Mannheim. Seit dem Abstieg aus der Fußball-Oberliga im Jahr 2015 versucht der VfR Mannheim bislang vergeblich das Comeback. In der vergangenen Saison wurden die Rasenspieler mal wieder Dritter und trotzten dem erneuten Misserfolg, um im Sommer 2022 die Anstrengungen noch einmal zu verstärken. Die VfR-Offiziellen tätigten einige aufsehenerregende Transfers, verpflichteten Akteure mit Erfahrung in höheren Klassen. Hinzu kam mit Volkan Glatt ein neuer Coach. Das Ergebnis der Bemühungen kann sich im Februar 2023 erst einmal sehen lassen. Der VfR hat in der Runde noch kein Spiel verloren und belegt in der Pause nach 18 absolvierten Partien den ersten Tabellenplatz. Der Vorsprung auf den ersten Verfolger 1. FC Mühlhausen beträgt vier Punkte. Der Ligadritte FC Zuzenhausen steht mit einem Spiel weniger bei 41 Zählern.
„Wir sind natürlich sehr zufrieden“, betont VfR-Sportvorstand Serkan Zubari. „Wir haben vor Saison den Aufstieg in die Oberliga ausgegeben. Und das Ziel haben wir jetzt vor Augen.“ Anspruch und Wirklichkeit decken sich somit beim VfR – endlich einmal. Allerdings: Zubari warnt davor, nun einen Gang zurückzuschalten. „Wenn ich mich umhöre, sagt jeder, ihr werdet das nun locker machen und steigt auf. Nun ja, wir haben noch 14 Spieltage, da kann ganz viel passieren“, sagt der Sportvorstand.
Camp für guten Zweck
Nach dem Benefizspiel zugunsten des an Leukämie erkrankten Sebastian Malcharek (wir berichteten) will der VfR Mannheim weiter helfen.
Marco Raimondo-Metzger, Kapitän des VfR Mannheim sowie Inhaber der Fußballschule „Future Champs“, bietet am 24. Februar ein eintägiges Charity-Fußballcamp zu Gunsten des Sechsjährigen an.
Gegen eine Mindestteilnahmegebühr von 60 Euro wird Kindern zwischen 6 und 12 Jahren ein lehrreicher Fußballtag ermöglicht. Weitere Informationen unter: charity.futurechamps.de/
Gut war aus Sicht von Zubari bislang der Teamgeist in der Mannschaft. „Die Einstellung war sehr gut“, sagt er und lobt Coach Glatt: „Er findet die richtige Sprache, macht einen sehr guten Job. Wir sind mit ihm sehr zufrieden.“
Drei Abgänge im Winter
Auch die Neuzugänge im Sommer hätten ihre Klasse bewiesen. Abgänge im Winter gab es beim Verbandsliga-Tabellenführer zwei: Torhüter Paul Jivan veränderte sich beruflich und gab kurzfristig seinen Rücktritt aus der Mannschaft bekannt. Doch das Problem lösten Zubari sowie der Sportliche Leiter Hakan Atik schnell. Mit Paul Lawall verpflichtete der VfR einen Torwart, der zuletzt beim Regionalligisten FC Astoria Walldorf aktiv war.
„Wir wollten ihn schon im Sommer. Dass es jetzt mit dem Wechsel geklappt hat, war natürlich super“, sagt Serkan Zubari. Der 25-Jährige bildet nun mit Ugur Can Tayar das Keeper-Duo des VfR. Ansonsten hat nur noch der US-Amerikaner und Mittelfeldspieler Alessandro Castro die Rasenspieler mit unbekanntem Ziel verlassen.
„Auch wenn wir bislang kein Spiel verloren haben, gibt es immer noch etwas zu verbessern. Wir haben zu viele unnötige Gegentreffer kassiert und vorne zu viele Chancen vergeben“, sieht Zubari noch Luft nach oben. Damit letzteres in der Restrunde besser wird, legte der Primus noch einmal im Angriff nach. Mit dem 23-jährigen Egson Gashi unterschrieb ein vermeintlich weiterer Hochkaräter bei den Mannheimern. Der Mittelstürmer stand zuletzt im Bayernliga-Kader des FC Ingolstadt und hat in seiner jungen Karriere bereits 51 Regionaliga-Partien (elf Treffer) für den unterfränkischen Traditionsverein SV Viktoria Aschaffenburg und für die zweite Mannschaft der Spvgg Greuther Fürth absolviert. „Als klassischer Strafraumspieler verfügt Egson am Ball über sehr gute technische Fähigkeiten und weist darüber hinaus sehr viel Spielverständnis auf,“ sagt Zubari.
Generalprobe gegen Worms
Dritter Neuzugang im Winter war Maurizio Vella, der vom 1. FC Bruchsal kam, aber nach vier Monaten Pause erst noch Spielpraxis braucht. Mit der bisherigen Vorbereitung zeigt sich Serkan Zubari ebenfalls einverstanden. „Die Mannschaft macht einen guten Eindruck.“
Der VfR gewann im Januar Testspiele gegen die SG Heidelberg-Kirchheim (7:1), den FC Heidelsheim (8:1), den Oberligisten TuS Mechtersheim (3:1) und am vergangenen Wochenende beim SKV Rot-Weiß Darmstadt (3:0). Am Mittwoch, 15. Februar, 15 Uhr, testen die Mannheimer beim VfB Stuttgart II, bevor dann am Samstag, 18. Februar, 14 Uhr, die Generalprobe vor dem Re-Start beim Regionalligisten Wormatia Worms ansteht. Ihre Mission Rückkehr in die Oberliga setzten die Rasenspieler dann am Samstag, 25. Februar, mit dem Heimspiel gegen den VfB Eppingen fort.
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