Heddesheim. „Nein, damit war absolut nicht zu rechnen“, meint Philipp Badent, Spieler und Ur-Gestein des Handball-Regionalligisten SG Heddesheim mit Blick auf die Partie am Sonntag um 17 Uhr bei der HSG Ostfildern. Die Nordbadener fahren tatsächlich zum Verfolgerduell östlich von Stuttgart. Beide Teams sind punktgleich mit 9:5 Zählern auf den Plätzen drei und vier. „Ich hatte in der Vergangenheit ja schon zwei Aufstiege in die damalige Baden-Württemberg-Oberliga mitgemacht, da mussten wir immer Lehrgeld zahlen. Jetzt läuft es wirklich ausgesprochen gut“, findet der 28-jährige Rückraumspieler.
Als großes Plus macht Badent die Ausgeglichenheit im Kader aus. Basierend auf einer starken Deckung, würden auch in der Offensive immer wieder Lösungen gefunden werden. Hierbei lobt er auch Trainer Frank Schmitt und dessen „Co“ Marco Dubois, die immer wieder taktisch ein gutes Händchen haben. „Gerade das Spiel 7 gegen 6 mit vier Rückraumspielern ist inzwischen sehr effektiv, aber wir haben viele Varianten“, erklärt Badent. Dabei macht sich auch bezahlt, dass der Kader der Heddesheimer vor der Runde zwar sinnvoll ergänzt wurde, aber das Gerüst schon stand.
„Wir sind bereits in der Saison angekommen“
„Wir sind sehr gut eingespielt und dadurch bereits in der Saison angekommen. Ich bin einfach happy, wie es derzeit läuft“, so der Rückraumspieler, dessen Einsatz am Sonntag in Ostfildern allerdings fraglich ist. Am vergangenen Wochenende zog er sich beim 28:28 gegen Weinsberg eine Schulterverletzung am Wurfarm zu. „Richtig kaputt ist nichts, aber ich habe noch Bewegungseinschränkungen“, weiß Badent nicht, ob er auflaufen kann. Am Freitag sollte ein Arztbesuch noch einmal Fortschritte bringen. „Vielleicht gibt es ja eine Wunderspritze für mich“, lacht er. Dass er sich darüber hinaus unter der Woche mit einer Erkältung herumgeplagt hat, ist eher eine Randnotiz. „Ich werde alles versuchen, um zu spielen, aber aktuell kann ich mir noch nicht vorstellen, wie ich einen Wurf aufs Tor bringen soll“, beschreibt er seine momentane Wahrnehmung.
In Ostfildern ist die SGH als Aufsteiger erstmal nur in der Außenseiterrolle – trotz des guten Starts und der ordentlichen Punkteausbeute. Die Gastgeber sind eine etablierte Mannschaft, wurden in der Vorsaison Fünfter und verfügen – ähnlich wie Heddesheim – über einen ausgeglichenen Kader.
Frauen-Team weiter mit extremen Personalproblemen
Gar nicht gut sieht es derzeit bei den Oberliga-Handballerinnen der SG Heddesheim aus. Nicht nur, dass sie mit 1:9 Punkten Letzter sind, sie haben vor allem auch extreme personelle Probleme. An diesem Wochenende ist der Kader sogar so dünn, dass versucht wurde, das Auswärtsspiel am Samstagabend (18 Uhr) bei der SG BBM Bietigheim zu verlegen.
„Leider wurde kein neuer Termin gefunden, sodass wir spielen müssen. Das wird aber eine brutal schwere Aufgabe für uns“, meint SGH-Trainer Branko Dojcak. „Bei uns ist das derzeit auch ein großes Stück weit Kopfsache“, hat der erfahrene Coach erkannt: „Die Spielerinnen wollen unbedingt – wenn dann aber zwei, drei Fehler passieren, verkrampfen wir und nichts läuft mehr. Da müssen wir jetzt durch.“
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