Mannheim. Zum Saisonauftakt der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar landete der FK Srbija Mannheim prompt auf dem Boden der Tatsachen. Die deutliche 0:3 (0:1)-Niederlage beim FC Türkspor Mannheim kam nach sehr guten Vorbereitungsergebnissen überraschend.
Dementsprechend nagte die bittere Pleite an Spielern und Trainerteam. „Türkspor kaufte uns den Schneid ab und agierte bissiger. Wir präsentierten uns bedauerlicherweise nicht als Einheit und enttäuschten dementsprechend“, kritisierte Chefcoach Demir Duric die Leistung seines Teams.
Am Mittwochabend folgte für Srbija gleich der nächste Nackenschlag: Das Achtelfinalspiel im bfv-Rothaus-Pokal ging beim Odenwälder Landesligisten VfR Gommersdorf mit 0:2 (0:0) verloren. „Aktuell fehlt uns ein wenig die Durchschlagskraft. Wir schaffen es nicht, entscheidend ins letzte Drittel vorzustoßen“, fasste Duric nach Abpfiff zusammen. Leistungstechnisch war der Auftritt allerdings deutlich besser als die blutleere Vorstellung bei Türkspor. Die für Duric so wichtige Mentalität passte wieder. Am kommenden Sonntag (15.00 Uhr) sollen gegen den TSV Amicitia Viernheim dann auch die ersten drei Punkte im Ligabetrieb folgen. Schließlich hat man an der Lauffener Straße noch viel vor.
Hohe Erwartungshaltung bei Srbija nach neun Zugängen
In der vergangenen Saison zählte Srbija als Aufsteiger noch zu den positiven Überraschungen der Liga. In dieser Runde ist die Erwartungshaltung aufgrund von neun teils hochkarätigen Neuzugängen wesentlich höher. Spieler wie der Landesliga-Routinier Miljan Joksimovic, Türkspors einstiger Mittelfeldregisseur Kadir Seker oder der mit 156 Verbandsligapartien erfahrene Mittelstürmer Dragan Peric sollen den FK unter die Top Fünf führen.
Da in dem personell sehr gut bestückten Kader mehrere Akteure Ansprüche auf Startelfeinsätze erheben, sieht sich Duric mittlerweile sogar mit einem Luxusproblem konfrontiert. Sein Lösungsansatz ist jedoch pragmatisch: „Bei mir zählt das Leistungsprinzip. Jeder Spieler bekommt seine Chance und muss zeigen, dass er einen Einsatz verdient hat“, erklärte er und hofft, dass sich die Mannschaft demnächst finden wird.
Durics Viernheimer Trainerkollegen Timo Endres plagen aktuell andere Sorgen. Von einem personellen Luxusproblem sind die Südhessen meilenweit entfernt. Die Vorbereitung verlief, vorsichtig formuliert, unglücklich. Acht Spieler verließen den Verein, manche kündigten ihren überraschenden Abschied erst kurz vor Ende der regulären Transferperiode an. Zu allem Überfluss wurde auch noch Endres’ offensiver Wunschtransfer kurzfristig abgeworben. Auf solche Unvorhersehbarkeiten zu reagieren, war nahezu unmöglich. Um die entstandenen Lücken zu schließen, mussten sogar zuletzt drei Spieler aus der Kreisligamannschaft fest in den Landesligakader integriert werden.
Der Auftakt stimmte jedoch trotz der 0:1 (0:0)-Niederlage gegen das Spitzenteam DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal zuversichtlich. „Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir mit Geschlossenheit und gutem kollektiven Verteidigen auch solche Teams ärgern können. Ein Unentschieden wäre fair gewesen“, lobte Endres die Leistung seiner Mannschaft. Nichtsdestotrotz gibt es für ihn aktuell nur ein Ziel – und das heißt Klassenerhalt.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-mannheim-auf-dem-boden-der-tatsachen-angekommen-_arid,2236681.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html