Groß-Rohrheim. Dass man als Aufsteiger einen schweren Stand haben würde, das war den Handballern des TV Groß-Rohrheim als Oberliga-Neuling bewusst. Aber ein Stück weit zeigt sich Trainer Frank Herbert schon über die Qualität in der neuen Liga überrascht: „Das ist nicht eine Klasse besser, das sind mindestens eineinhalb“, meint er nach der eigenen 21:34-Niederlage gegen Bachgau und der Konkurrenzbeobachtung beim Spiel Obernburg gegen Aschafftal (36:36). „Da ist ein enorme körperlich Präsenz im Spiel und die Mannschaften verfügen in der Breite über hohe Qualität“, meint er, ist sich aber auch sicher: „Wir werden uns anpassen.“
Ob es schon zu einem Punktgewinn im ersten Heimspiel am Sonntagabend (18 Uhr) gegen die ambitionierte HSG Aschafftal reicht, ist aber offen: „Wir wollen uns auf alle Fälle ordentlich verkaufen“, so Herbert. Eigentlich müsse man in den Heimspielen punkten, aber es bleibe abzuwarten, wie schnell der Anpassungsprozess vonstatten gehe.
Herbert bezeichnet Aschafftal als „gestandene Mannschaft“
Aschafftal kommt mit einem wurfgewaltigen Rückraum und treffsicheren Außenspielern in die Bürgerhalle. „Das ist eine gestandene Mannschaft“, hat Herbert beobachtet. Besonders der Linkshänder auf Rechtsaußen, der junge Julius Schröck, der vom A-Jugend-Bundesligisten Hanau kommt, hat ihm gefallen: „Er ist unglaublich sicher und braucht nur wenig Platz.“ Aber letztlich könne man sich nicht auf eins, zwei Spieler konzentrieren: „Sie sind ausgeglichen besetzt, sind auf allen Positionen gefährlich“, so der TVG-Trainer über das Team, das von Ex-Nationalspieler Heiko Karrer.
Doch verstecken wollen sich die Groß-Rohrheimer nicht: „Unsere Auftaktniederlage müssen wir schon differenziert betrachten. Da waren wir personell deutlich geschwächt“, erklärt Herbert, der nun wieder auf seinen Abwehrchef Tom Friedrich und die Nummer eins zwischen den Pfosten, Alexander Wägerle, zurückgreifen kann.
Zudem hat sich Groß-Rohrheim nach einer schwachen ersten Hälfte im zweiten Durchgang gegen Bachgau gesteigert. „Da waren gute Phasen dabei und darauf müssen wir aufbauen“, fordert der Trainer insbesondere in der Deckung mehr Kompaktheit und Präsenz. Und genau dafür steht Tom Friedrich, der aber auch in der Offensive einen ganz wichtigen Part inne hat.
Gleichzeitig muss es den Ried-Handballern gelingen, als kompakte Einheit aufzutreten und die mannschaftliche Geschlossenheit an den Tag zu legen, die sie zur souveränen Bezirksoberliga-Meisterschaft führte. „Und wir müssen unsere individuellen Fehler drastisch reduzieren. Die werden in dieser Liga brutal bestraft“, weiß Herbert: Ein schwacher Wurf, ein technischer Fehler – schon laufen die Konter der Gegner. Die Handlungsschnelligkeit ist ein weiterer großer Unterschied zwischen Bezirksoberliga und Oberliga.
Dass die Groß-Rohrheimer das Potenzial für eine gute Rolle in der Oberliga haben, scheint dennoch klar. Vom schweren Auftaktprogramm darf man sich nicht entmutigen lassen. „Wir wollen jetzt gegen Aschafftal den nächsten Schritt nach vorne machen“, sagt Herbert. me
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