Viernheim. In der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar ist am Wochenende Derbyzeit. Der FC Türkspor Mannheim muss am Sonntag, 15 Uhr, beim Aufsteiger TSV Amicitia Viernheim antreten. Das Team von Trainer Serif Gürsoy musste am vergangenen Wochenende beim 0:1 zu Hause gegen den VfB St. Leon einen Dämpfer hinnehmen. Dennoch sind die Mannheimer weiter mit dabei im Rennen um den Aufstieg.
Nach der Niederlage gegen St. Leon waren die Türkspor-Spieler geknickt. Coach Gürsoy meint: „Wir haben einen großen Aufwand betrieben, aber der Ball wollte einfach nicht ins gegnerische Gehäuse. Das ist natürlich extrem ärgerlich.“ Die Mannschaft sei „wütend“ gewesen. „Solche Möglichkeiten lassen die Jungs selten in dieser Vielzahl liegen“, erklärt der Trainer der Mannheimer.
Derby-Splitter
- Der FC Türkspor Mannheim belegt den sechsten Rang in der Landesliga Rhein-Neckar und hat sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten SG Heidelberg-Kirchheim.
- Der TSV Amicitia Viernheim liegt auf dem neunten Tabellenplatz und hat drei Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang.
- Türkspors Mikail Erdem hat bereits 18 Mal getroffen. Der beste Torschütze der Viernheimer ist Erik Anhölcher mit zwölf Toren.
Richtig trainieren konnte Türkspor erst am Mittwoch. „Zuvor ging nur auslaufen“, erklärt Gürsoy, der vor dem kommenden Gegner aus Viernheim schon einigen Respekt hat. „Sie haben Kirchheim auswärts geschlagen. Das ist schon eine Ansage“, sagt Gürsoy und betont: „Die Viernheimer sind sehr zweikampfstark. Mit Laurenz Baaß und vorne Erik Anhölcher, der ja schon einige Buden erzielt hat, haben sie gute Jungs. Das ist eine junge, talentierte Truppe, die stark ist.“
Umstellung auf Naturrasen
Gut möglich, dass die Partie auf Rasen stattfinden wird. Für den aktuellen Ligasechsten FC Türkspor, der zu Hause auf Kunstrasen trainiert und spielt, ist das sicherlich etwas ungewohnt. Oder doch nicht? „Meine Spieler können sowohl auf Rasen als auch Kunstrasen spielen. Vielleicht ist das sogar gut. Rasen ist mal was anderes und kommt uns vielleicht zugute“, erklärt Gürsoy, der Stand Mittwochabend bis auf den wegen eines Platzverweises bei der Partie gegen St. Leon gesperrten Verteidiger Dolunay Cavdaroglu alle Leistungsträger an Bord hat. „Ich habe für die Innenverteidigung genug Alternativen. Mit Youel Tesfagaber steht zudem ein wichtiger Sechser wieder zur Verfügung. Ich bin zuversichtlich. Wir wollen wieder in die Erfolgsspur zurück“, sagt Gürsoy.
Die Viernheimer waren in der vergangenen Spielzeit das Überteam in der Kreisliga Mannheim. In insgesamt 34 Spielen holte das Team 31 Siege und verlor nur ein einziges Mal. Die Südhessen holten sich mit einem Wahnsinnstorverhältnis von 135:25 souverän den Meistertitel.
In der Landesliga weht für die Überflieger der letzten Runde aber ein anderer Wind. Allerdings schlägt sich das Team von Trainer Patrick Marschlich bislang ganz ordentlich. Dennoch geht der Blick der Viernheimer vor der Partie gegen den favorisierten FC Türkspor nach unten. Der TSV Amicitia liegt zwar mit Rang neun auf einem einstelligen Tabellenplatz, hat allerdings nur drei Punkte Vorsprung auf den Tabellen-13. DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal, der den Relegationsrang belegt. Der Ligaverbleib ist also längst nicht in trockenen Tüchern.
Am vergangenen Sonntag sorgten die Viernheimer auswärts gegen den Aufstiegsaspiranten FT Kirchheim für eine Überraschung. Die Marschlich-Truppe feierte einen 2:0-Sieg, dennoch mahnt Viernheims Trainer Marschlich vor der Heimbegegnung die etwas löchrige Defensive seiner Mannschaft an. „Da müssen wir stabiler werden“, fordert der Coach. Das Hinspiel hatten die Viernheimer beim FC Türkspor deutlich mit 0:5 verloren.
Doch der Neuling ist seitdem insgesamt stabiler geworden, hielt auch mit den Top-Teams der Liga ganz gut mit. „Wenn wir die Leistung aus der vergangenen Woche in Kirchheim wieder auf den Platz bringen können, haben wir auch gegen ein Team wie den FC Türkspor eine Chance“, sagt Marschlich.
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