Spiel der Woche

Der siebte Streich

Mit dem 4:1 beim FV Biblis setzt Kreisoberligist Eintracht Bürstadt seine Siegesserie fort

Von 
Andreas Martin
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Nach dem 1:2-Anschlusstreffer durfte Roy Ruffini (r.) mit dem FV Biblis auf einen Punktgewinn im Derby hoffen. Mit dem Treffer zum 3:1 für Bürstadt sorgte Mirco Wegerle (l.) aber für die Vorentscheidung. © Berno Nix

Biblis. Eintracht Bürstadt ist im Kreisoberligaderby beim FV Biblis ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Vor 150 Zuschauern im Bibliser Pfaffenau-Stadion musste sich der FVB den Gästen mit 1:4 (1:2) geschlagen geben.

„Wenn man die erste Halbzeit betrachtet, wäre mehr für uns möglich gewesen. Eigentlich hätten wir mit einer Führung in die Pause gehen müssen. In der zweiten Halbzeit hat es die Eintracht clever gemacht“, sah FVB-Spielertrainer Torsten Schnitzer auch aufgrund des Ligaspiels unter der Woche mit einigen neuen Verletzten bei seiner Mannschaft die Kräfte schwinden. „Wenn man sich das gesamte Spiel betrachtet, geht der Sieg für Bürstadt sicherlich in Ordnung“, räumte Schnitzer unumwunden ein, dass sich die Grün-Weißen den siebten Sieg im siebten Kreisoberligaspiel der Saison redlich verdienten.

Bürstadt steigert sich

„In der zweiten Halbzeit haben wir sicherlich stärker gespielt als in der ersten. Da haben wir gerade in der Defensive schon noch ein paar individuelle Fehler gemacht. Trotzdem hatten wir auch in Halbzeit eins schon unsere Gelegenheiten und haben in Biblis verdient gewonnen“, freute sich der Eintracht-Vorsitzende Rainer Beckerle, dass die Bürstädter dem ebenfalls am Sonntag zum siebten Mal in Folge siegreichen Tabellenführer SV Fürth als punktgleicher Zweiter auf den Fersen bleiben.

Jetzt müsse die Konzentration dem Heimspiel am Donnerstag gegen die Tvgg Lorsch gelten, die am Sonntag daheim gegen den SV Fürth mit 2:3 verlor, blickt Beckerle schon aufs nächste Spiel voraus.

An der Motivation fehlte es den Hausherren am Sonntag nicht, die Chancenverwertung bleibt beim FVB aber ein Thema. „In der siebten Minute hätten wir mit 1:0 in Führung gehen können“, sagte Schnitzer. Er spielte selbst den Ball auf Denis Wojtaszek. „Da steht er alleine vor dem Tor und schießt genau dahin, wo der Torwart steht“, sah Schnitzer, wie Eric Kamprath diese Großchance zunichte machte. „Stattdessen kommt bei einem Eckball unser Torwart nicht raus, ein Bürstädter steht frei im Fünfmeterraum und wir kassieren das 0:1“, ärgerte sich Schnitzer über die vermeidbare Gästeführung, die letztlich Mehmet Tutay per Kopf erzielte (11.).

„Danach hatten wir noch gute Gelegenheiten zum 1:1. André Bandieramonte hatte zwei, als er allein vor dem Torwart aufgetaucht ist“, hätte Schnitzer dem ehemaligen ETB-Spieler mehr Treffsicherheit gegönnt. „Ich kann mich selbst nicht ausnehmen, denn ich hatte auch zwei Gelegenheiten, bei denen ich dann aber noch das Abspiel gesucht habe, anstatt es selbst zu versuchen“, hätte sich Schnitzer auch von sich selbst mehr Kaltschnäuzigkeit gewünscht.

Wie es besser geht, zeigten die Gäste aus Bürstadt, als Xhino Dushaj kurz vor der Halbzeit zum 2:0 (43.) für die Eintracht traf. „Das war ein von uns wirklich schön herausgespieltes Tor“, lobte Rainer Beckerle seine Grün-Weißen. Noch war der FVB zwar nicht aus dem Rennen, hatte dann aber auch Glück. „Ramon Kronauer wird leicht von hinten gestoßen, fällt, und der Schiedsrichter pfeift Elfmeter. Das war dann schon eher ein Geschenk für uns“, hätte Schnitzer selbst hier wohl nicht auf den Punkt gezeigt. André Bandieramonte trat an und verkürzte sicher auf 1:2 (45.+4.).

Entscheidung nach der Pause

Der Hoffnungsfunke beim FVB durch diesen Anschlusstreffer wurde von den Gästen aber nach dem Wiederanpfiff rasch ausgetreten. „Wir waren mit einer Drei-gegen-Eins-Situation vorne und auch unsere beiden Sechser waren dabei aufgerückt. Dann verlieren wir zu leicht den Ball und bei der Eintracht geht es schnell nach vorne. Mirco Wegerle zieht am Sechzehnmeterraum ab und knallt das Ding in den Winkel“, schilderte Schnitzer das 3:1 für die Eintracht (49.). „Mit unserem dritten Tor war das Spiel entschieden“, wusste auch ETB-Boss Beckerle. Er durfte noch den verwandelten Handelfmeter von Mehmet Tutay zum 4:1 (57.)-Endstand für die Gäste bejubeln, der damit sein zweites Tor des Tages erzielte.

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