Fußball-Gruppenliga

„Wir sind zum Punkten verdammt“

Eintracht Bürstadt steht gegen Aufstiegsaspirant Langstadt/Babenhausen mehr denn je unter Druck. Riedrode gastiert in Alsbach

Von 
Claudio Palmieri
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Ex-Eintracht-Kapitän Flamur Bajrami sieht Bürstadt in der Pflicht – und würde als Spieler helfen, falls er gebraucht werden würde. © Berno Nix / Julian Lösch

Ried. Achtmal wird Eintracht Bürstadt in dieser Runde noch in der Fußball-Gruppenliga Darmstadt auf dem Platz stehen. Sollen in der kommenden Saison weitere Spiele in der siebthöchsten Spielklasse dazukommen, muss die Elf von Trainer Karl-Heinz Göbel punkten – und das möglichst bald und oft. Am Sonntag (15.30 Uhr) kommt der Tabellendritte SG Langstadt/Babenhausen. Die FSG Riedrode gastiert um 15 Uhr beim FC Alsbach.

Et. Bürstadt – SG Lang./Bab.

Wie bitter die Punkteverluste gegen Schlusslicht Fürth (1:3), den Siebten Büttelborn (1:2) und den Elften Seckmauern (2:2) sind, wird beim Blick auf das Bürstädter Restprogramm deutlich. Mit dem Dritten Langstadt/Babenhausen, dem formverbesserten Kellerkonkurrenten Auerbach, dem Vierten Groß-Gerau, Spitzenreiter Rot-Weiß Walldorf, dem Sechsten Riedrode und dem Zweiten 1. FCA Darmstadt bekommt es die Eintracht fast nur noch mit Spitzenteams zu tun. Auch Alsbach und Höchst, die letzten zwei Gegner, gelten nicht als Laufkundschaft.

„Jedes Spiel ist für uns jetzt ein Endspiel“, hatte Ex-Kapitän Flamur Bajrami vor dem 2:2 gegen Seckmauern betont. Diese Aussage wiederholt der Routinier, der die Mannschaft nach dem Rücktritt von Trainer Benjamin Sigmund im Herbst interimsweise übernommen hatte, vor dem Spiel gegen Langstadt/Babenhausen. Dass die SG als Dritter mit 44 Punkten oben mitspielt, interessiert Bajrami nicht: „Wir sind zum Punkten verdammt – egal wie der Gegner heißt und egal, ob wir zu Hause oder auswärts spielen.“

Sieben Punkte beträgt Bürstadts Rückstand auf Seckmauern, das den rettenden elften Platz belegt. Auerbach auf Relegationsplatz zwölf liegt sechs Punkte vor der Eintracht, der 13. Nauheim hat fünf Zähler Vorsprung. „Wir dürfen keine Angst vor dem Gegner haben“, stellt Bajrami klar.

In Seckmauern gab der 36-Jährige, der eigentlich im Sommer 2022 seine Karriere beendet hatte, sein Comeback. Ob Trainer Göbel am Sonntag auf ihn zurückgreifen wird, weiß Bajrami noch nicht. „Sie wissen, dass ich nicht nein sagen kann“, schmunzelt er. Insgeheim hofft Bajrami aber, dass andere in die Bresche springen. Hüseyin Tutay steht nach seiner Rotsperre wieder bereit. Stürmer Armend Ramadani (Meniskus) fällt dagegen weiter aus.

Alsbach – FSG Riedrode

Das 1:1 gegen den 1. FCA Darmstadt hatte Duro Bozanovic am Sonntag eher als Punktgewinn bewertet. „Je weiter weg das Spiel ist, umso mehr trauere ich aber zwei Punkten hinterher“, gibt der FSG-Trainer zu: „Wir hatten das klare Chancenplus, da waren einige Hochkaräter dabei.“

Als Sechster mit 36 Punkten geht Riedrode trotzdem mit breiter Brust in die Begegnung mit dem Achten aus Alsbach (31). „Gegen Alsbach sind es immer enge Spiele, die Mannschaft hat zuletzt zweimal gewonnen. Aber auch sie sind schlagbar“, glaubt Bozanovic.

Slaven Kvasnovski (Bänderverletzung) und Tomislav Tadijan (Erkältung) drohen auszufallen. „Speziell bei Tomo wäre es schade. Er ist richtig gut drauf und unser Dreh- und Angelpunkt im Spiel“, erklärt der FSG-Coach.

Ihre Top-sechs-Platzierung wollen die Riedroder bis zum Schluss verteidigen. Für Bozanovic wäre das ein wichtiges Zeichen – auch dahingehend, dass die FSG vor der Saison verstärkt auf junge Kräfte setzte. „Wir haben fünf A-Jugendliche geholt. Timo Klauder und Rico Ochsenschläger sind jetzt schon Leistungsträger in unserer Mannschaft. Tim Riedinger, Luca Dieken und Benedikt Ruh brauchen noch ein wenig, liefern aber in der 1b ab und werden im Gruppenliga-Team noch ihre Minuten bekommen“, betont Bozanovic.

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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