Fraueneishockey - Die Mad-Dogs-Damen scheitern im Halbfinale der Eishockey-Bundesliga unglücklich an Memmingen

Bei den Mad Dogs Mannheim überwiegt der Stolz

Von 
Andreas Martin
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Die Entscheidung: In der Verlängerung muss die starke Mad-Dogs-Torhüterin Jessica Ekrt den Treffer zum 2:3 hinnehmen. © Michael Ruffler/Pix

Mannheim. Manchmal ist der Sport unbarmherzig. Das haben am Sonntag die Damen der Mad Dogs Mannheim in Spiel vier der Play-off-Halbfinalserie gegen den ECDC Memmingen Indians zu spüren bekommen. Beim Stand von 2:2 nach 60 Minuten waren in der Verlängerung erst 49 Sekunden gespielt, als Sonja Weidenfelder mit ihrem Tor zum 3:2-Sieg für Memmingen den Finaltraum des Mannheimer Fraueneishockey-Bundesligisten beendete.

Weidenfelder hatte schon am Samstag mit ihrem Tor in der elften Minute in der Nebenhalle Süd der SAP Arena Spiel drei knapp mit 1:0 (1:0, 0:0, 0:0) zugunsten des dreifachen deutschen Meisters aus dem Allgäu entschieden.

Erfahrung fehlt

Die Enttäuschung über das Halbfinal-Aus bei der Play-off-Premiere musste Mad-Dogs-Cheftrainer Randall Karsten erst einmal verdauen, doch schnell überwog der Stolz auf die bisher beste Bundesliga-Saison des Clubs. „Das tut jetzt natürlich weh, denn es war sehr knapp. Wenn mir aber jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir im Halbfinale gegen Memmingen mit 1:3 unterliegen und drei von vier Spielen dabei in die Verlängerung gehen, dann hätte ich das sofort unterschrieben“, wusste Karsten, dass seinem Team nicht viel fehlte, um ins Finale einzuziehen.

„Gestern haben wir versucht, Memmingen abzuzocken, aber da sind sie einfach noch erfahrener als wir. Heute haben wir es einfacher gehalten und waren nach dem 2:1 sogar am dritten Tor dran“, sah Karsten, wie seine junge Mannschaft sich diesmal nicht von der 1:0-Führung (15.) der Gäste durch Kassandra Roache beeindrucken ließ. So drehten Brooke Bonsteel (22.) und Luisa Welcke (25.) die Partie für Mannheim. Danach verpassten es die Mad Dogs, den dritten Treffer nachzulegen. Daria Gleißner traf unhaltbar für die starke Mannheimer Torhüterin Jessica Ekrt zum 2:2 (27.).

Nach torlosem Schlussabschnitt mussten die Schwarz-Gelben noch 47 Sekunden einer Strafe gegen Xenia Merkle mit in die Overtime nehmen, diese hatten die Mad Dogs gerade überstanden, als Weidenfelder schließlich doch traf. „Ich stand ja selbst mit auf dem Eis, da tut es vielleicht noch mehr weh, wenn man dann das entscheidende Gegentor bekommt. Aber letztlich war das die Verkettung unglücklicher Umstände“, hätte sich Mad-Dogs-Kapitänin Tara Schmitz den 2:2-Serienausgleich und ein fünftes Spiel am Mittwoch in Memmingen gewünscht.

„Uns fehlt da noch ein bisschen die Erfahrung, ich gehöre mit meinen 23 Jahren ja schon zu den erfahrenen Spielerinnen bei uns. Aber man hat gesehen, dass wir in dieser Saison jedes andere Team schlagen konnten“, blickte Schmitz optimistisch in die Zukunft. Die älteste im Mad-Dogs-Team erlebte am Sonntag allerdings einen sehr emotionalen Moment: Die 36-jährige Yvonne Vorlicek beendete mit diesem Spiel ihre Bundesliga-Karriere. 

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