahr erneut um eine Favoritenrolle im Mannheimer Oberhaus nicht herum, auch wenn die großen Namen in Sachen Neuzugängen ausblieben.

Kader gezielt verjüngt

„Wir wollten unseren Kader in diesem Jahr gezielt verjüngen und das haben wir auch geschafft“, gibt Brandenburger Einblicke in die neue Philosophie des Vereins. Der Coach ist bei der Zusammenstellung seines Teams ganz neue Wege gegangen. 2015 trainierte Brandenburger Jugendliche am DFB-Stützpunkt in Mannheim und fasste schon damals einige Talente ins Auge. Jetzt, sieben Jahre später, holte er die Youngsters in sein Team. „Ich habe die Jungs auch über die Jahre immer wieder beobachtet und ihre Entwicklung vor allem zuletzt in der A-Jugend verfolgt. In der Vorbereitung haben wir sie nach und nach eingeladen und geschaut, ob sie auch das Zeug für den Seniorenbereich haben“, erklärt Brandenburger diese außergewöhnliche Transferstrategie und zeigt sich zuversichtlich angesichts der neuen Kräfte im Kader: „Manche brauchen vielleicht noch etwas Eingewöhnungszeit, alle geben uns natürlich aber eine deutliche größere Tiefe in der Mannschaft. Diese brauchen wir auch für eine lange, anstrengende Saison, in der wir wieder so lange wie möglich dabei sein wollen.“

Der 1. Spieltag

  • Freitag, 12. August: TSG LützelsachsenFV Leutershausen
  • Sonntag, 14. August: FV Brühl II – VfB Gartenstadt (12.30 Uhr), SG Oftersheim – TSG Eintracht Plankstadt, SKV Sandhofen – MFC 08 Lindenhof, SC RW Rheinau – FV 08 Hockenheim, VfR Mannheim II – FC Germania Friedrichsfeld, FC Hochstätt Türkspor – FK Stbija Mannheim, TSV Neckarau – SpVgg 03 Ilvesheim (alle Sonntag 15 Uhr).

Mit erneut offensivem Fußball wollen die Rot-Weißen in diesem Jahr das Ziel Landesliga endlich eintüten. Für die ganz großen Ambitionen bastelte das Rheinauer Trainerteam vor allem auch an der Defensive, denn genau die wackelte zuletzt gehörig. Zwar stellte der SC den stärksten Angriff der Liga, hinten standen sich die Rot-Weißen jedoch zu oft selbst im Weg. „Da waren definitiv einige individuelle Fehler dabei, die uns Punkte gekostet haben. Die werden wir abstellen müssen. Die Null muss häufiger stehen“, macht Brandenburger klar. Nach Einschätzung des 50-Jährigen ist die Liga in diesem Jahr stärker denn je. Vor allem Gartenstadt, Lindenhof oder auch die Landesliga-Absteiger Lützelsachsen und Srbjia Mannheim sieht er auf Augenhöhe. Ein klarer Favorit ist für ihn nicht auszumachen: „Es wird sicher nicht diesen einen Ausreißer wie zuletzt Viernheim geben, der die Liga im Alleingang dominiert. Erneut wird es darauf ankommen, wer den längeren Atem hat und vor allem mehr Konstanz an den Tag legt. Zu den bisher genannten Mannschaften gesellen sich aber auch noch starke Aufsteiger wie Brühl II oder der SKV Sandhofen. Ich habe schon viele Spielzeiten in der Kreisliga miterlebt, aber so ausgeglichen kam sie mir lange nicht mehr vor“, sagt der SC-Coach.

Am Sonntag dürfen die Rheinauer die neue Saison zuhause gegen den FV Hockenheim eröffnen. Der Dauergast der Kreisliga ist der Angstgegner vieler Teams. „Das ist natürlich gleich mal ein Brocken zum Start. Wir dürfen aber nicht mit einem negativen Ergebnis starten.“

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