Brighton. Mit 32 Jahren Nationalspieler: Der Mannheimer Pascal Groß ist am Donnerstag überraschend erstmals ins Aufgabot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die Partien gegen Japan am 9. September in Wolfsburg sowie drei Tage später gegen Vizeweltmeister Frankreich in Dortmund berufen worden.
Pascal Groß aus Mannheim begann in der Jugend des VfL Neckarau
Der variable Groß spielt seit 2017 für den englischen Erstligisten Brighton & Hove Albion und stammt aus der Jugend des VfL Neckarau. "Wir freuen uns auf ihn. Er freut sich auch total. Da kriegen wir auch einen guten Typen zu sehen", sagte Bundestrainer Hansi Flick, der in Bammental bei Heidelberg lebt.
Beim Verein an der englischen Südküste ist Groß, Spitzname „Der Kaiser“, schon zu einer Clublegende geworden, seit er vor sechs Jahren vom FC Ingolstadt auf die Insel wechselte. In 192 Premier-League-Partien hat der Sohn des früheren KSC-Profis Stephan „Steps“ Groß 27 Tore erzielt und 35 weitere Treffer vorbereitet. Die Fans der „Seagulls“ haben zu seinen Ehren den Queen-Hit „Another One Bites the Dust“ zu „Another Assist for Groß“ umgedichtet.
Sollte Groß gegen Japan oder Frankreich eingesetzt werden, wäre er übrigens erst der vierte direkt aus Mannheim stammende Fußball-Nationalspieler seit dem Zweiten Weltkrieg. Vor ihm trugen seit 1945 nur Uwe Rahn, Heiko Herlich und Christian Wörns als gebürtige Mannheimer das DFB-Trikot.
Bundestrainer Flick unter Erfolgsdruck
Der unter großem Erfolgsdruck stehende Bundestrainer setzte zum Start in die Saison mit der Heim-Europameisterschaft als Höhepunkt klare personelle Zeichen. Im Aufgebot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft fehlen etablierte Kräfte wie der Münchner Leon Goretzka, die Leipziger Timo Werner und David Raum sowie die Abwehrspieler Matthias Ginter vom SC Freiburg oder auch England-Legionär Thilo Kehrer.
"Es ist nichts Endgültiges", äußerte Flick mit Blick auf die Zukunft zu seiner Entscheidung. Er wolle nun "Reaktionen" sehen. Dem Dortmunder Süle bescheinigte Flick "eine gute Reaktion" nach der Nichtberücksichtigung bei den letzten Länderspielen im Juni. Ein Comeback von Bayern-Routinier Thomas Müller im Nationalteam gibt es weiterhin nicht.
Flick reagierte bei der Kaderzusammenstellung auf "die enttäuschenden Ergebnisse" der inzwischen seit vier Spielen sieglosen DFB-Auswahl. "Neben der Qualität und der Leistung der Spieler war ein Punkt wichtig: Das Verhalten, die Einstellung und vor allem auch, wer gibt der Mannschaft Energie?" Die Mannschaft stehe Richtung Heim-EM 2024 im Fokus uns nicht der Einzelne.
"Jeder soll und muss sein Ego hinten anstellen. Die Mannschaft ist der Star und nicht der Einzelne", sagte Flick. Der noch verletzte Münchner Jamal Musiala soll etwas später zum DFB-Team stoßen und für die zweite Partie gegen Frankreich zur Verfügung stehen. "Wichtig ist, dass wir gut spielen und gute Ergebnisse erzielen", sagte Flick.
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