Handball - Gensheimer spielt WM trotz Schicksalsschlag

"Das hätte mein Vater so gewollt"

Von 
Marc Stevermüer
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Uwe Gensheimer ist heute beim WM-Auftakt gegen Ungarn am Ball.

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Rouen. Schwere Tage und schlimme Stunden liegen hinter Uwe Gensheimer. Der plötzliche Tod seines Vaters Dieter am vergangenen Sonntag traf ihn - und schockte auch die gesamte deutsche Handball-Nationalmannschaft. Sein Einsatz im heutigen (17.45 Uhr) WM-Eröffnungsspiel gegen Ungarn stand auf der Kippe, doch gestern Abend traf der Kapitän der DHB-Auswahl im Mannschaftshotel weit vor den Toren Rouens ein.

Teammanager Oliver Roggisch war am Morgen mit dem Weltklasse-Linksaußen in Mannheim gestartet, nachdem dieser eine Entscheidung getroffen hatte. "Ich werde die WM spielen. Das hätte mein Vater so gewollt", sagte der ehemalige Kapitän der Rhein-Neckar Löwen, für die er bis zum vergangenen Sommer 13 Jahre lang spielte. Für die Beerdigung in der nächsten Woche wird Gensheimer die Mannschaft aber noch einmal verlassen.

"Wir werden ihn brauchen"

Dagur Sigurdsson freute sich zwar über die Rückkehr eines "wichtigen Spielers". Der Bundestrainer stellte aber auch klar, dass dies momentan zweitrangig sei. "Wir müssen ihn gut empfangen, damit er sich wohl fühlt. Wir werden ihn brauchen und ich hoffe, dass sich Uwe einigermaßen auf das Turnier konzentrieren kann. Wenn ich ihn aber richtig einschätze, ist er heiß auf diese WM."

Erwartungsgemäß nominierte Sigurdsson zunächst nur 15 statt der 16 möglichen Spieler, um einen größeren Handlungsspielraum zu haben: "Wir wissen, dass viel passieren kann. Uns hat es bei den vergangenen Turnieren hart erwischt." Er hätte aber auch sagen können, dass der freie Platz für Holger Glandorf reserviert ist. Mit seiner Rückkehr wird gegen Ende der Vorrunde gerechnet.

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