Mannheim. Der MFC 08 Lindenhof beeindruckt sich in der Fußball-Kreisliga gerade selbst. Der Saisonstart ist geglückt, aus zwei Spielen holten die Lindenhöfer zwei Siege und präsentierten sich in ansprechender Form. Zu rechnen war damit allerdings nicht – gerade MFC-Trainer Patrick Heinzelmann schlug vor der Saison Alarm. Viele verletzte Leistungsträger, schlechte Vorbereitung, die Stimmung wirkte gedrückt.
„Es läuft gut. Für uns geht es aktuell nur darum, die Punkte irgendwie einzufahren und das gelingt“, erklärt der Coach, der vor allem den Auftaktsieg gegen den Lokalrivalen TSV Neckarau (4:3) feiert: „Da war die erste Halbzeit absolut gut, da kann ich meiner Mannschaft nur ein Kompliment aussprechen. Am Ende hatten wir auch das Glück und die nötige Einstellung, um den Dreier mit nach Hause zu nehmen.“
Ein weiterer Faktor für den aktuellen MFC-Höhenflug: Die Ausfälle können kompensiert werden, Ersatzspieler witterten ihre Chance und nutzten sie auch. Allen voran Stürmer Moritz Miller. Der 20-Jährige stammt aus der Jugend des MFC und rutschte zum Saisonbeginn für den angeschlagenen Goalgetter Ivan Vlaho in die Startelf. Zwei Einsätze, zwei Tore und viel Lob vom Trainer: „Er hat das Vertrauen definitiv gerechtfertigt. Moritz habe ich schon lange auf dem Schirm, er hat in den vergangenen Jahren immer wieder bei uns mittrainiert, hatte aber noch nicht die Körperlichkeit, um in der Kreisliga richtig mithalten zu können“, erklärt Heinzelmann den langsamen Aufbau seines neuen Sturm-Juwels. „Er hat dann im Vorjahr hauptsächlich in der zweiten Mannschaft gespielt und konnte da einiges lernen. In der Vorbereitung drängte er sich auf, hatte keine Fehlzeiten und nach dem Ausfall von Ivan seine Chance verdient.“
Vlaho muss noch aufholen
Auch gegen den kommenden Gegner SC Pfingstberg-Hochstätt darf sich der Youngster am Sonntag (15 Uhr) Spielzeit ausrechnen. Die nominelle Sturmspitze Vlaho muss erst noch weiter an die Mannschaft herangeführt werden. „Er hat zuletzt jeweils seine 30 Minuten bekommen. Mittlerweile ist schon wieder mehr drin, aber für ein komplettes Spiel reicht es noch nicht“, blickt Heinzelmann voraus. Der MFC gastiert beim Aufsteiger SC, genau dort strauchelte vor wenigen Wochen schon die SpVgg Wallstadt. Der Mitfavorit auf den Aufstieg scheiterte zum Saisonstart überraschend beim Liganeuling (1:2). „Wir sind gewarnt. Aber nicht nur, weil der SC schon Wallstadt geschlagen hat. Ich kenne die Pfingstberger, habe sie in der letzten Saison schon verfolgt. Das wird ein ganz gefährliches Spiel für uns. Die Mannschaft hat jetzt nicht die herausstechenden Einzelspieler, sie ist jedoch unheimlich homogen und eingespielt“, analysiert Heinzelmann den Aufsteiger.
Nach Siegen gegen Neckarau und den weiteren Aufsteiger Neulußheim sind die Pfingstberger nun schon der dritte Gegner in Folge für den MFC, der mutmaßlich nicht zur obersten Güteklasse zählt. Die vermeintlichen Topmannschaften hatte Lindenhof noch nicht vor der Brust. Ein Vorteil, weiß Heinzelmann: „Wir haben noch Zeit, um an unsere Topform heranzukommen. Ich möchte das mit den Top-Teams aber eingrenzen. Ich bleibe dabei, dass jeder jeden schlagen kann. Das ist keine Floskel, das ist in dieser Liga so. Wir tun gut daran, jeden Gegner absolut ernst zu nehmen.“
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