Lobby-Affäre - Sitz im Präsidium der CDU niedergelegt

Klaeden gibt Amt auf

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Berlin. Der zum Autokonzern Daimler gewechselte frühere Staatsminister im Kanzleramt, Eckart von Klaeden (Bild), hat sich nach Kritik auch aus den eigenen Reihen aus der CDU-Spitze zurückgezogen. "Um weiteren Spekulationen über einen potenziellen Interessenkonflikt entgegenzutreten, habe ich am Wochenende meinen Sitz im CDU-Präsidium niedergelegt", heißt es in einer Erklärung Klaedens, die gestern von dem Konzern verbreitet wurde. "Meine Mitgliedschaft im CDU-Präsidium habe ich schon vor dem Antritt meiner neuen Aufgabe bei der Daimler AG insbesondere im Hinblick auf die Koalitionsverhandlungen nicht mehr ausgeübt."

Klaeden leitet seit 1. November die Abteilung Politik und Außenbeziehungen bei Daimler. Zunächst hatte der 47-Jährige vorgehabt, bis Ende 2014 im CDU-Präsidium zu bleiben.

Klaeden war seit Oktober 2009 Staatsminister im Kanzleramt. Dabei bekam er auch interne Vorlagen zu Umweltauflagen für Autos zu sehen. Bereits im Mai hatte er angekündigt, auf den Führungsposten bei Daimler zu wechseln. Die Opposition sah einen Interessenkonflikt und warf Klaeden vor, sich im Kanzleramt für die Interessen der Autoindustrie eingesetzt zu haben. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Vorteilsannahme. dpa

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