Lampertheim. Die Anspannung war fast greifbar vor dem Derby und Kellerduell der Handball-Bezirksoberliga: Der TV Lampertheim wollte im Heimspiel gegen das punktlose Schlusslicht Heppenheim gewinnen, nach vier Niederlagen in Folge wieder zwei Punkte holen. Doch genau an diesem Druck drohten die Spargelstädter zu zerbrechen, rissen sich aber dann zusammen und feierten noch einen 23:19 (12:9)-Erfolg. Dass der TVL-Sieg verdient war, davon war Trainer Tobias Führer überzeugt: „Die Mannschaft war besser und hat das in den entscheidenden Situationen und vor allem in der Abwehr auch gezeigt“, fand er.
Tatsächlich war die Defensive der Matchwinner. Sehr beweglich und aufmerksam arbeiteten die Lampertheimer, erkämpften sich etliche Bälle und kamen dann ins schnelle Umschaltspiel. Doch dann verpassten sie es, sich zu belohnen, scheiterten immer wieder am glänzend aufgelegten Heppenheimer Torhüter Tim Kreth. „Er hat uns den Schneid abgekauft. So gut habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen“, zollte auch Führer dem Keeper Respekt. Zwar hatte auch Lampertheim mit Max Griesheimer in der ersten und Dimitri Wildt in der zweiten Hälfte zwei gute Keeper, „aber im direkten Vergleich haben wir heute das Torhüterduell verloren“, gab Führer zu.
TV Lampertheim setzt sich nach der Pause ab
In der ersten Hälfte entwickelte sich eine offene Partie. Lampertheim wurde mit jedem verworfenen Ball unsicherer, der Druck wuchs minütlich. Erst nach der Pause konnte sich der TVL etwas freischwimmen, setzte sich auf 15:11 (35.) ab und lag fortan immer knapp in Führung. „Dass wir uns nicht deutlich absetzen konnten, lag einzig und allein an unserer Chancenverwertung“, haderte Führer. Dabei meinte er keine Würfe aus der zweiten Reihe oder in Bedrängnis, sondern glockenfreie Bälle vom Kreis, von Außen, bei Kontern.
Nach dem 18:15 (46.) schienen sich diese Nachlässigkeiten zu rächen. Mit einem 3:0-Lauf egalisierte Heppenheim (18:18, 52.). Lukas Heiler beendete dann die siebenminütige Torlos-Zeit des TVL mit dem 19:18 (53.). Noch einmal konterten die Gäste zum 19:19, doch nach einer Auszeit durch ihren Coach (56.) starteten die Spargelstädter eine beeindruckende Schlussoffensive. Vier Treffer erzielten die Lampertheimer noch, zweimal Nils Lochbühler, zweimal Jonas Gaebler. „Aber auch da war der Ausgang wieder die Abwehr“, sagte Führer.
„Jetzt haben wir vier Punkte auf dem Konto und damit auch vier Zähler Vorsprung auf Heppenheim. Das wird der Hauptkonkurrent im Abstiegskampf sein“, legte sich Führer fest. Sein Gegenüber, Heppenheims Coach Simon Meier, ärgerte sich maßlos: „Wir machen Fehler, sprechen diese auch sofort an und machen anschließend die gleichen Fehler wieder. Von Lampertheim kam im Angriff nicht viel.“ Eine Aussage, die Führer nur bedingt unterschreiben wollte, aber er betonte: „Tatsächlich ging es bei uns nur über die Leidenschaft in der Abwehr.“
TVL-Tore: Gaebler (6), Lochbühler, Heiler (je 4), Eschenauer (3), Karb, Pfendler (je 2), Nieter (1), Größler (1/1). me
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/sport/handball_artikel,-handball-lampertheim-haelt-dem-druck-stand-_arid,2258155.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/lampertheim.html